Sieht man am aussehen die jüdische Abstammung?

7 Antworten

(1) Das talmudische Judentum definiert sich matrilinear genealogisch, d.h. über mütterliche Generationen: "Jude ist, dessen Mutter Jude ist". Unendlich. Austritt geht nur durch löschen der Nachweise und konsequenten Nichtouting und sozialen Umfeldwechsel. Die eigenen Kinder dürfen es nicht wissen, sonst outen sie das ehemals jüdische Elternteil und ihre künftigen Kinder.
Man hat es damals dadurch raus bekommen, weil Kirchen, Synagogen und Privatpersonen jüdische Abstammungen selbst dokumentiert und gespeichert haben. Das ist gefährlich! Das Judentum möchte häufig selbst wissen, wer jüdisch ist und wer nicht. Das talmudische Judentum ist eine Dokumentations- und Nachweispraxis, es missioniert nicht und möchte nicht, dass Menschen sich frei jüdisch definieren. Ich finde es bedenktlich, dass einige Institutionen talmudisch-jüdische Abstammungen speichern.

(2) Zum Aussehen (Phänotyp): Jeder weiß, dass Menschen in Ostasien durchschnittlich etwas anders aussehend gelesen werden, als Menschen aus Zentralafrika oder Westeurasien. Der Grund: Die Durchmischung aller Menschen durch Fortpflanzung miteinander gestaltete sich auf solchen Entfernung einst als nahezu unmöglich, wodurch Völker dadurch ihren eigenen optischen Typ entwickelt haben. Hautfarben sind objektiv messbar. Schwarzhäutige werden nicht unter reinen weißen Juden, Europäern oder Arabern geboren, Weiße komme regulär nicht unter schwarzen Populationen vor. Es ist kein zufällige Verteilung.

Im talmudischen Judentum waren Mischehen und Konvertierungen, ich glaube seit etwa 800 bis 1800 n.Chr., selten und unerlaubt. Dadurch entwickelte sich eine jüngere engere Verwandtschaft unter den nachchristlich neugeordneten talmudisch-jüdischen Menschen. Eine engere Verwandtschaft KANN dann einen eigenen "Typ" hervorbringen, muss aber nach lediglich vlt. 10-20 Generationen nicht.

Das das Judentum eigentlich Konvertierungen kennt, das talmudische Judentum zusätzlich auch Kinder aus Mischehen müttlerlicherseits trotzdem als Zugehörigkeit definiert (Religion!), haben seit 1800 insbesondere liberale Juden ein entgültig typisch Nordeuropäisches aussehen angenommen, wenn sie es nicht schon seit nach Christus hatten. An den Häufigkeiten schwarzhäutiger Juden kannst du auslesen, ob diese eher in liberalen Kreisen und weniger in orthodoxen bzw. noch weniger in ultraorthodoxen Kreisen zu finden sein könnten. Unter einigen ultraorthodoxen Kreisen sieht du dafür aber, dass sich viele dieser ultraorthodoxen Männer körperlich sehr ähnlich aussehen. Sie haben viele Kinder und einige Kreise faktisch keine Konvertierten, wodurch ihr Fortbestand nur aus ihren eigenen Nachfahren stammen. Es ist ein europäisches weißes Aussehen, aber eben nicht Strohblond und russisch, als auch nicht arabisch, ostasiatisch oder schwarzafrikanisch.

Shlomo Sand klärt auch auf, dass die Wurzeln heutiger rabbinischer bzw. talmudisch abstammender Juden eher südslawisch, kasarisch und römisch bis nordafrikanisch sind. Die karaitischen Juden, die eine andere(!) Abstammungsregel haben, stamm(t)en eher von Krimtataren ab.

