Springreiten: Von der Bewegung mitnehmen lassen oder bewusst aufstehen?
Hi, ich wollte mal eine kleine Diskussion starten. Und zwar würde mich interessieren, was ihr für „richtig" haltet. Viele lassen sich beim Springen ja von der Bewegung des Pferdes mitnehmen. Ich persönlich habe aber gemerkt, dass ich mir leichter tue, wenn ich beim Absprung des Pferdes in den Entlastungssitz gehe, weil es mir ziemlich leicht fällt, zu erfühlen, wann mein Pferd abspringt. Der Grund, warum ich das „bewusste" Aufstehen bevorzuge, ist, dass ich dann irgendwie besser weiß, wann ich meine Hand vorgeben muss. Also bei ganz niedrigen Sprüngen ist mitnehmen lassen bei mir auch angenehm, aber ab ca. 65/70 cm nicht mehr so.
4 Antworten
So ganz von alleine kommt man natürlich nicht aus dem Sattel, vielleicht liegt die Lösung in einer Art „goldener Mitte“ und wird auch von jedem anders empfunden und mit anderen Worten zu beschreiben versucht.
Was mich aber irritiert ist die Sache mit der Hand. Denn wann du diese „vorgeben“ mußt, hört sich für mich schon völlig verkehrt an. Du solltest da nix vorgeben, sondern nur so viel vom Pferd mitnehmen lassen, wie es sich nimmt. Im Idealfall bleibt die feine Verbindung überm Sprung ununterbrochen bestehen. Die Hand läßt man auf jeden Fall nur vom Pferd mit nach vorne nehmen.
Dann würde ich doch einfach sehr viel mit Dressurreiten und kleinen Sprüngen üben, bis das Nachgeben „in Fleisch und Blut“ übergegangen ist. Und dabei immer dran denken: Nachgeben heißt nicht „wegwerfen“, sondern nur leichter werden um die Dehnung zuzulassen.
Und, bevor man höhere Sprünge reitet, sollte der Galopp natürlich sowieso eigentlich besser kontrollierbar sein. Vielleicht wird das sogar einfacher, wenn das Pferd mehr Vertrauen findet in deine Hand; dass es dich weder mit dem Maul über den Sprung ziehen muß, noch „alleingelassen“ wird. (Ich denke, du verstehst, was ich meine...)
Eigentlich reitet man die ganze Zeit im Leichten Sitz und dann ist es ganz einfach "sich mitnehmen zu lassen" und auch für das Pferd am angenehmsten.
Sitzt man vorher im Aussitzen und steht dann auf einmal auf, erwischt man so gut wie nie den richtigen Moment und bringt zudem das Pferd durch diese abrupte Gewichtsverlagerung nach vorne (wo es ja gerade "hoch" muss) aus dem Gleichgewicht, stört also.
Man steht nicht aktiv auf. Man folgt einfach der Bewegung des Pferdes und lässt sich hoch"schleudern." Nur das ist harmonisches Springreiten.
Ich teile deine Meinung und mache es genauso wie du
Ja, die Hand ist eigentlich mein Problem, weil ich mein Pferd oft über dem Sprung zu sehr zurückhalte und ihr so auch nicht viel Halsfreiheit gewähre, weil sie vor dem Sprung immer so schnell galoppiert dass ich sie bremsen will.😬