Sollte man dem(r) Partner(in) von allen sensiblen Details aus der eigenen Vergangenheit erzaehlen?
Es kann sein, dass ein guter Freund mehr problematische Dinge aus meiner Vergangenheit weiss als meine Lebenspartnerin, weil er mich laenger kennt, weil er dabei gewesen ist oder ich mich ihm frueher anvertraut habe.
Soll man der Partnerin selbstverstaendlich das alles auch erzaehlen, was ein guter Freund insgeheim von einem weiss: z.B. dass man mit der oder dem geschlafen hat, dass man in psychiatrischer Behandlung gewesen ist, in einem Gefaengnis sass, dass man als Prostituierte gearbeitet hat, dass man Mitglied einer satanistischen Sekte gewesen ist, dass man einer Extremistenbewegung angehoert hat, dass man seltsame Vorlieben gehabt hat, vergewaltigt wurde, vergewaltigt hat usw.
Es muss ein seltsames Gefuehl sein, wenn ein guter Freund, also jemand, der ausserhalb der Beziehung steht, mehr von meiner Identitaet weiss als meine Intimpartnerin und ich unsere sich anbahnende oder bestehende Beziehung, die sonst gut laeuft, nicht durch Nennung unangenehmer Sachverhalte aus meiner Vergangenheit gefaerden moechte.
Inwieweit sollte man also einen (neuen) Lebenspartner von schwierigen Kapiteln aus der eigenen Vergangenheit in Kenntnis setzen, von den ein guter alter Freund schweigend weiss?
6 Antworten
Nööö überhaupt nichts.
Erstens betrachtet jeder Mensch alles rein subjektiv und bringt automatisch -d.h. bewusst und unbewusst- alle seine Vorurteile, Klischee- und Moralvorstellungen mit ein.
Bedeutet, erzähle die gleiche Geschichte mit exakt gleichem Textinhalt z.B. 20 Leuten. Lasse dir 2 Tage später diese Geschichte selbst, oder über Mittler erzählen, du wirst 21 unterschiedliches hören. Vorher benannte Dinge sind darin eingearbeitet, enthalten.
Fazit, jede/r legt sich die Dinge so aus wie sie ihm/ihr in den Kram passen.
Außerdem, warum soll vergangenes jetzt noch wichtig sein? Ist wichtig, ob du 18 Monate oder nur 5 Eltern mit Windelwechseln beschäftigt hast?
Hast doch bestimmt gehört, man hat zumindest bei Suchmaschinen einen Anspruch auf vergessen. Warum erweiterst du solche Ansprüche nicht auf dein sonstiges Privatleben?
Bist doch Deutscher, oder. Also, dann solltest du wissen man "könnte" alles vertraglich regeln, solange der Vertrag nicht gegen höhere Regeln (BGB u.a.) verstoßen.
Nun müsstest du nur noch begreifen, vertragliches muss nicht immer schriftlich sein. Stichworte: Freund schweigend weiß.
Ist doch klar dass langjährige Freunde mehr wissen, sie waren dabei.
Du kannst ja nicht deine ganze Lebensgeschichte erzählen. Wenn er Fragen stellt, dann wirst du dir überlegen, ob du antworten möchtest oder nicht.
Inwieweit sollte man also einen (neuen) Lebenspartner von schwierigen Kapiteln aus der eigenen Vergangenheit in Kenntnis setzen, von den ein guter alter Freund schweigend weiss
Das würde ich nicht abhängig machen davon was andere Freune wissen. Wenn du ihm Dinge erzählen willst, dann mach es, wenn nicht dann nicht. Ich finde erst wenn es direkte Zusammenhänge zur beziehung hat (zb Vergewaltigung, keine Lust auf bestimmte Intimitäten) dann kann man es ansprechen, dass da was war, MAcht es einfacher damit umzugehen. Wie sehr du da ins Detail gehen willst, bleibt dir ja überlassen.
Wann du den ersten Alkohol probiert hast oder irgendwelche sonstigen Nichtigkeiten interessiert ja niemanden. Meine beste Freundin war auch schon vor meinem langjährigen Freund da. Da kamen auch manchmal erst Jahre später Insider raus, die ich ihm dann eben erzählt hab, wenn er dabei war und nur Bahnhof verstanden hat ;)
Man sollte nur dann Fragen stellen wenn man mit der Antwort umgehen kann und man sollte dem Partner nur das erzählen mit dem er umgehen kann.
Du kannst zu deinem Partner (insbesondere am Anfang) sagen das es in deiner Vergangenheit dunkle/belastete/zerstörerische Zeiten/Erlebnisse gab worüber du jetzt noch nicht/garnicht/später reden möchtest.
Dann weiß er alles auch wenn er nichts weiß......
Also, erstmal würde ich sagen kommt das auf das/die Ereigniss/e an, wenn sie den Partner betreffen oder die Beziehung gefährden sollte man es schon erzählen, aber erst wenn man die Person besser kennt. Andere Sachen kann man für sich behalten, falls es keine "schlimmen" Sachen sind. Wenn ab und zu noch etwas über einen rauskommt, was der Partner nicht weiß, macht das interessanter. ;)
Hehe "erarre humanum est" Abkürzung für Ehe. ;)
Man sollte es aber nicht so schwarz sehen ! ;)
Ich denke du stimmst mir bei der These zu, dass das vom jeweiligen Blickwinkel abhängt ;)
Erzähle ihr das was du für richtig hältst. Mit wem du schon alles geschlafen hast Interessiert sie nicht die Bohne denn so was ich selbstverständlich das du schon mal jemanden vor ihr hattest. Wehre nur dumm wenn dein Freund etwas erzählt was du ihr hättest besser sagen sollen wenn du weißt was ich meine.
Offenheit ist aber das A und O.