Glaubt ihr soziale Berufe werden irgendwann besser bezahlt?
Also sowas wie Krankenpfleger, Erzieher, Altenpfleger und was es noch so alles gibt wo die Bezahlung einfach unterste Schublade ist.
Gerne mit Begründung
7 Stimmen
4 Antworten
In der Regel ist die Bezahlung doch gar nicht so schlecht, für Leute, die das gelernt haben. Das Problem ist wohl eher die Personaldecke, Schichten und co. Natürlich gibt es teilweise Leute die als Hilfskräfte in diesen Bereichen arbeiten.
Erstaunlicherweise verdienen alle, die ich aus diesen Bereichen kenne, ziemlich ordentlich. Klar, kein Vermögen, aber ein sehr solides Gehalt, von dem sich gut leben lässt.
Was wirklich schwer ist, ist die posychische elastung und mangelnde gesellschaftliche Unterstützung. Pflegekräfte im Altersheim sollen die Familie ersetzen, die nicht zu Besuch kommen kann oder will. Im Krankenhaus sollen sie Ängste nehmen, Diagnosen erklären, beim Verarbeiten schlechter Nachrichten helfen. Und Erzieher sollen alles ausbügeln, was in der Familie schiefläuft, aber ohne die Kinder zu kritisieren oder gar ein ernstes Wort mit den Eltern zu sprechen.
Man erwartet 24/7-Einsatzbereitschaft und verlangt gleichzeitig, dass die Fachkräfte selbst für "lächerliche Kleinigkeiten" wie eine zuverlässige Kinderbetreuung sorgen oder Wege finden, am 1. Weihnachtsfeiertag vom Kuhdorf zur Nachtschicht in die 30km entfernte Kleinstadt zu kommen.
Die Bürokratie nimmt überhand, gleichzeitig werden Personalschlüssel immer weiter nach untern korrigiert. Die Bemühungen, Patienten und Betreute bestmöglich zu schützen, enden oft in unflxibler Überregulierung, Hilfskräfte werden zu Bettpfannenleerern und Essenswagenschiebern degradiert, weil sie das, was sie zuhause für den pflegebedürftigen partner nach minimalsteinweiseung vollkommen selbständig übernehmen, in einem Heim oder einer Klinik unter keinen Umständen tun dürfen.
Zusätzlich nimmt der Respekt vor anderen und deren Leistung bzw. Grenzen einfach massiv ab, und das bekommen v.a. die zu spüren, die in schwierigen Situationen anwesend sind.
Ich befürchte nicht. Denn bei uns kann man die soziale Ader so herrlich rauskitzeln. Wir können nicht tagelang streiken und Patienten sterben lassen oder Kinder im Heim sich selbst überlassen oder psychisch Kranke in der Klinik alleine lassen. Und deshalb kann man soziale Berufe ausnutzen. Wir haben nicht die Mittel, darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig wir sind und wie viel Verantwortung wir tragen.
Also bei mir (in Österreich) wurde das Gehalt vor kurzem ziemlich angehoben. Die Freundin meines Bruders ist in ihren frühen 20ern und verdient 2000(bin mir nicht sicher, ob netto oder brutto) als Kindergärtnerin, was ich weiß.
Muss ich als Erzieher im Kindergarten (in Ostdeutschland) widersprechen - ich verdiene, mal AB!!!gerundet, 2000 netto!
gut das hat aber mit der erhöhung so ansich nichts zu tun oder gabs jetzt 400€ netto mehr für jeden?
400€ nicht aber eine gewisse Erhöhung im 3-stelligen Bereich gab's schon!
wohl eher brutto. weil das ist gerade genau das man bei dem beruf am mindesten verdient. netto würde mich doch sehr wundern weil da wäre brutto ziemlich hoch für so ein beruf