Sollte man Lebenskunde als Fach in der Schule einführen?

Als Schülerin bzw. als Lernende würde ich lauthals "JA!" schreien. Einfach, weil es wirklich wichtig ist eine grundlegende Bildung auch in Bereichen von Sozialen Strukturen, dem Gesundheits- und Finanzwesen haben sollte.

Als angehende Lehrperson muss ich sagen, dass das System Schule schon die wesentlichen Aspekte der Naturwissenschaft, der Mathematik etc. nur mit Müh und Not zu bewältigen sind. Zudem kann eine Schule bei Weitem nicht alles Lehren, zumal die Inhalte auch im Studium vermittelt werden müssten (Meister des Faches und so weiter..).
Des Weiteren darf die Schule auch nicht als Lernort für alles gesehen werden. Damit nimmt sie den Eltern schon viel ab, aber niemals alles. Ein Kind, ein Jugendlicher braucht seine Familie, soziale Strukturen und ein lehr- und lernreiches Umfeld. Sie haben auch einen Bildungsauftrag, den manche Familien mehr und manche weniger erfüllen. Jedoch ist das die Freiheit und der Luxus der Menschen. Manche können es sich (nicht) leisten, manche haben auch schlicht (keine) Lust dazu.

Auch wenn so eine Art von Unterricht oder Fach seine positiven Seiten hätte, wäre damit nichts gewonnen. Eine Institution wie die Schule oder der Kindergarten darf den Aspekt des "Eltern seins" nicht wegnehmen. Und dazu gehört eben die weitreichende Bildung in Bereichen wie "Steuererklärung, Mietverträge, Bewerbungen etc.".

Unbedingt.

Unsere Kinder sollten von unabhängigen Personen lernen, wie mit Geld umgehen. Den Eltern glaubt man ja doch nichts. Dazu gehört z.B.

Was ist ein Kaufvertrag, wie kommt er zustande?
Was darf ich tätigen, im Alter zwischen 14 und 18?
Bisschen was über Strafrecht; u.a. dass Bewährungsstrafe kein Freispruch ist...
Girokonto, Kredit**, Überziehungskredit usw.
Prozentrechnung mit Dreisatz ohne blödsinnige Formeln
Hauskredit, Zins, Umschuldung*
Einkommensteuer
Handyvertrag

Unsere Kinder werden in dieser Hinsicht völlig ahnungslos auf die Welt losgelassen (oder die Welt auf sie). Die Eltern erfahren oft nur durch Zufall, was gerade läuft und müssen dann einiges wieder geraderücken.

Viele Grüße

*Mein Vater war militanter Gegner gegen ein Wohneigentum. Er erzählte dann immer von Kollegen "stell dir vor, der muss jetzt UMSCHULDEN!"
Oder "Als Hausbesitzer bist du dann EINKOMMENSTEUERPFLICHTIG!!!"
Kurz nach meiner Lehre war ich auch EINKOMMENSTEUERPFLICHTIG. Damals noch ohne Hauseigentum. 😂🤣😂

Wenn er wüsste, dass ich seit 30 Jahren ein Haus besitze, würde er sich in seiner Urne umdrehen 😉

**Auch, dass ein Kredit für ein vernünftiges Auto u.U. besser ist, als eine Schrottkarre zu fahren, die regelmäßig teure Werkstattkosten verursacht.

Nein!

Ganz ehrlich: "Lebenskunde" - Das sind die ureigensten Aufgaben der Eltern!

Außerdem werden wahrscheinlich alle, die jetzt "ja" schreien, sich hinterher darüber beschweren, wenn die Kinder plötzlich nicht mehr um 13 Uhr aus der Schule kommen, sondern täglich erst um 17 Uhr - und danach natürlich auch noch Hausaufgaben erledigen müssen. Und genau darauf würde das hinaus laufen, denn die heute schon unterrichteten Fächer sind nunmal auch wichtig und können nicht wegfallen oder gekürzt werden.

Bitte nicht. Wenn man die Steuererklärungen von Lehrern sieht, will man nicht, dass diese Leute, ohne Ahnung von der Steuererklärung, dieses falsche Wissen an ihre Schüler weiter geben.

Warum fragst du eigentlich immer nach Sachen, die es schon gibt, wie gestern nach dem angeblich nicht existierenden Ethikunterricht?

https://de.wikipedia.org/wiki/Humanistische_Lebenskunde