Stimmt es dass man auf Hochdeutsch Würtschaft und würklich sagen muss?
Die Würtschaft würd würklich...usw.
Angeblich ist es bayerischer Dialekt wenn man das i wie ein i ausspricht?!
8 Antworten
Aussprache ist im Deutschen nicht sehr normiert, und daher gibt es beträchtliche Schankungen zwischen verschiedenen Regionen.
- So zeigt z.B. R vor Konsonanten eine Tendenz zum Vokalisieren — in Wörtern wie gerne sind mehr oder minder alle Aussprachen zwischen [gεʁnə] und [gεɐ̯nə] möglich, und keines ist „richtiger“ als das andere.
- Ein anderes Beispiel ist das unbetonte e in geschlossenen Silben am Wortende. Lieben klingt aus verschiedenen Mündern wie [liːbən], [liːbn̯] oder sogar [liːbm̩].
- In einigen Wörtern schwankt die Vokallänge, z.B. röste ([rœstə] oder [røːstə]) oder Spaß ([ʃpas] oder [ʃpaːs]) — letzteres darf sogar verschieden geschrieben werden, weil die ß-Schreibung mit der kurzen Aussprache inkompatibel ist.
- Und man wird auch keinen binnendeutschen Konzens finden, wie die Vokalqualitäten in den vier Wörtern Stelle, Ställe, stehle und Stähle verteilt sind und wie viele davon zueinander homophon sind.
Das ist übrigens in vielen Sprachen so, und man manchen wie Englisch noch viel extremer.
Das halte ich für ein Gerücht (nicht Gericht :-)).
Diese Vokalrundung, wie du sie beschreibst, gibt es zwar bei v.a. norddeutschen Sprechern mehr oder weniger stark (übrigens auch beim deutschen "Bundeswüatschaftsminister" Habeck, der auch gern "genuch sacht" und viele Endsilben wegnuschelt, wie das bei Nordlichtern üblich ist), das aber nun zum allein korrekten Standard des "Hochdeutschen" zu machen ist doch fragwürdig.
Im deutschländischen Standarddeutsch heißt es: "In dieser Wirtschaft wird man wirklich vorzüglich bewirtet."
Manche Deutsche - vor allem Berliner und andere Norddeutsche - sprechen das kurze "i" vor "r" etwas nachlässig wie "ü" aus.
Ich gehöre auch zu diesen Übeltätern, allerdings nur in bestimmten alltäglichen Redeweisen wie:
- Ach, mach dir nichts draus. Das würd schon wieder.
- Wer würd denn gleich so 'nen Zürkus machen?
- Es ist mir egal, wann ürgendwer ürgendwo ürgendwas gemacht hat.
Nein. Im Hochdeutschen heißt es "Die Wirtschaft wird wirklich wichtig". Würtschaft ist für mich Gossensprache.
Viele Sprecher im Fernsehen sagen das aber genau so, auch Tagesschau usw.
Es heißt im Hochdeutschen /'vɪʁtʃaft/ und /'vɪʁklɪç/, und nicht /'vʏʁtʃaft/ und /'vʏʁklɪç/ oder /'viʁtʃaft/ und /'viʁklɪç/.
/ɪ/ wie in
/ʏ/ wie Schütze
/i/ wie ihm
Und doch gibt es im Deutschen eine sehr ausgeprägte Neigung vieler, die eigene Variante zur einzig korrekten Norm zu erklären :-)