Sollte der Koran revolutioniert werden?
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5 Antworten
Na, dann würde ja wieder einer behaupten, Gott/Allah hätte zuletzt zu ihm gesprochen und der bisherige Koran sei verfälscht. Hat ja Mohammed auch im Hinblick eines schon vorhandenen Buches gesagt.
Wobei selbstständig und intelligent nachdenkende Menschen ja auch davon ausgehen, dass "zuletzt" eben nicht bedeutet, "danach niemals wieder".
Deutlich ist das, wenn man es mit einem Gleichnis versteht:
Ich begegnete einem Freund am Dienstag und redete mit ihm. Danach sag ich "ich habe ihn zuletzt am Dienstag gesehen". Inwiefern ist da eindeutig herauszuinterpretieren, dass ich ihn nie wieder sprechen höre?
Wie so oft in "Hl. Büchern" scheinen die Propheten und Schreiber wenig Sorgfalt aufzuwenden oder absichtlich Unklarheiten zu verwenden.
Ist es für einen Propheten, der wirklich die Wahrheit so ausführlich und deutlich darlegen möchte, um keine falschen Auslegungen zu ermöglichen, unmöglich zu verkünden: Gott/Allah sagte mir, er würde nie mehr etwas mitteilen?
Das wäre allerdings kontraproduktiv. Wäre das die Wahrheit, könnte ja keiner mehr auch Lügen aufdecken. Nicht mal Allah. ;-)
Oder besser: Der Koran wird ähnlich wie meisten Christen die Bibel sehen, als von Gott inspiriert aber von einem Menschen geschrieben betrachtet. Dann müssten Muslime nicht mehr so absurde Gedanksprünge machen, um die "Wahrheit" im Koran zu beweisen. Wie die Bibel muss auch der Koran aus seiner Entstehungszeit heraus interpretiert werden.
Da gebe ich Dir absolut recht! Aber Entstehungsmythen und Aufrufe zu Waffen und Gewaltdarf man nicht 1:1 in die heutige Zeite herüberholen!
Na klar. Statt mit Schwert und Bogen kämpft man nun mit Atomwaffen! Davon hat die USA ja reichlich...
Der Koran ist so jung wie in seiner Entstehungszeit, seine Wort werden mit der Zeit sogar immer frischer.
Moralische und ethische Gesetze verjähren nicht. Sie sind zeitlos. Menschen umbringen war niemals okay und ist es immer noch nicht. Dasselbe trifft auch auf die anderen Gesetze zu. Es gibt keinerlei veränderbare, verbesserungswürdige Stellen im Koran. Jeder der anderer Meinung ist, und unter den Kommentatoren schreibt, ist witzigerweise doch zu keinem Beispiel in Stande!
Auch nur eine einzige menschliche Veränderung würde einen Koranvers, vom Worte Allahs swt zum Worte eines Menschen machen. So funktioniert es auch mit der Übersetzung. Es gibt kein absolute Äquivalenz im Übersetzen und sie repräsentieren beschränkt das Original. Vorallem bei religiösen Texten.
Keiner hier hat den Koran studiert, in all seinen Wundern und rethorischen Aspekten. Es gibt tefsir Auslegungen, in denen dir Bedeutung eines jedes Wortes zu eines Verses beschrieben und erklärt wird. Erklärt werden die Zusammenhänge jedes Wortes zueinander. Ein Wort hat dann mal eine halbe Seite Erklärung. Veränderst du einen Wortblock, ist es wie jengan und der Turm fällt. Er ist alles andere als was er davor war.
Revolutionieren können wir uns selber, indem wir unserer Willensstärke Ausdruck verleihen und zum Lebenssinn hinarbeiten.
"Auch nur eine einzige menschliche Veränderung würde einen Koranvers, vom Worte Allahs swt zum Worte eines Menschen machen."
Dann wurde der Koran wohl nie verändert, es existieren nicht mehrere Versionen mit Tausenden Unterschieden, unterschiedlicher Surenanzahl oder mit Konsonanten, die es zur Zeit Mohammeds gar nicht gab?
Jap. Gibt es all nicht. Es gibt mehrere Lesemethoden, und Zeichen die der Vereinfachung für Leute wie mich sind, um den Koran besser lesen zu können. Zu wissen wann man ein Wort verlängern muss, oder wo man eine Pause machen muss. Der Bedeutung schadet dies aber nicht im Geringsten.
Ich verstehe es ja auch nicht. Da der Koran ja unabänderlich ist...
Der Koran ist perfekt, wie er Ist. Und nur so ist er logischerweise der Koran. Anders wäre es nicht mehr den Koran und sowas braucht keiner. Schlimm schon, was man mit der Bibel gemacht hat, wie oft die schon manipuliert wurde. Das bestätigen sogar christliche Theologen er höchsten Eminenz.
Progressiver denkende Islamwissenschaftler gab und gibt es schon immer wieder und (hoffentlich) auch zunehmend.
Dazu muss der Koran nicht gleich umgeschrieben werden, sondern es würde auch reichen, ihn zeitgemäßer auszulegen. Ein Beispiel war der inzwischen leider verstorbene Islamwissenschaftler Nasr Hamid Abu Zaid.
Der tunesische Islamwissenschafter Abdelmajid Charfi fordert dazu auf, den Koran nicht mehr wortwörtlich zu nehmen. Nach seinen Forschungsergebnissen können die koranischen Verse nicht auf alle Situationen unserer Gegenwart angewandt werden.
Es gibt also auch aus dem Islam selbst Versuche, die Religion und die Aussagen des Korans der heutigen Zeit anzupassen. Dazu gehört natürlich auch Mouhanad Khorchide.
Moral und Menschlichkeit verjährt nicht.