Steckdose ohne PE-Erdungskontakt?
Servus, ich bin gerade auf diese Steckdose getroffen. Dabei bemerkte ich sofort die fehlenden PE-Kontakte.
Kann mir eine Elektrofachkraft erklären, wie diese Steckdose / Typ C der DIN VDE 0620-1 unterliegt, bzw ob und warum diese Steckdose so betrieben werden darf?
und wie ein "integrierter erhöhter Berührungsschutz" (laut GoogleSuche nach der Steckdose) funktioniert?
Danke! :)
PS: Ich bin Elektroazubi, eine gute Erklärung wird mir in der Zukunft helfen. :)
5 Antworten
Frag mich bitte nicht nach DIN-irgendwas passus soundso - Ich bin keine Elektrofachkraft.
Was ich dir dennoch sagen kann: So eine Steckdose ist nur dann zulässig, wenn sie an der Netzform IT (nicht mit Computern verwechseln. Andere Netzformen mit Erdung, die zwingend Schukosteckdosen erfordern, sind TT und TN) betrieben wird und nur diese eine einzige dort dranhängt.
Sowas findest du z.B. sekundärseitig bei einem Trenntrafo oder einem Dieselaggregat - und das auch nur dann, wenn in dem Netz nur eine einzige Steckdose vorhanden ist, aber niemals in der normalen Wohnhausinstallation.
Solche Steckdosen waren (oder sind sogar noch?) darüber hinaus früher nur dann zulässig, wenn der Raum, in dem sie sich befanden, gegen Erde isoliert war. Dieses kann jedoch durch Heizungsinstallationen, Antenneninstallation usw. nicht mehr aufrecht erhalten werden.
Damals hat man diese Schweinchennasen durch genullte Schukos ersetzt, sobald der Schuko erfunden war und Zentralheizungen etc. nachgerüstet wurden.
Evtl. wurde diese Steckdose hier vergessen und die war irgendwann später kaputt, wodurch man in einem Dilemma steckte: Nicht mehr erlaubte Variante erneut verbauen oder eine neue klassische Nullung für eine Schuko machen, was neu aber auch nicht mehr erlaubt ist. Diese Steckdose hat dann sogar den den verpennten PEN verpennt. :P
Derjenige hat sich für's erste entschieden. Entweder bewusst oder aus Unwissenheit. Einzig sinnvolle Option: Stilllegen und evtl. mitsamt Leitung nach neuen Vorgaben neu installieren.
Zum "integrierter erhöhter Berührungsschutz": Sieht nicht danach aus, als wenn dieses Feature hier vorhanden ist. Dabei handelt es sich um nichts anderes als eine Kindersicherung. Also diese Plättchen, wie man sie oft an Mehrfachsteckdosen findet, die so gerne das Einstecken von Steckern erschweren :).
Das gilt übrigens nur für Deutschland. In anderen Ländern kann das anders geregelt sein.
Wenn das bei dir zuhause ist und du schon weißt, wie Duspol und die 5 Sicherheitsregeln anzuwenden sind: Guck doch mal rein, ob da vllt. der PE doch vorhanden ist und angeschlossen ist. Falls ja, dann hat da echt jemand geschlafen und man kann es für 3 Euro beheben. Oder falls nein und das noch TN-C ist... *hust*... hab nix gesagt... und da war nie was... XD
Hilfreich zu wissen: Solltest du mal, ganz unabhängig hiervon, in die Situation kommen, eine genullte Steckdose oder abgefallene Nullung ersetzen zu müssen, immer den PEN auf die PE-Klemme und von dort auf N brücken. Auch dann, wenn das bei der vorherigen Steckdose andersherum war. Und immer 150% sicher sein - und wirklich nur dann - wenn du weißt, welche Ader der PEN ist und dass es wirklich PEN ist (d.h. Netzform ist bis in die Schalterdose hinein TNC)! Und nach Installation nochmal den Duspol da ran, ob auch wirklich PEN auf der richtigen Klemme gelandet ist - Egal, welche Farbe der hat.
Steckdose Typ C aus z.B. Russland
Mittlerweile werden wieder solche Steckdosen ohne Schutzleiter zum Kauf angeboten; diese haben zwar eine CE -, aber keine VDE-Kennzeichnung. Für Laborzwecke nach einem Trenntransformator oder bei 12-Volt-zu-230-V-Wandlern, also ohne Bezug auf Erde, sind Steckerdosen des Typs C durchaus sinnvoll. Von dem Einbau in Gebäuden wird wegen der geltenden Vorschriften in Deutschland abgeraten.
