Sollte man insbesondere als Mann mit Migrationshintergrund mit gutem Gewissen egoistisch sein?
Ich bin ein Mann mit Migrationshintergrund und bin in Deutschland geboren und aufwachsen. Studiere mittlerweile. Habe schon viele negative Erfahrungen mit meinen Mitmenschen gemacht und habe mich mal gefragt, wie viele Menschen mir meinen "Erfolg" gönnen bzw. mir in der Vergangenheit geholfen haben. Wenn ich ehrlich zu mir bin, waren es nur sehr wenige Menschen (wenn überhaupt).
Auch in meinen Beziehungen sollte ich nur geben und Kompromisse machen. Die Frauen hingegen wollten nur wenige Kompromisse machen.
Kurz und knapp: Kaum jemand denkt an mich und kaum jemand gönnt mir Erfolg. Insbesondere Menschen mit deutscher Abstammung ist es oft ein Dorn im Auge, wenn sie sehen, dass ein Mensch mit Migrationshintergrund mehr Erfolg hat als sie.
Wieso sollte ich also in Zukunft nicht egoistischer werden? Wieso sollte ich mich für die Gesellschaft bzw. für andere aufopfern, wenn ich sowieso keine Wertschätzung bekomme?
4 Antworten
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Irgendwie kommt mir Dein Statement so vor, als ob Du eine Antwort schreiben willst zu der Frage: Wie werde ich unglücklich?
Sein eigenes Glück hängt a) von der Qualität eigener Erkenntnisse von Zusammenhängen ab - und dem darauf folgenden angemessenen Verhalten sowie von b) emotionaler Empathie.
Natürlich darf man auch sich selbst Gutes gönnen - jedoch im Übermaß führ dies zu einem Egoismus, der sowohl a) als auch b) vermissen lässt.
Wenn Du Deine Erwartungshaltung an das wertschätzende Verhalten anderer Menschen zu hoch schraubst, kannst Du nur enttäuscht werden. Es liegt an Dir, ob es Dir gelingt, Dich mit den Menschen zu umgeben, die weitgehend zu Dir passen.
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Nun, sich für die Gesellschaft aufzuopfern, das ist auch nicht mein Ding. Das verlangt auch niemand.
Jedoch kann ich mich mit (m)einer wohlwollenden Haltung und mit meinen Fähigkeiten zum Wohl meiner sozialen Umgebung beitragen. Insofern achte ich darauf, dass ich auch so wohlwollend handle, wie ich eingestellt bin. Dabei lasse ich mich nach Möglichkeit auch nicht von den Menschen abbringen, die keine wohlwollende Haltung zeigen. Nicht diese nicht-wohlwollenden Menschen sollen mein Handeln bestimmen. Ich gebe meine Führung nicht an sie ab.
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Okay. Das klingt schon besser. Man sollte selbst die Führung übernehmen, da hast du recht.
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Es gibt Leute die sind so und welche die sind so mir kann man immer vertrauen z.B.
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Sorry, aber ich finde dieses Geseiere einfach überflüssig. Ein armes Opfer, mißverstanden, zurück gesetzt und fies behandelt, natürlich in erster Linie von den bösen Deutschen. Was sonst...
Ein Glück kannst du das auf deinen Migrationshintergrund schieben. Weil es wäre selbstverständlich völlig anders, wenn du den nicht hättest...
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Was haben mir denn "die Deutschen" gegeben? Das Einzige, was ich erlebt habe, war Neid/Missgunst. Ich habe mir alles selbst erarbeitet.
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Und? Was geben "die Deutschen" ihresgleichen oder anderen? So gut wie JEDER muss sich alles selbst erabeiten! Das ist normal. Warum sollte dir jmd was geben und wozu?
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Du weißt schon, dass man es als Mensch mit Migrationshintergrund schwerer hat oder? Und ja, jeder muss an sich arbeiten. Aber wenn mir keiner hilft, dann soll auch keiner Hilfe von mir erwarten.
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Ach - hat "man" das? Ich denke, dass kann man keineswegs pauschalisieren. Es gibt auch genug Menschen ohne Migrationshintergrund, die es schwer haben und denen keiner hilft. Und wenn du niemand helfen möchtest - so what. Ziemlicher Kindergarten, aber jeder wie er meint.
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Ja, natürlich gibt es auch Menschen ohne Migrationshintergrund, die es schwer haben, aber das Eine schließt das Andere nicht aus. Als Mensch mit Migrationshintergrund wird man oft aufgrund der äußeren Erscheinung oder des Namens schlechter behandelt.
Wenn mir jemand Wertschätzung entgegenbringt und mich nicht ausnutzt, helfe ich ihm gerne. Aber die wenigsten Menschen sind so.
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Wenn du nicht intrinsisich asozial bist wirst du das ohnehin nicht langfristig machen. Im übrigen sind die Leute entsprechend genauso scheiße zu dir, wenn du so auftrittst. Deine Opferhaltung, die du anscheinend vorallem auf deinen ,,Migrationshintergrund'' schiebst hat wahrscheinlich vorallem mit dir selber zu tun, aber nicht mit deinem Aussehen, oder den anderen.
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Hätte ich eine Opferhaltung, würde ich heute nicht studieren. Ich habe meine Möglichkeiten erkannt und genutzt. Im Übrigen ist es reines Wunschdenken, was du da schreibst. Nur weil man nett zu anderen ist, sind sie nicht gleich nett zu einem. So funktioniert die Welt nicht. Und doch, es gibt sehr viele Menschen, die etwas gegen Ausländer haben. Gerade in der jetzigen Zeit.
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Bin nicht interessiert dich von irgendwas zu überzeugen. Hier hattest du eine Meinungsäußerung.
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Habe ich auch nicht von dir verlangt. Du hast hier einen Kommentar abgegeben und ich habe dir geschrieben, was ich von deinem Kommentar halte. Das ist doch wohl erlaubt oder?
Ich gebe dir teilweise recht. Man kann sich auf Menschen fokussieren, die gut zu einem passen. In meinem Fall sind das aber sehr wenige Menschen. Ich habe ja geschrieben, dass die Gesellschaft (die breite Masse, die Mehrheit der Menschen) sich nicht für meine Bedürfnisse interessiert und mir (meiner Meinung nach) auch keine angemessene Wertschätzung entgegenbringt. Deswegen frage ich mich, wieso ich mich für die Gesellschaft aufopfern soll? Ich möchte mich nicht ausnutzen lassen. Und ich werde auch nicht glücklich, wenn ich meine Erwartungen senke. Die einzige Lösung ist meiner Meinung nach, sich von der Gesellschaft zu distanzieren, seinen eigenen Weg zu gehen und sich mit Gleichgesinnten zu umgeben.