Spieltheorie erklärt?

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Spieletheorie ist eine mathematische Teildisziplin, die zB in Versicherungsunternehmen und Banken zur Vorhersage von Kundenverhalten benutzt wird. Wenn also jemand ein günstiges Angebot von einer Versicherung bekommt, dann hat er das vermutlich letztlich der Spieletheorie zu verdanken.

Die Spieltheorie befasst sich mit allen Situationen, in denen zwei oder mehr Personen verschiedene Ziele erreichen wollen. Typisches Beispiel ist in der Wirtschaft, wenn verschiedene Marktteilnehmer einen Gewinn erzielen möchten. Andere Beispiele sind Männer und Frauen, die in einer Disco eine Partnerin, bzw. einen Partner suchen oder das Problem unter verschiedenen möglichen Strategien in einem Krieg die beste zu wählen.

Die Spieltheorie setzt zumindest in der Urvariante voraus, dass alle Spieler absolut rational denken und handeln. Es hat sich aber gezeigt, dass Menschen, die irrational handeln in vielen Situationen bessere Resultate erzielen als Maschinen, die sich streng nach den Regeln der Spieltheorie halten. Gefährlich wird es, wenn zur Berechnung der besten Strategie gewisse Dinge vernachlässigt werden. Z. B. hat der Mitbegründer der Spieltheorie, John von Neumann, dem amerikanischen Präsidenten geraten, gegen die Sowjetunion einen atomaren Erstschlag durchzuführen, weil nach seinen Berechnungen so am wenigsten Amerikaner ihr Leben verlieren würden. Zum Glück war Präsident Roosevelt irrational genug, nicht auf ihn zu hören.