Wieso hat Hochdeutsch die Dialekte verdrängt?

3 Antworten

Es begann vor dem Fernsehen, als mit der Schrift eine Möglichkeit gegeben war, sich mit Deutschen, die einen anderen Dialekt sprachen, zu verständigen. Es begann mit dem Althochdeutschen, setzte sich fort im Mittelhochdeutschen und weiter über Luthers Bibelübersetzung, die viele lasen, auch wenn sie die sächsische Kanzleisprache noch nie gehört hatten.

Aber natürlich haben Rundfunk und Fernsehen viel zur Vereinheitlichung des Sprachgebrauchs und der Aussprache beigetragen.

Einer der wichtigsten Faktoren war wohl das Fernsehen, danach die höhere Schulbildung und die größere Mobilität der Bevölkerung.

Die Menschen reisen mehr, in manchen Situationen empfiehlt es sich sowieso Hochdeutsch zu sprechen, daher passen die Leute sich immer mehr an.

Ganz werden die Dialekte (bzw. Regiolekte) aber nicht verschwinden, es werden auch in der nächsten Zeit nach wie vor, Akzent, Satzmelodie auf die Herkunft der Sprecher(innen) schließen lassen. Bei einigen mehr, bei anderen weniger.

Wir haben z. B. einen Arbeitskollegen, der zwar an sich Hochdeutsch spricht, an der Satzmelodie hört man aber ganz deutlich heraus, dass er aus dem Ruhrgebiet stammt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Eine fehlerfreie Sprache war Voraussetzung.