Stiefkind sucht sehr viel (körperliche) Nähe?
Hallo, ich hatte schon einmal gefragt, was ihr davon haltet, wenn mein Stiefkind mich 'Mama' nennen möchte. Zum Hintergrund: Er hat das von sich aus gemacht, tastet sich langsam ran. Wir haben beschlossen, ihn zu lassen (natürlich freue ich mich, aber war auch ungewohnt). Die Mutter und damalige Ehefrau meines Freundes verstarb bei der Geburt.
Nun ist es so, dass der Kleine (5 Jahre), mich nicht nur quasi adoptiert hat, sondern neben emotionaler sondern auch extrem viel körperliche Nähe sucht. Aktuell sind wir im Urlaub und als wir am Meer saßen, kam er zu mir, legte seinen Kopf auf meine Brust und schlief ein.
Vor kurzem stand er nachts bei uns wegen eines Gewitters am Bett und ich wollte ins Gästezimmer ausweichen damit Vater & Sohn dort schlafen können, das wollten sie aber nicht. Da lag er also friedlich zwischen uns. Und rückte mir schon ziemlich auf die Pelle, um es direkt auszudrücken.
Es ist nicht so, als würde ich mich nicht darüber freuen. Bitte nicht falsch verstehen! Ich bin so dankbar, scheinbar muss ich ja was richtig gemacht haben. Mir fällt diese Nähe aber schwer. Das liegt nicht an ihm, das ist grundsätzlich so bei mir. Es gibt Tage, da knutsch ich seinen Vater ab und Tage, da kann ich Berührungen nicht ab. Ich denke, sie wollen mir das Gefühl geben, dazuzugehören...aber irgendwie erreicht man bei mir das Gegenteil. Denn er ist eben nicht mein Kind und genau genommen mein Freund auch nicht meiner.
Beides ,,gehörte" eben einer anderen, die einfach so aus dem Leben gerissen wurde. Und das beklemmt mich. Groß körperliche Nähe gab es bei mir in der Familie nicht so. Im Teenageralter habe ich das auch grundsätzlich abgelehnt.
Weiß jemand, wie ich lernen kann, mich da mehr zu entspannen? Ich möchte die Nähe zum Kleinen natürlich, aber durch meine Macke und Gedanken "ertrage" ich es manchmal einfach nicht...ich schäme mich dafür. Ich will ihm nicht unterschwellige Distanz vermitteln.
6 Antworten
da ist denke ich nicht viel zu machen, es ist das kind von der anderen frau die verstorben ist und der mann gehört zu der andere frau. dann gibt es auch eine körperliche distant die seine neue frau bereits in ihrer familie internalisiert hat. der fremde junge der so auf die "pelle rückt" habe ich den eindruck stört eher sogar. dann auch die räumlich trennung um vater & sohn für sich zu lassen. das ist denke ich offfensichtlich, dass die frau (fs) nicht dazugehört, selbst wenn alle wollten.
es wäre sehr ungerecht gegenüber der frau nie wirklich zur familie dazuzugehören, immer wie ein fremdkörper, GIFT für die seele, dass wäre für jeden menschen in der stelle so. manchmal merken die leute die vergiftung noch nicht so ganz, bis es zu spät ist. manchmal hinterlässt jemand der verstorben ist eine lücke die niemand anderes ausfüllen kann.
ich würde aber sagen besser wäre die baldige trennung und einen alleinstehenden mann der keine kinder hat heiraten, um eine eigene familie zu haben, mit eigenen kindern.
Also der Junge stört mich überhaupt nicht! Im Gegenteil, schon weit bevor sein Vater und ich uns verliebt haben kam ich sehr gut mit ihm zurecht. Eine Trennung halte ich jetzt nicht für sinnvoll, ich möchte ja beide nicht verlassen. Und dass mein Mann zu einer anderen Frau gehört - nun ja, ich komme mir manchmal tatsächlich wie ein Fremdkörper vor,aber es geht ja nicht ums Lücke füllen. Will ich auch nicht, ich will meinen eigenen Platz. Ich möchte eben diesen Mann und dieses Kind + auch eigene. Trotzdem danke für deine Antwort
Hmm nicht einfach. Aber ich denke wenn du körperlicher Kontakt zulässt wirst du dich auch immer mehr daran gewöhnen. Wenns halt gar nicht geht musst du mit ihm reden das du das heute mal nicht willst und er zu seinem Vater soll aber du wann anderst wieder fur ihn da bist.
Dagegen kann man nichts machen aber red einfach mit ihm darüber das was du hier geschrieben hast kannst du ihm zeigen. Ich bin mir sicher das er dafür Verständnis hat.
Ich würde sagen, das Kind befürchtet, dich auch noch zu verlieren. Es spürt, dass dir beim Kuscheln nicht so wohl ist. Dadurch wird diese Angst noch verstärkt. So kommt es wohl dass das Kind ungewöhnlich viel Körperkontakt sucht. Möglicherweise könntest du das durchbrechen, indem du das Kind von dir aus spontan knuddelst. Ich denke aber, du solltest das mit einer Psychologin anschauen, der vielleicht dann auch mit dem Kind einige Sitzungen macht.
Du kannst damit recht haben, so habe ich das nie gesehen. Er musste ja einen Verlust ertragen, auch wenn er seine leibliche Mutter nie kennenlernen durfte. Ich weiß nicht, ob das spontane Knuddeln so einfach drin ist, mir fällt sowas ja schon häufig schwer, auch wenn ich gern würde.
Erstmal alles gut, du musst dich nicht dafür schämen, ich bin beispielsweise hochsensibel und an manchen Tagen auch mega angespannt. Rede vielleicht erstmal mit deinem Mann darüber. Sag ihm genau das, was du hier geschrieben hast, vielleicht findet ihr ja zusammen eine Lösung.
Sonst denke ich, könnte eine Therapie helfen. Verhaltenstherapie, usw... Mein Tipp wäre noch Meditation in den Tagesablauf zu integrieren, da dies auch hilfreich sein kann. Ich hoffe ich konnte helfen. Euch allen viel Glück und liebe grüße💞
Vielen lieben Dank für deine Nachricht! Werde ich machen ❣️