Sollte man Superreiche enteignen?

10 Antworten

Es geht nicht (nur) um harte Arbeit,sonst wäre jeder Möbelpacker reich oder superreich.Es geht darum welcher Nutzen für die Allgemeinheit gestiftet wird (Steve Jobs zB. mit verschiedenen Geräten!) und daher wird auch weniger Milliardär wer auf Ausbeutung setzt sondern am ehesten Jemand der Allgemein mit seinen Produkten/Diensten Viel Nutzen stiftet (oder zumindest Wünsche erfült!) (zB. Steve Jobs,Bill Gates,Elon Musk,Richard Branson...)!!Was das Enteignen betrifft:Sollte Raub allgemein legal sein?

In Südafrika werden gerade Farmer von ihrem Land vertrieben - jedenfalls soll das nächstes Jahr umgesetzt werden - die das Land damals unrechtmäßig erhielten. Vielleicht erhielten es auch nur ihre Eltern oder Großeltern unrechtmäßig. Überlege, was du machen würdest, wenn du ein Haus hättest und von heute auf morgen kein Haus mehr.

Superreiche leben wie wir alle den Lebensstil, den sie kennen. Eine Enteignung wäre für sie genauso hart wie für uns andere auch.

Was man machen könnte statt einer unrechtmäßigen und moralisch verwerflichen Enteignung wäre, eine Kultur/ Stimmung aufzubauen, in der das Teilen von Reichtum gefördert wird, gelobt wird, man sich damit im Trend befindet. Man kann aber nur teilen, wenn man etwas übrig hat. Jeder bewertet es anders, was und wie viel er übrig hat. Viele Superreiche spenden schon viel, teilweise aus Prestigegründen, teilweise, um bestimmte Organisationen zu unterstützen, die ihnen am Herzen liegen.

Armut auf der Welt hat oft andere Ursachen. Hier könne man viel mehr mit gerechter Bezahlung und Besteuerung und dem Schaffen und ggf. besseren Verteilen von Arbeitsplätzen, die gute Arbeitsbedigungen bieten und die Fähigkeiten und auch Selbstbsetimmung der Arbeitnehmer fördern aushelfen. Oft herrscht ja das Gegenteil: Ein Job, in dem man fast nichts selbst entscheiden darf und sehr viel Druck bekommt.

Die andere Frage ist, wer "arm" ist. Einige haben nicht genug zu essen, frieren, sind medizinisch unterversorgt. Das gilt teilweise auch für Meschen in Mitteleuropa, vielmehr noch für Menschen in "Entwicklungsländern". Hier könnte man mit Gesetzen und gerechterer Verteilung der Ressourcen (wie Zugang zu medizinischer Versorgung) oder eben auch gerechterem Lohn, von dem man wirklich gut leben kann, aushelfen. Allerdings stellt sich hier wieder die Frage, was "gut leben" beudetet. Kann ein Armer wirklich nicht mit Geld umgehen, steht ihm die Konsumgesellschaft im Wege, die ihn zu ständigenen Ausgaben oder Schulden verleitet?

In Deutschland haben einige Menschen Hunger, Obdachlose, arme Rentner, Familien mit nur einem geringen Einkommen und mehreren Kindern usw. Auf der anderen Seite werfen zahlreiche deutsche Haushalte haufenweise schlecht gewordene Lebesmittel weg (und noch essbare). Einzelne Initivative wie Container-Prokjekte stehen dagegen. Hier könnte man mit Informationen in Schulen, Projekten, medialer Aufmerksamkeit zum Thema Einkauf und Budgetplanung viel Verschwendung ersparen und vielleicht auch die Lebensmittel umverteilen ("Geben Sie das Geld für LM, die Sie sonst weggeworfen hätten, an die Tafeln weiter" oder so).

Natürlich können auch Superreiche spenden. Nur das tun sie oft für namenhafte Organisationen oder Organisationen in ihrer Nähe - kleine Projekte bekommen so weniger ab.

Und natürlich könnten alle von uns, die nach allen Ausgaben und Rücklage und Notgroschen noch 100 € übrig haben im Monat diese einfach an ihre geringverdienenden Nachbarn, arbeitslosen Vereinskollegen, alleinerziehenden Kollegen etc. weitergeben - das macht aber meist keiner, weil jeder gelernt hat "mein Geld gehört mir (und meiner Familie evtl.)".


Retikulaner 
Fragesteller
 14.12.2018, 19:15

Es gibt keine friedliche Revolution. Denn die Elite würde nie freiwillig die Macht aufgeben. Jede echte Revolution ist blutig, jede. Enteignung ist noch harmlos.

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Wo sind war dann, wenn wir so handeln?

Erinnert mich irgendwie an eine kleine Person mit Bart.


Retikulaner 
Fragesteller
 14.12.2018, 18:56

Kleine Person mit Bart?

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Eine komplette Enteignung ist keine gute Idee. Ich mein, wir wollen doch, dass kluge Menschen kluge Ideen entwickeln und auch das Risiko eingehen, sie umzusetzen und zu vermarkten. Das passiert aber nur, wenn dabei auch die Chance besteht, dass das Vorteile für den klugen Menschen hat. Und dieser Vorteil ist halt primär Geld :).

Allerdings wird es wirklich Zeit, dass Großkonzerne sich nicht mehr geschickt um ihren Beitrag zur Gesellschaft drücken können. Sprich, dass sie endlich, wie der kleine Handwerksbetrieb auch, ihre Steuern korrekt und in voller Höhe zahlen, ohne Schlupflöcher und Tricksereien dank hochbezahlter Berater.

Und natürlich sollten die Unternehmen auch mehr dazu verpflichtet sein, ihre Mitarbeiter anständig am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen, in Form guter Gehälter, Arbeitsbedingungen und langfristiger Verträge. Der ganze Wahnsinn mit Arbeitnehmerüberlassung, Tochterfirmen und so niedrigen Gehältern, dass die Mitarbeiter kaum über die Armutsgrenze kommen, muss da einfach mal ein Ende haben.

Der Punkt, an dem man aber etwas stärker meiner Ansicht nach "enteignen" könnte, ist der Bereich der Erbschaftssteuer, wo es um Privatvermögen geht. Ich mein, das ist geschenktes Geld, für das der Beschenkte nichts weiter leisten musste als von den "richtigen" Personen geboren worden zu sein. Hier könnte Vater Staat meiner Ansicht nach ruhig etwas mehr zugreifen. Und ja, ich gehöre selbst zu denen, die eines (hoffentlich fernen) Tages doch so einiges an Vermögen erben werden (keine Fantastilliarden, aber schon etwas "Betongold"). Sprich, mit dieser Einstellung säge ich durchaus an meinem eigenen Ast :).

Wenn ich mir Deutschlands Superreiche so anschaue, sind sie weniger durch Ausbeutung so reich geworden, sondern durch das Erben von Anteilen an großen Unternehmen oder durch eigenes unternehmerisches Arbeiten.

In einem Staat, wo sich der Staat durch Enteignung, an dem Vermögen seiner Bürger vergreift, möchte ich nicht leben.

Man kann sicherlich darüber diskutieren, wie man die Welt sozial gerechter gestalten kann und wie wir unsere Wirtschaft so gestalten können, dass wir unseren Wohlstand nicht auf Kosten der Ärmsten erwirtschaften.

Aber die Menschen sind nun mal nicht gleich. Und man darf Gerechtigkeit, nicht mit Gleichheit verwechseln.