Du hast diese Steckdose in Deutschland gesehen, in einem Haus bzw. Wohnung verbaut aber nicht zufällig in einer Arztpraxis, Krankenhaus oder sonstiger kritischer Infrastruktur? Dann ist diese Steckdose fehl am platz ;-)
Das ist offenbar eine Steckdose des Typs C. Findet man am ehesten noch in Russland und einigen afrikanische Staaten. In Deutschland in häuslichen Elektroinstallationen nicht mehr zugelassen.
Aber jetzt nicht diesen Typ verteufeln, der hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Wenn zum Beispiel ein Elektroarbeitsplatz mit Trenntransformator ausgestattet ist, werden diese Steckdosen verwendet.
Auch in IT-Netzen, also erdfreien Netzen (hat nichts mit der Computer IT zu tun), kamen diese auch lange zum Einsatz. Das ist eine Netzform, die durch einen großen Trenntransformator der direkte Bezug zum Erdpotential genommen wurde. In Krankenhäusern und Notfallarztpraxen zu finden. Mittlerweile müssen diese Netze aber mit einem Isolationswächter ausgestattet sein, was wieder einen Schutzleiter notwendig macht.
Bis Mai 1973 war die klassische Nullung ohne Schutzkontakte/Leiter zulässig. Da waren elektrische Installationen häufig nur zweiadrig ausgeführt: hellgrau = Nullleiter, schwarz = Außenleiter. Die Normänderung der VDE 0100 fand zwar schon 1965 statt aber es gab Übergangsfristen bis Mai 1973. Ab da mussten alle elektrischen Installationen dreiadrig ausgeführt werden.
Vorhandene Steckdosen aus der Zeit dürfen noch verwendet werden. Bei Renovierungen muss aber nach der neuen Norm 3-adrig mit Schutzleiter und Schutzkontakten installiert werden.
Entweder ist das eine Uraltsteckdose aus den 50er Jahren - da gab es noch keinen Schutzleiter
Oder die Steckdose ist mit einem schnellen FI-Schalter abgesichert
Das soll eben nicht passieren. Bei Geräten der Schutzklasse 1 soll der Fi beim Einstecken auslösen, wenn ein Isolationsfehler vorhanden ist. Nicht erst, wenn jemand einen Steinschlag bekommt. Der Fi ist für den Personenschutz da und soll den Schutz vollständig erfüllen.
N ist im übrigen keine Erdung, sondern der Neutralleiter.
Natürlich meine ich Stromschlag. Wortkorrektur ist ein Haider.
N ist im übrigen keine Erdung, sondern der Neutralleiter.
Hab ich auch nicht gemeint. Habe nur gesagt, dass es darauf ankommt, wie's verdrahtet wurde (Wo wurde der N und der PE verbunden/getrennt), sollte es unklar gewesen sein.
Das soll eben nicht passieren. ...
Das ist wohl selbsterklärend. Aber wenn jemand, warum auch immer, so eine Steckdose verbaut, dann kann man nur hoffen, dass er nicht noch mehr Pfusch betreibt.
Aber, im Normalfall, wie bei einem unterbrochenen Schutzleiter, würde der FI immer noch auslösen und verhindern, dass man so lange gegrillt wird bis die Sicherung irgendwann mal auslöst.
Eine PE-Brücke bei einem Stecker zu machen ist brandgefährlich. Wenn man den Stecker falsch herum einsteckt liegen 230V auf dem Gehäuse.
Der Fi fliegt zwar, wenn der Strom über den menschlichen Körper abfließt, jedoch sind auch die 30mA gefährlich.
Eine PE-Brücke bei einem Stecker zu machen ist brandgefährlich.
Warum Stecker? Es geht hier doch um die Dose?
Die Dose hat keine PE-Kontakte. Entsprechend kann man da auch nichts Brücken und ich bin davon ausgegangen, dass du vorschlägst eine Brücke im Stecker zu machen.
In den 50ern gab es keine so modernen Formen von Steckdosen, die waren schwarz und rund. Die sieht neuwertig aus. Hat sogar eine Kombischraubenkopf Schlitz mit Kreuzschlitz.
ohne erdkontakt kann ein fi nicht auslösen.der braucht eine fehlerstrommeldung
Wie soll denn hiermit ein FI auslösen?