Soziale Berufe?
Ich persönlich würde niemals einen sozialen Beruf einschlagen. Ist das verwerflich wenn ein sozialer Beruf für einen niemals in frage kommen würde?
Mag sein das es leute braucht die sowas machen. Aber für mich ist so ein Beruf unattraktiv.
Wenig Bezahlung, ständiger stress, nervige Menschen und so weiter.
Und für die meisten sind solche Berufe wohl nicht sehr attraktiv. Um solche Berufe toll zu finden muss man ein ganz bestimmter Menschenschlag sein oder?
4 Antworten
Nein, das ist nicht verwerflich und vollkommen verständlich.
Ich denke schon das man dafür eine Leidenschaft haben muss. Anderen helfen etc. Bin den Menschen auch sehr dankbar dafür. Kannst ja anderweitig der Gesellschaft helfen. Spenden, Ehrenamt etc.
Weil du gefragt hast ob es verwerflich ist, bin davon ausgegangen das wäre der Gedanke dazu. Also das du helfen willst aber nicht durch den beruf
Naja ich will eines tages Grossunternehmer werden ,vielleicht, ich denke auch als Unternehmer würde man zur Gesellschaft beitragen, nein?
Ich habe das Gefühl die Sozialindustrie macht die Leute oft unselbständig.
Aber nicht im caritativen Sinn. Und Wenn man weiterdenkt - unsere unternehmerischw, auf Wirtschaft und Wachstum orientierte Lebensaltung ist es ja gerade, die uns immer mehr Probleme macht. Dass Wachstum, das "immer mehr" nicht dauerhaft funktionieren kann, ist ja eine Binsenweisheit, vor der wir nur gerne die Augen verschließen, weil uns vor dem Stopp dieser Haltung, vor den Konsequenzen, graust.
Aha und die alternative ist? Massenarmut für alle?
Mit Bescheidenheit für alle wärre schon viel gewonnen, aber das ist Utopie. Ja, wir stehen vor diesem Dilemma, damit haben sich auch schon Autoren vor 60 und mehr Jahren beschäftigt. Damals zogen sie sich (in Zukunftsromanen) auf diese Lösung zurück: Eine Weltregierung (Nationalstaaten sind Vergangenheit), zusätzlich hat die Menschheit andere Planeten kolonisiert.
Von dieser Utopie haben wir uns verabschiedet, verabschieden müssen. Es wird wohl eher darauf hinauslaufen, wie es in der Geschichte schon mehrfach war: Kämpfe und Völkerwanderungen. Geschichte wiederholt sich nicht eins zu eins, aber auf ähnlichen Wegen leider immer wieder.
Sehr lesenswert ist übrigens ein Zukunftsroman von Colin Ross mit dem Titel "Als der Welt Kohle und Eisen ausging", 1913 geschrieben. Er beginnt damit, dass China (!) den Export von Kohle, Eisenerz und anderen Rohstoffen stoppt.
Warum denkst du eine Weltregierung wäre gut?
Das denke ich gar nicht. Wie kommst du denn darauf? Ich habe beschrieben, wie die Schriftsteller seinerzeit den Ausweg aus den unweigerlich Kriegen sahen. Dafür begeisterten sich Leser an den Fantastereien von Kriegen mit Aliens. Die gab es in der Zeit der Technisch-Utopischen Romane (Science-Fiction war ein anderes Genre) noch nicht, das kam später. Wie man allerdings mit hanebüchenen Argumenten sich das offensichtlichen bevorstehenden Krisen und Auseinandersetzung schön redet bzw. ignoriert, ist mir schleierhaft. Wobei das nur die öffentliche Haltung ist, im kleinen Kreis machen Wissenschaftler, Politiker und Wirtschaftsfachleute aus ihren Sorgen und ihre Hilflosigkeit ihnen gegenüber kein Hehl.
Für jeden Beruf - um ihn zu lieben muss man ein ganz bestimmter Menschenschlag sein. Aber wer sucht sich heutzutage schon noch den Beruf danach aus, was ihm gut liegt. Geht doch oft nur mehr ums Geld
Ja, ohne Geld läuft nunmal nichts. Warst du jemals arm? Armut ist blöd.
Hattest du je einen Job den du NUR für Geld gemacht hast? Unzufriedenheit für mind. 8 Stunden am Tag ist dumm
Nein, ist nicht verwerflich. Auch kann nicht jeder mit Menschen gut umgehen. Und ja der finanzielle Aspekt darf natürlich auch eine Rolle spielen
Es ist in Ordnung, dass du so einen Beruf selbst nicht machen möchtest, aber du solltest anerkennen, dass es sehr wichtig ist, dass es Menschen gibt, die in sozialen Berufen arbeiten.
Der Grund warum sie schlecht bezahlt werden ist weil sie nunmal wenig finanziellen Wert schaffen. Also die machen minus, du kannst nicht viel profit im sozialen Wesen erwirtschaften.
Es ist die realität. Das Soziale Wesen ist sehr teuer, und muss subventoniert werden.
Entweder durch steuern, oder wohltäter.
Klar, wenn man möchte, dass z.B. Schulen oder Kindergärten nicht zu teuer für die Eltern werden bzw. kostenlos sind, kommt dabei nicht direkt Geld wieder raus. Langfristig schon, wenn die Kinder erwachsen sind und über Arbeitskraft verfügen.
Trotzdem ist Bildung eines der wertvollsten Güter. Wie Gesundheit auch. Ohne beides hätte die Gesellschaft ein echtes Problem, daher auch ohne die Menschen, die in den Bereichen Gesundheit und Bildung arbeiten. Solange du die Wertschätzung für die Menschen in sozialen Berufen hast, ist alles gut. Nicht jeder ist für soziale Berufe geeignet. Es ist ja auch nicht jeder für einen Bürojob geeignet.
Wertschätzung muss man sich verdienen. Ja, es gibt gute Lehrer, aber längst nicht alle.
Genauso wie betreuer, pfleger etc. Ich sehe das individuum nicht die gruppe.
Und wieso sollte die Pflegekraft, die einen (vielleicht auch dich) pflegt, wenn man ins Krankenhaus muss, keine Wertschätzung verdienen? Du sagst doch selbst, dass du nicht in der Lage wärst, so einen Beruf zu machen. Da weißt du doch eigentlich, dass das nicht einfach ist?
Wieso sollte der Erzieher oder die Erzieherin, die sich im Kindergarten trotz mieser Bezahlung und hohem Burnout-Risiko anstrengen, damit es den Kindern dort gut geht, keine Wertschätzung verdienen?
Natürlich gibt es immer Leute, die ihren Job schlecht machen. In jeder Branche. Aber die, die ihren Job schlecht machen, sind in der Minderheit. Alles andere würden wir merken.
Aber du weisst warum die nicht so gut bezahlt sind, oder?
Hab ich vorhin geschrieben.
Warum muss ich der Gesellschaft spezifisch helfen?