Sind offene Grundrisse in Wohnungen zeitgemäß?

6 Antworten

Ich würde eher klassisch in einzelnen Räumen planen, als in einer offenen Bauweise.
Wir selbst haben tatsächlich auch unser Haus beim Umbau in eine offene Bauweise verwandelt, würde ich jedoch Mietwohnungen planen, würde ich einzelne Räume einplanen.
Letzteres ist viel flexibler nutzbar für verschiedene Mieter, du kannst Raumzuteilungen, wie sie dir am besten passen, machen. Eine offene Küche hat nicht nur Vorteile, lässt die Wohnung großzügiger erscheinen und wirkt vielleicht auch je nach Konstellation sogar ein bisschen luxuriös und modern, du hast auch Nachteile, die nicht wenige Mieter stören, wie etwa, dass der Kochdunst schnell in die ganze Wohnung steigt. Meine Eltern beispielsweise würde das unheimlich stören , nur so als grundsätzliches Beispiel.
Eine offene Bauweise nötigt auch meines Erachtens einen Mieter zu deutlich aufwändigeren Investitionen, die viel spezieller auf diese eine Wohnung zugeschnitten sind und womöglich oder vermutlich in der nächsten Wohnung gar nicht mehr passen. Eine 08/15 Küche, kannst du vielleicht mit kleineren Anpassungen verhältnismäßig einfach in der nächsten Wohnung weiter nutzen. Hast du eine offene Küche, die optisch vielleicht auch an ein offenes Esszimmer angepasst ist und einen Thekenbereich bietet und vielleicht auch darauf zugeschnitten ist, dass du den Essbereich mal notfalls nutzen kannst, um auch dort was abzustellen oder zu zu bereiten, ist deutlich schwieriger in eine nächste Wohnung – womöglich ohne offenen Kochbereich – mit einzubeziehen.

Hast du schon mal darüber nachgedacht die Wohnungen unterschiedlich zuzuschneiden und aufzuteilen? Dann hast du ein gesamt betrachtet viel interessanteres Konzept und du läufst weniger Gefahr, dass deine Stilrichtung der Wohnungsaufteilung, die du für gefragt hältst, doch nicht gut im Mittel passt. Gerade beim Erstbezug aller Wohnungen oder wenn mal mehr als eine Wohnung gleichzeitig zur neuen Vermietung zur Disposition steht, ist es für dich vielleicht auch einfach attraktiver verschiedene Wohnkonzepte anbieten zu können, so dass ein Interessent zwar vielleicht sagt die Wohnung A gefällt mir nicht so, aber B ist genau das, was ich gesucht habe.

Ich persönlich bevorzuge eine separate Küche. Der Essbereich kann gerne im Wohnzimmer sein, die eigentliche Küche aber extra.

Auch finde ich es optimal wenn man einen Raum mehr hat. Also 3 Personen 3,5 bis 4 Zimmer.

Jetzt lass` mal Corona außer Acht, das ist ja irgendwann auch mal wieder vorbei.

Oft wird ein Bürorum noch mit eingeplant, aber dann dieses nicht als Büro deklarieren, sondern besser als Abstellraum o.ä.

Ich würde mich dabei nicht nur nach irgendwelchen Trends richten, sondern einen Mittelweg suchen. 3,5 Zimmer fände ich perfekt bei der Größe, unabhängig davon, ob die Küche in den Wohnbereich integriert ist oder nicht.

Zusätzliche Räume können ja nicht nur als Büro und Kinderzimmer genutzt werden, sondern genauso gut als begehbarer Kleiderschrank, Sport-, Musik-, Gäste-, Spiel-, Haustierzimmer, Bibliothek usw.

Du musst es nur richtig verkaufen...

Grundsätzlich gilt, dass es für dich als Eigentümer immer eine Option bleiben wird, (Leichtbau-)Zwischenwände einzuziehen oder zu entfernen, wenn sich die Bedürfnisse ändern.

Also achte von Anfang an auf einen Grundriss, bei dem das später gut möglich ist (Fensterverteilung, Steckdosen, Form, Größe und "Erreichbarkeit" neu entstehender Räume usw.)

Offene Grundrisse sind grundsätzlich schon modern, aber ich denke, dass die Art zu Bauen eher für eine Eigentumswohnung oder das eigene Haus genutzt wird. Bei Mietwohnungen sollte man flexibel bleiben, damit man eine breite Personengruppe von möglichen Mietern anspricht. Darum eher auf einen Grundriss setzen, den man vielfältiger nutzen kann, sprich abgeschlossene Räume bzw. Möglichkeiten den Raum vielfältiger zu nutzen: Beispielsweise eine Raum, der sowohl als Kinderzimmer als auch als Büro oder zur Not auch mal als Abstellraum genutzt werden kann. sei es ein Raum, der sowohl als Büro oder Kinderzimmer genutzt werden kann oder

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

AntoniaHildmann  04.02.2022, 19:53

Habe gerade deinen Kommentar zu der anderen Antwort gesehen, ein offener wohn- und Essbereich ist heute natürlich eher üblich.

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Oma1705  04.02.2022, 20:03
@AntoniaHildmann

Es ist auch möglich, eine sehr große Küche zu planen, dann kann man eine Wohnküche daraus machen, also mit großem Tisch und Stühlen oder Bank.

Auch ich finde es besser, mehrere Zimmer zu haben, damit man individuell einrichten kann.

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bablbrabl123 
Beitragsersteller
 04.02.2022, 20:01

Danke für die ausführliche und sehrhilfreiche Antwort. Zum Schlafzimmer einen Raum zu schaffen, welcher zusätzlich als Büro oder wahlweise als Kinderzimmer genutzt werden kann ist durchaus sinnvoll. Wie sieht es allerdings mit dem Wohnbereich aus? Sollte auch Küche, Ess- und Wohnbereich in separaten gehalten werden, also zumindest Küche und Wohnzimmer? Hier gehen die Meinungen ja stark auseinander. Manche wollen Besuch vom Saustall in der Küche fern halten, andere wollen nicht in einer Küche weggesperrt werden, sondern am Leben teilhaben in einer offenen Küche. Für eine Mietwohnung ist dann eine abgeschlossene Küche, evtl mit Essbereich und separatem Wohnzimmer besser oder?

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AntoniaHildmann  04.02.2022, 20:04
@bablbrabl123

Ja, das stimmt schon, zumindest bei einer Mietwohnung kann man mit abgeschlossenen Räumen nicht so viel falsch machen.

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