Sind Anwälte strenggenommen eine Täuschung bzw. überflüssig?
Weil eigentlich fällt der Richter das Urteil und müsste mit Hilfe seiner Assistenten auch alle Fakten und Indizien selbst beschaffen um ein gerechtes Urteil zu fällen.
Warum gibt es dann Rechtsanwälte? Ist es so, weil es traditionell so war?
6 Antworten
Weil eigentlich fällt der Richter das Urteil und müsste mit Hilfe seiner Assistenten auch alle Fakten und Indizien selbst beschaffen um ein gerechtes Urteil zu fällen.
Beibringungsgrundsatz, Darling.
Abgesehen natürlich davon, dass Anwälte deutlich mehr machen, als einfach nur zu einem Gerichtstermin hoppeln. Da muss erstmal KLAGE EINGEREICHT werden, dann muss ggf. noch eine Verständigung mit dem Gegner besorgt werden, teilweise geht man ja auch zu einem Anwalt allein um sich die Erfolgsaussichten beurteilen zu lassen.
Ein Anwalt kann auch Verträge ausarbeiten bzw. dabei behilflich sein, allgemein bei rechtlichen Fragen beraten, die nicht zwangsläufig vor Gericht landen und und und...
Kurz gesagt... dein Verständnis vom Beruf des Anwalts ist nicht realitätsgetreu, würde ich sagen.
Nein, der Richter kümmert sich nicht um alles selbst - dafür hat er ja ein Team und ein Teil des Teams ist der Staatsanwalt. Und das macht einen Rechtsstaat aus - wenn der Staat einen Anwalt hat, hat auch jeder Angeklagte zu seiner Verteidigung das Recht auf einen Rechtsanwalt.
Die Staatsanwältin wird dir was husten, wenn du sie zum "Team Richterin" zählst.
Schon gar nicht die Staatsanwälte
Was kein Geheimnis ist (?).
Die Richter in DE haben Nautrailität zu wahren. Tun sie das aus-welchen Gründen-auch- immer nicht, sind sie ungeeignet und/oder korrupt. Ein Glück hat man aber dann in so einem Fall auch die Möglichkeit einen Richter anzuklagen. Stichwort: Rechtsstaat.
Die Justiz in DE ist von Ihrer Struktur weisungsgebunden zum Staat, Regierung usw.
klar, wenn DU das sagst, MUSS es stimmen.
warum zum Geier gibt es dann jede Menge Urteile vom BVerG und vom BFH, die den deutschen Staat abwatschen?
aber einem Reichsbürger wie dir das erklären ist sinnlos. ehe du das verstehst, fährt ein Goldfisch alleine Fahrrad.
Ich bin kein Reichsbürger. Ich hinterfrage das System.
Anwälte sorgen dafür bzw. prüfen dass/ob alle Verfahrensregeln eingehalten werden/wurden, auch schon für das vorgerichtliche Verfahren. Sie machen sich für die Rechte ihres Mandanten stark und versuchen Zweifel an den Beweisen und Argumenten der Staatsanwaltschaft zu erzeugen. Denn das Gericht darf nur verurteilen wenn die Schuld zweifelsfrei (ohne vernünftige Zweifel) festgestellt wurde.
Weil ein Beklagter bzw. Nebenkläger auch Rechte hat. Als Laie kennen diese sich aber nicht wirklich damit aus. Damit die Parteien jeweils auf Augenhöhe mit den Richtern bzw. Staatsanwälten sind, haben sie einen Profi an ihrer Seite, der sie vertritt.
Diese Augenhöhe muss ja der/die RichterIn und sein/ihr Team ausmachen. Natürlich sollten Richter neutral sein und nicht in irgendeinem Sinne weisungsgebunden sein oder bestechlich usw.
Der Richter hat Jura studiert. Der Staatsanwalt hat Jura studiert.
Der Beklagte hat eventuell was verbrochen und der Nebenkläger ist Opfer. Um zum Beklagten/Opfer zu werden, ist kein Jura-Studium Voraussetzung. Da ist ein Ungleichgewicht - deswegen sind Rechtsanwälte nötig. Es gibt kein Argument, um den Sinn und Zweck von Rechtsanwälten wegzudiskutieren. Im Gegenteil! Die sind extrem wichtig!
Sinnig wäre ein Gesetz, was auch ohne Jurastudium von nahezu jedem zu verstehen wäre. Dann braucht es auch keine Anwälte.
Ich sehe das jetzt mal aus der Sicht eines Beklagten: Wenn es darum geht, ob ich die nächsten Jahre einfahre und de facto alles verliere, was ich mir aufgebaut habe, dann habe ich gerne jemanden an meiner Seite, der neutral und besonnen ist. Denn das werde ich in dem Moment garantiert nicht sein!
Das kommt auch irgendwann in der Zukunft. Da wird es juristische Assistenten in Form von künstlicher Intelligenz geben die das meiste automatisiert dem Menschen helfen. Sollte der Kläger/die Klägerin dann dennoch Einspruch erheben, dann könnte man Menschen hinzunehmen um den Fall zu bearbeiten.
Es gibt Dinge, die wird keine künstliche Intelligenz ever auf die Reihe bekommen. Ob's dir gefällt oder nicht.
Ja, aber das meiste schon und das ist sehr relevant.
Nu ja - gerade das Strafrecht ist in weiten Teilen nicht wirklich schwer zu verstehen. Das muss auch so sein, damit sich jeder dran halten kann.
Die Beurteilung eines Verbrechens ist dann allerdings eine Wissenschaft für sich, und das ist auch gut so. Wobei ja durchaus auch Laien als Richter eingesetzt werden.
Nein.
Anwälte vertreten die Parteien, das Gericht vertritt keine Partei und wird nicht im Interesse einer Partei tätig. Da gibt es eine klare Aufgabenteilung.
Aber warum muss man eine Partei vertreten? Eigentlich sollte das der Job des Richters und/oder der Richterin und ihrer Assistenz sein?
In Zukunft heißt es auch, dass durch die Digitalisierung viele juristische Berufe verschwinden werden. Dann würden die Richter und Ihre Assistenz einfach diese Tools zur Hand haben, die die Rechtsanwälte aktuell analog haben.
Die Realität ist biegsam.