Stimmt es dass wenn man Stromanbieter wechselt den Strom doch letztendlich vom Grundversorger erhält?
Wenn das so ist, warum kann man dann nicht auch den Wasser oder fernwärme Anbieter wechseln?
6 Antworten
Nein, denn der Grundversorger ist im Prinzip nur der Stromhändler, der in der jeweiligen Region die meisten Abnehmer hat. Auch der Grundversorger muss ein Stromnetz nutzen, das entweder er selbst oder andere Netzbetreiber irgendwann mal gebaut haben und laufend unterhalten und ausbauen.
Zum Beispiel: Bayernwerk ist der Netzbetreiber, EON ist der Grundversorger. Irgendwann mal war alles EON, aber davon war es entweder Bayernwerk oder andere regionale Stromerzeuger, die irgendwann alle im Bayernwerk aufgegangen sind.
Bei Bayernwerk kann man keinen Strom kaufen.
Der Strom kommt immer vom nächstgelegenen Erzeuger.
Das kann tagsüber die Photovoltaik vom Nachbarn sein und nachts die Biogasanlage und im nächsten Ort. Oder ein überregionales Kraftwerk, wenn das alles nicht ausreicht.
Mit dem Stromanbieter kaufst Du lediglich (D)ein Kontinent im Verbundnetz. Es gibt sogar Grundversorger, die überhaupt keine Kraftwerke haben.
Wasser und Abwasser sind keine Verbundnetze. Hier gibt es also keine Anbieterauswahl.
Bei Fernwärme ist das meistens genauso. Hier sind jedoch auch regionale Anbieter möglich. So wird irgendwo anfallende Abwärme eingespeist und verrechnet.
Strom wird in Kontingenten gekauft und verkauft. Dabei handelt jeder den für sich besten Preis aus und gibt den Rabatt an seine Kunden weiter, was die Konkurrenz belebt. Man kann aber nunmal den Wasserkraftstrom aus Finnand nicht mal eben bei Oma Koslowski einspeisen. Den bekommt jemand anderes und die Oma ihren Strom vielleicht aus einem französischen Atomkraftwerk. Wichtig ist dabei nur, dass die verkauften Anteile auch irgendwo produziert werden. So sind am Ende alle glücklich.
Und logisch, dass kein Anbieter neue Leitungen legt. Die sind bereits vom Grundversorger gelegt und werden nur vermietet.
Was beim Strom so funktioniert, das geht aber beim Wasser überhaupt nicht. Das Wasser ist eine Ware, die örtlich begrenzt an die Abnehmer verkauft wird. Dieses wird real beschafft und muss auch real als Abwasser wieder gereinigt und in den Umweltkreislauf zurück gegeben werden.
Und da bleibt als Händler nur der Versorger am Anfang der Wasserrohre übrig.
Strom besteht aus Elektronen, von welchem Kraftwerk, Photovoltaik, Windkraft, die sind, kann man nicht sagen, denn sie sind alle gleich.
Letztendlich kommen sie alle aus einem Pool, der europäischen Verbundleitung in die, die Kraftwerke einspeisen
Der Strom kommt immer vom nächst gelegenen Krafrwerk, oder wie soll jetzt Windstrom oder Solarstrom ausschließlich durch dasselbe Kabel zu dir kommen?
Aber dennoch gilt: je mehr Leute z.B. www.naturstrom.de als Lieferanten wählen, desto größer wird grüner Strom im Netz und Kohlestrom wird reduziert. Es ist immer sinnvoll!
Der Strom kommt immer vom nächst gelegenen Krafrwerk,
In der Theorie, denn wenn zwischen Kraftwerk und Abnehmer noch ein Umspannwerk ist, zu dem auch noch Leitungen aus anderen Regionen kommen, ergibt sich an dieser Stelle womöglich schon ein nicht mehr durchschaubarer Strommix.