Stallwechsel?

5 Antworten

Mal abgesehen davon, dass ich keinen Grund für Boxenhaltung mehr sehe, seit in Gruppenhaltung pferdeindividuelle Fütterung und sogar pferdeindividueller Weidegang möglich ist, man damit wirklich jedem Bedarf gerecht werden kann ohne harmonische Gruppen umsortieren zu müssen: Ich habe bei Pferdekauf ein Pferd nicht angesehen, als die Anbieterin sagte "ach, euren Stall kenne ich sogar, da ist meine Freundin ..." und habe nur Pferde ab 100 km Entfernung in Betracht gezogen. Einfach, weil die Vorbesitzer, wenn sie nicht einen professionellen Zugang zum Pferd haben, in den seltensten Fällen komplett loslassen können und immer Einfluss zu nehmen versuchen.

Ein Stallbetreiber hat immer das Hausrecht und wer selbst Unterricht erteilt, möchte entweder keine Kollegen am Hof oder die gezielt auswählen dürfen. Da muss man mit einer Monopolstellung rechnen. Unser Stallbesitzer ist auf Equiden spezialisierter Landwirt, der nicht unterrichtet und dessen Konzept gezielt die freie Dienstleisterwahl ist. Dieses Konzept macht er auch deshalb so deutlich publik, weil er sonst nicht nur mit guter, sondern vor allem auch mit schlechter Leistung von Dienstleistern in Verbindung gebracht wird. "Der Bereiter/Sattler/Hufbearbeiter vom Hof sowieso macht Murks" ist keine gute Werbung. Da muss dann klar sein, hier ist jeder für die Versorgung seines Pferdes selbst verantwortlich und Einsteller A hat einen super Sattler, wohingegen niemand verstehen kann, warum Einsteller B einen hat, bei dem kein einziger Sattel ordentlich liegt.


hanxxidk 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 18:51

Ja klar, aber das war ja eigentlich nicht meine Frage 🫣 Offenstallhaltung haben wir schon probiert mit unserem Wallach, da gab es aber in jedem Stall Probleme, deswegen haben wir uns jetzt für eine Box mit Auslauf entschieden. Und die Situation mit der Besitzerin kann ich nicht ändern, klar, aber es ist halt blöd.

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Baroque  30.07.2024, 20:47
@hanxxidk

Offenstallhaltung probiert bei 4 Monaten Eigentum am Pferd - wie lange denn? Da hat doch kein Pferd eine Chance, anzukommen. Und welcher Art waren die Probleme? Wenn der Stall sinnvoll aufgebaut ist, habe ich noch bei keinem Pferd Probleme bemerkt, wohl aber bei sehr vielen Besitzern. Die Menschen sind oftmals nicht für eine gesunde Haltung geeignet. Dann aber frage ich mich, wie sie den Pferden in einer ungesunden Haltung gerecht werden sollen.

Und ja, die Situation mit den anderen Menschen kannst Du ändern. Zu einem Konflikt tragen immer beide Seiten bei und wenn man sich nicht einig wird muss man sich trennen - aber bitte so, dass das Pferd nicht darunter leidet. Wenn Du jetzt einmal weg gehst, dann wirklich genau dort hin, wo es dem Pferd die nächsten vielen Jahre gut geht.

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Den Himmel auf Erden gibts nirgendwo. Daher schau genau hin, welche Nachteile der andere Stall haben könnte - nicht, dass du vom Regen in die Traufe gerätst. Stelle sicher, dass du dort zu Zeiten, wo es dir und dem Trainer deiner Wahl passt, dafür die Halle wirklich benutzen kannst, sonst hilft es dir ja nichts.

Dass man, wenn ein Reitlehrer auf der Anlagebe ist, nicht einfach jemand anderen holen darf, ist üblich. Und dass es auf Dauer schwierig ist, wenn du ständig mit dem ehemaligen Eigentümer deines Pferdes zu tun hast, ist auch klar. Daher ist ein Wechsel sicher eine gute Entscheidung - schau nur zu, wohin!


hanxxidk 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 19:16

In dem Stall zu dem ich ziehen würde hatte ich mal 3 Monate eine Reitbeteiligung. Das einzige, was mir dort nicht gefallen hat, was dass die Pferde ein paar Stunden weniger am Tag rauskommen als dort wo ich jetzt bin. Sonst habe ich mich dort sehr wohlgefühlt . Ja, nur dürfen andere Trainer noch in die neue Halle… Nur meine eben jetzt nicht, und das fand ich schon ein bisschen doof… Naja, wir werden sehen 😂

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Baroque  30.07.2024, 20:48
@hanxxidk

Wie viel sind "ein paar Stunden weniger"? Jede Stunde stehen ist fatal für den Verdauungstrakt, damit für den Stoffwechsel und auch für den Bewegungsapparat eines Pferdes. Pferde sind Flächenbewohner, Lauftiere, ... unsere legen am Tag 16 bis 20 km zurück - wenn die Koppeln geschlossen sind. Sind die Koppeln offen, noch deutlich mehr. Und das ist eigentlich zu wenig.

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Naja, es spricht doch alles für einen Stallwechsel. Also mach es, deinem Pferd und dir selbst zuliebe.

Und ich stimme Baroque zu, zu ehemaligen Besitzern sollte man Abstand halten. Das geht nie gut.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof

hanxxidk 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 18:53

Ja, wir waren allerdings zum Kaufzeitpunkt bzw. sind es immer noch, „Anfänger“. Das war jetzt unser erstes Pferd. Aber ich habe auch draus gelernt 😅😂

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Mach es! Wäre das beste für dich und dein Pferd. Wenn du dich unwohl fühlst wär das auch eine super Idee! Zum einem mal ist es günstiger, du kennst dich auch schon aus und da wird, wie du beschrieben hast, mehr auf das Tierwohl geachtet.

Also mach es!

LG

Denke bitte nicht, was DU willst, sondern was DEIN PFERD BRAUCHT.

Dein Pferd braucht keine 3 Hallen, die willst du.

Ich kann verstehen, dass es gewisse Dinge gibt, die man als Mensch haben will, ich habe auch gesagt, ich will an keinen Stall, wo ich keine Toilette mehr habe, das halte ich altersschwache Person mit Blasenproblemen nicht aus.

Wichtig ist aber in allererster Linie, dass es deinem Pferd gut geht. Also viel Auslauf, Kumpels, dauerhaft Zugang zu Heu in bester Qualität und Wasser, Sauberkeit, Ruhe, Schatten, etc. Der Rest, zB Reitplatz, Flutlicht, etc. ist dann ein Zuckerchen für den Menschen oben drauf, cool wenn man es hat, aber nicht unbedingt nötig, wenn es fehlt geht es dem Pferd immer noch gut.

Ich wäre an dem Stall, wo die ehemalige Besitzerin ist, gar nicht erst geblieben und auch das "Trainerverbot" finde ich ziemlich uncool und wäre ein Grund für mich zu gehen. Ich habe 2 Trainer für mein Pferd, einer der in klassischer Reitkunst ausgebildet ist und einen Trainer, der sich auf Extreme Trail Work spezialisiert hat. Wenn mein SB damit ein Problem hätte, würde ich gehen, denn mein Pferd profitiert sehr davon, dass ich mich so weiterbilde.