Sollte das Zölibat für katholische Priester abgeschafft werden?
Seit dem Jahr 1139 ist das Zölibat ein Grundsatz, besonders in der römisch-katholischen Kirche, das Priester zu einer Ehelosigkeit, Enthaltsamkeit und Keuschheit verpflichtet.
Begründet wird das besonders mit dem Vorbild der Lebensweise von Jesus, der (angeblich) auch zölibatär gelebt haben soll. Dafür gibt es aber keine historischen Beweise und die Interpretation der Rolle von Maria Magdalena ist eher umstritten.
Zum anderen soll dadurch eine besondere, spirituelle Reinheit erhalten werden und der Priester soll nicht in seiner Beziehung zu Gott und seinem Fokus gestört werden.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Charles Sicluna, der auch ein enger Berater des Papstes ist, hat sich aktuell für ein Ende des Zölibats ausgesprochen, wie es auch vor dem 12. Jahrhundert üblich war.
Auch Papst Franziskus gilt eher als progressiver Papst, der 2014 ein Recht erweitern ließ, das bereits verheiratete Männer zur Priesterweihe zulässt.
Kritiker des Zölibats argumentieren auch häufig, dass diese Regelung nur deshalb eingeführt wurde, damit Priester ihren persönlichen Besitz nach dem Tod wieder an die Kirche zurückführen, statt es ihren möglichen Nachkommen zu vererben.
Sollte das Zölibat für katholische Priester abgeschafft werden?
29 Stimmen
12 Antworten
Ein großes Problem habe ich mit dem Zölibat:
Er ist zu neu.
Was ich damit meine ist, dass dieser, wie du schon bereits gesagt hast, erst seit 1139 verpflichtend für Priester ist. Dies war in der von Jesus Christus gegründeten Kirche NICHT der Fall: “In den ersten Jahrhunderten waren Kleriker in Ost und West in der Regel verheiratet” (Quelle: Wikipediaeintrag bzgl Zölibat).
Also entspricht der verpflichtende Zölibat nicht den Lehren Jesu Christi und nicht den Lehren und Traditionen der einzig wahren von Jesus Christus gegründeten Kirche.
Natürlich kann man den Zölibat auch biblisch begründen, jedoch muss man beachten, dass dieser nirgends vorgeschrieben ist. Ich denke, dass in solchen unklaren Fällen der kirchlichen Tradition zu folgen ist, welche keinen verpflichtenden Zölibat vorschreibt.
Es ist wirklich wichtig der kirchlichen Tradition zu folgen, denn jede Änderung der Kirche bedeutet automatisch auch eine Änderung der von Jesus Christus etablierten Institution. Und der verpflichtende Zölibat ist eben so eine Änderung.
Ich persönlich habe nichts gegen den Zölibat. Im Gegenteil, ich finde ihn sogar ganz gut: Man kann sich mehr Gott widmen und wird nicht von Glauben abgelenkt. Außerdem wird in der Bibel der Zölibat quasi empfohlen. Jedoch finde ich den Zölibat nicht gut, wenn er verpflichtend ist. Denn das ist nicht das, was die Kirche vor 1139 hatte.
Außerdem denke ich, dass sich viele junge Männer eher vorstellen könnten Priester zu werden, wenn der verpflichtende Zölibat abgeschafft wird.
Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Antwort helfen.
Alle Priesterkollegen, die ich kenne (und das sind viele), halten das Zölibat für überholt. Und es gibt einzelne, die inzwischen offen in einer Beziehung leben, sogar in der Bischofsstadt Händchenhaltend durch die Stadt laufen - wo sie von entsprechenden Personen gesehen werden könnten. Es stört niemanden. Ich kenne die Gemeinde eines solchen Priesters und denen war damals Ehrlichkeit wichtiger als das Sexleben ihres Seelsorgers.
Wie schon öfters gewünscht oder gefordert, aber der Zölibat wird nie abgeschafft werden.
Der wurde übrigens nicht erst 1139 "eingeführt", sondern ist schon sehr viel älter und schon in der frühen Kirche üblich gewesen. 1139 wurde er für die römisch-katholische Kirche des lateinischen Ritus als verpflichtende Voraussetzung für die Weihe eingeführt. Gegeben hatte es ihn schon vorher.
Dann ist mit einem Schlag auch der immer bedrohlicher werdende Priestermangel beendet.
Nein, die evangelischen Kollegen kennen kein Zölibat und haben auch Nachwuchssorgen.
Es sin Katholische Priester in voller Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom.
eine freiwillige Verpflichtung ehelos zu leben.
nein.
Es gibt nur sehr seltene Fälle eines Zölibatsdispens:
selten?, bei mir in der katholischen Gemeinde sind alle Priester verheiratet, wir sind in voller Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom. Wir sind griechisch-katholisch.
Wir sind griechisch-katholisch.
Das ist eine katholische Ostkirche.
Die katholischen Ostkirchen unterliegen im Gegensatz zur westlichen lateinischen Kirche nicht dem Kirchenrecht des Codex Iuris Canonici (CIC), sondern dem Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium (CCEO).
In der Ukraine gibt es katholische Priester, die heiraten dürfen. Das ist etwa auch dann hilfreich, wenn sie die Menschen beraten und dabei eigene Erfahrungen einbringen können (Familienleben etc.)
Der Zölibat ist eine freiwillige Verpflichtung ehelos zu leben. Es gibt unzählige katholische Priester die verheiratet sind, beide Lebenswege, der ehelose und der verheiratete, sind wertvoll und gut.