Strafe bei Steuerhinterziehungen?

2 Antworten

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Strafen für Steuerhinterziehung: Das erwartet Steuer-Betrüger

10.09.2018 22:22 | von Marco Wueste

Steuerhinterziehung ist keine Bagatelle, sondern eine Straftat. Wir erklären Ihnen, mit welchen Strafen Steuersünder rechnen müssen, wenn sie erwischt werden.

Jetzt lass es doch bitte mal gut sein, man muss nicht alle paar Minuten dieselbe Frage stellen und Google gibt einem sofort Antworten, siehe unten! Wenn man Steuern hinterzieht, dann weiß man, was einem blüht. Muss man sich vorher überlegen, ob es das wert ist und wenn man das Finanzamt für blöd hält... selbst schuld!

Die Strafen für Steuerhinterziehung im Überblick

Steuerhinterziehung begehen Sie, wenn Sie in Steuersachen gegenüber dem Finanzamt vorsätzlich falsche Angaben machen oder Tatsachen wie etwa Zinseinnahmen verschweigen und dadurch eine Steuerverkürzung erzielt wird. Im Gegensatz zur leichtfertigen Steuerverkürzung, die ohne Vorsatz geschieht und als Ordnungswidrigkeit durchgeht, wird Steuerhinterziehung nach dem Steuerstrafrecht geahndet. Die entsprechenden Regelungen finden sich in der Abgabenordnung. Bestraft wird nicht nur, wer aktiv Steuern hinterzieht sonder auch, wer Beihilfe leistet. Bereits der Versuch ist strafbar. Man kann straffrei aus einem Steuerdelikt gehen, wenn man Selbstanzeige erstattet und noch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Das Strafmaß richtet sich nach der Höhe der hinterzogenen Steuern. Die folgenden Fakten sind Richtwerte und keine festen Regelungen:

  • Bei Beträgen bis zu 1.000 Euro kann gegen Auflagen mit einer Einstellung des Verfahrens gerechnet werden.
  • Beträgt die Hinterziehung weniger als 50.000 Euro, wird eine Geldstrafe verhängt. Außerdem ist die unterschlagene Steuer zuzüglich 6% Hinterziehungszinsen nachzuzahlen.
  • Werden mehr als 50.000 Euro Steuern hinterzogen, kann eine Freiheitsstrafe verhängt werden. Eventuell kann diese durch Nachzahlung der Steuer plus Zinsen und 5% Zusatzleistung abgewendet werden. Weiterhin ist es möglich, dass das Gericht die Haftstrafe zur Bewährung aussetzt.
  • Unterschlagene Steuern von über 100.000 Euro werden mit Freiheitsentzug von bis zu 5 Jahren bestraft. In schweren Fällen sind Freiheitsstrafen bis zu 10 Jahren möglich, die auf Bewährung verhängt werden können.
  • Übersteigt die Steuerhinterziehung die Millionengrenze, werden Steuersünder zu Gefängnisstrafen ohne Bewährung verurteilt.
Die Höhe der Geldstrafe in Tagessätzen

Geldstrafen werden in Form von Tagessätzen ausgesprochen. Dabei wird das Einkommen des Steuerschuldners berücksichtigt. Ein Tagessatz entspricht einem Dreißigstel eines Nettomonatsgehalts. Bei der Bemessung des Strafmaßes hat die Schwere des Vergehens und die Höhe der hinterzogenen Steuern Einfluss auf die Anzahl der Tagessätze. Es gibt keine einheitlichen Festlegungen. Die Oberfinanzdirektionen setzen Strafmaßtabellen ein, die sich regional unterscheiden. Nachfolgend einige Beispiele:

  • 1.000 Euro unterschlagene Steuer wird mit etwa 10 Tagessätzen bestraft.
  • 5.000 Euro Steuerverkürzung werden mit 20-60 Tagessätzen geahndet.
  • 10.000 Euro schlagen mit 50 - 80 Tagessätzen zu Buche.
  • 25.000 Euro Steuerhinterziehung werden etwa mit 120 - 220 Tagessätzen belegt.
  • 50.000 Euro ziehen circa 200 - 360 Tagessätze nach sich.
  • 100.000 Euro dem Fiskus entzogene Steuer kosten 360 Tagessätze.

Um Unannehmlichkeiten mit den Finanzbehörden zu vermeiden, sollten Sie Ihre Steuererklärung pünktlich abgeben. Im folgenden Artikel erläutern wir Ihnen alle wichtigen Fristen und welche Unterlagen das Finanzamt von Ihnen haben möchte.


Wiegehtseuch95 
Beitragsersteller
 31.05.2020, 12:09

Also weil der Betrag unter 50.000 ist kommt man nichts ins Gefängnis?

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Paragraph 370 der Abgabenordnung hilft.