SIGMA 50-500 mm vs 150-600 mm?
Hallo zusammen,
ich habe eine Fotokamera Canon R10 und überlege ein gebrauchtes Teleobjektiv für die Wildtierfotografie zu besorgen. Als Kandidaten wegen meine begrenzten Budgets stehen SIGMA 50-500 mm oder 150-600 mm. Ich kann die beiden mit dem entsprechend EF RF Adapter anwenden.
Das Objektiv 50-500 mm ist 250-300 € günstiger als 600 mm. Soweit ich ja weiß, das 150 - 600 mm ist ja auch moderner. Hat jemand Erfahrung mit beiden Objektiven gemacht und kann mir davon berichten, was in diesem Fall besser wäre?
wenn 150 - 600 mm mit Sicherheit aussagekräftiger ist, dann kann man auch einmal mehr Geld ausgeben.
vielen Dank!
Gruß
3 Antworten
Das 100-500mm von Sigma ist schon ziemlich alt, es kam 2008 raus, also zu einer Zeit wo ungefähr 12-16 Megapixel der Standard waren. Die Bildqualität ist weit schlechter als beim relativ aktuellen 150-600mm Contemporary von 2014. Und sogar ein Sigma 100-400mm Contemporary mit 1.4 Teleconverter liefert bessere Ergebnisse:
Sigma 150-500mm f/5-6.3 DG OS HSM Lens Image Quality
Sigma 150-500mm f/5-6.3 DG OS HSM Lens Image Quality
Sigma Objektive haben je nach Alter einen mehr oder weniger schlechteren AF im Vergleich zu Canon - das kommt daher, das Sigma aufgrund lizensrechtlicher Gründe die Autofokus-Algorithmen von Canon nachbauen musste. Bei neuen Objektiven aus der Art, Contemporary oder Sports Reihe wurde hier oft per Firmwareupdate nachgebessert. Aber Original Canon ist immer noch einen Tick besser und zickt weniger rum.
Laut https://www.sigma-foto.de/sigma/news/detail/kompatibilitaet-von-sigma-objektiven-an-canon-eos-r-kameras/ scheint es kompatibel mit den R Kameras zu sein.
Ich habe das Pendant von Tamron, der AF ist nicht gerade der schnellste, wenn es um bird in fly oder andere schnelle Motive geht. Damit kann ich umgehen, da es an einer DSLR hängt (oder umgedreht ;-) ), aber man sollte diese möglichen Einschränkungen berücksichtigen. Das kann man auch nicht bei einem solchen Preis/Leistungsverhältnis erwarten. Festbrennweiten oder schnellere Objektive in diesen Bereichen kosten deutlich und schmerzhaft mehr.
Berücksichtige bitte auch, dass das Objektiv an APS-C wie eines mit 960 mm wirkt. Die R10 hat keinen IBIS, du musst somit selber Sorge dafür tragen, dass es keine noch so leichten Erschütterungen / Verwackelungen gibt. Auch die Windstärke wird dir da noch Kopfschmerzen bereiten. Aber genau ab Windstärke 5 wird es doch spannend und interessant. ;-)
Denk bitte auch daran, dass Luft nicht so glasklar ist, wie man meinen sollte. Wenn du die 600 mm ausreizt, weil das Motiv sehr viele Meter entfernt ist, dann wundere dich nicht über Unschärfen, dass kann kein Objektiv ausgleichen. Entweder Staub, Nebel oder Hitzeflimmern werden dir die Grenzen ganz deutlich vor Augen führen.
Fazit: wenn du damit umgehen kannst, nimm das längere, denn es kann durchaus sein, dass du auf Vollformat umsteigen oder ergänzen möchtest. Meist leben die Objektive dann noch. Solche 10er Zooms (50 bis 500 mm) sind bauartbedingt nicht so gut wie eines mit einem geringeren Zoomfaktor, wobei ich als typische Grenze so 4 fach Zoom kenne.
Hallo
nun ja
1.) Jetzt gehst du auf die Internet Seite von Sigma und siehst nach ob diese Optiken wirklich mit EOS R10 kompatibel sind bzw welche Beschränkungen die Optiken haben. Canon diskriminiert seit 2005 alle Sigma EOS Optiken bzw alle Optiken mit Sigma AF Chip seit 1986. Ausnahme die EFM und RFS Optiken aber die wurden auch "Funktionsbeschränkt"/eingebremst. Man beachte dass Canon EOS R mit Sigma Optiken bestückt die Autofocusleistung beschränkt/runterfährt (kleinere maximale AF Feldbreite, keine AI/KI oder Deep Learning)
- www.google.com/search?q=SIGMA+50-500+DG+OS+HSM+canon+R+Problem
- www.google.com/search?q=SIGMA+150-600+DG+OS+HSM+canon+R+Problem
Achtung vom 50-500 und vom 150-600 gibt es unterschiedliche Versionen
2.) die Sigma 50-500 bzw die "Bigmas" sind Optiken für Sportreportage, Observationen am Flughafen, im Zoo, in Wildparks mit typischen Motiventferungen bis 500 Meter. Die 150-600 sind eher Wildlife orientiert bzw "Fernoptiken" für grosse Distanzen bis 1000 Meter. Bei Sigma gibt es 2 unterschiedliche 150-600 (Contemporary und Sports) mit unterschiedlichem Einsatzspektrum
3.) Zoom Optiken unterliegen der Physik das heisst diese Optiken verlieren beim zoomen an Bildqualität/Auflösung. Deswegen hat eine 150-600 Optik bei 500mm Brennweite wesentlich mehr Bildqualität/Auflösung als ein 50-500 bei 500mm. Aber das 50-500 ist nicht Welten schlechter als das 150-600 C bzw das sieht man oft erst auf Testbildern nicht auf denn TFT der Kameras. Für die typischen 500er Motive kommt es auf die Zentralauflösung an, die Randauflösung wird selten Bildrelevant. Die Bigmas sind ein belieberter Allroundkompromiss und Alternative zu EF 100-400 sowie Nikkor AFS 80-400 in der 2400 € Klasse
4.) man geht in einen Laden beide Optiken an der Kamera antesten und vor allem die Balance der Optik beim zoomen Richtung maximale Brennweite. Beide Optiken wiegen um 2 kg das 50-500 ist in Kleinststellung um 22.5cm (11") "kurz" das 150-600 C um 27,5cm (13"). Das 50-500 passt noch in viele Fototaschen und lässt sich mit Snipergurt auf der Hüfte tragen und kann damit in die Hocke gehen oder tief anpirschen ohne das die Optik denn Boden berührt. Die 150-600 muss man auf dem Rücken tragen vor allem in 600mm Stellung sind die dann um 50cm lang bzw mit langer Streulichtblendenstellung um 60cm.
Also es gibt Wildlifer die mit 150-600 anpirschen aber die Optik ist eher was zum Ansitzen.
Man beachte dass Canon EOS R mit Sigma Optiken bestückt die Autofocusleistung beschränkt/runterfährt (kleinere maximale AF Feldbreite, keine AI/KI oder Deep Learning)
Das ist schlichtweg falsch. Meine Sigma Contemporary Objetkive an der R10 tracken Tieraugen genauso wie das Canon RF 24-105mm.
Ältere Sigma Objektive haben nicht wegen Canon schlechteren AF, sondern weil Sigma Canon's proprietäre Autofokus-Technologie durch Reverse-Engineering nachgebildet hat.