Diese Abstammungssache wird von Juden wie Nichtjuden gerne geglaubt, allerdings ist die halachische Zugehörigkeit zum Judentum viel interessanter:

Bis 150 n. Chr. war nur Jude, dessen VATER Jude war plus Beschneidung oder von solch einem Mann konvertiert. Ich weiß nicht, ob unbeschnittene Söhne damaliger Juden unbeschnittene Juden oder dann Nichtjuden waren. Denn bei zweiterem wäre das Judentum niemals eine automatisch vererbte Mitgliedschaft, sondern eher wie das Christentum Bekenntnis für alle und festes Ritutal!

http://www.juedisches-recht.org/rechtsgeschichte-matrilinearitaet.html

https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-mutterprinzip/

Bedenkt bitte: Jude ist nur, der Jude sein möchte. Wer sich nicht outen will, es für sich nicht ist oder seine Kinder schützen möchte, braucht sich nicht outen! Es ist eure Macht, eure Entscheidung, nicht die einer aktuell als gültig erachteten Halacha. Auch die Abstammungen sind Glaube!

Du hast völlig recht mit deiner Vermutung, dass es keine eindeutigen "äusseren anzeichen" gibt, ausser vielleicht für Männer die Beschneidung.

1935 wurde ein jüdisches Baby von Goebbls persönlich (für die Zeitschrift "Sonne ins Haus") zum "perfekten arischen Baby" gewählt. Es handelte sich um Hessy Taft. https://en.wikipedia.org/wiki/Hessy_Levinsons_Taft

Salomon Perel berichtet, dass er in die Hände der SS gerate war und sich als "Volksdeutscher" ausgab, wodurch er sich nicht nur vor einer Massenerschiessung retten konnte, sondern er wurde in eine HJ-Kaderschmiede in Braunschweig geschickt und brillierte dort mit seinen Berichten von der Front.

Valentin Senger berichtet von den Ängsten, die er ausstand, als im Rahmen des "Rassenkunde-" Unterrichtes sein Schädel vermessen wurde, aber der Lehrer kam nicht zu dem Schluss, dass er jüdisch war, was den Tatsachen entsprochen hätte.

d.h. die Nazis hatten zwar äussere Merkmale festgelegt, aber das war Humbug.


Studycus  14.02.2024, 23:55

Hier solltet alle einmal phänotypisches Volk von ethnischen und wiederum von matrilinear genealogisches Volk unterscheiden! Schwarze haben schon messbare andere Haut, als Weiße, weil sie von woanders abstammen, als weiße Eurpäer. Da handelt es sich um phänotypisch defferente Völker, nicht um sozialisierte Ethnien oder kulturell matrilinear genealogische Volkszugehörigkeiten.. Beim Judentum bestand 1000 Jahre lang etwa praktiziertes Mischehenverbot, als auch faktisch keine Konvertierung. Effekt: Wie bei Drusen und Jesiten blieb die Abstammung indigen und die Verwandtschaft wuchs untereinander mehr und mehr an. Schwarze Drusen und Jesiden kann es beispielsweise nicht geben, da sie keine Konvertierungen und Mischehenjesidenkinder kennen. Da sich die Juden aber neu(!) nachchristlich zusammen konvertierten, da das talmudische Judentum bis etwa 800 auch missionierte, ist eben der Effekt bei nachchristlichen Juden, dass sie einen eigenen phänotypischen "Type" hätten, minimal nur ausgeprägt. Dieser vererbte eveutell praktiszierte Zugehörigkeits-, Vernetzungs- und Segregationseffekt des Judentums hat keinerlei genetische Gründe, als das die Zugehörigkeit des Judentums matrilinear genealogisch definiert ist und für alle Nachfahren unendlich weiblicherseits nicht kündbar ist, außer man löscht Nachweise und outet sich nicht mehr!
Vaterkinderjuden dagegen sind nicht talmudisch-halachisch Juden, sondern sie sind tatsächlich manchmal ethnisch jüdisch sozialisiert. Ethnien sind sozialisierte Völker, Ethnien geben per Erziehung ihrere Zugehörigkeiten weiter. Nationalitäten greifen ethnische Zugehörigkeiten auf.

Die Deutschen haben die Juden vor allem an den Registern erkannt.

In Deutschland waren Juden als jüdisch im Zivilstand registriert. Zusätzlich beschlagnahmten die Deutschen sämtliche Register der jüdischen Gemeinden, um festzustellen, wer früher jüdisch war und zu einer anderen Religion konvertiert hat.

In Holland forderten die Deutschen, als sie einmarschiert waren, die Juden auf, sich registrieren zu lassen, und sprachen drakonische Strafen aus, wenn man es nicht macht. Daher liessen sich die meisten Juden registrieren.

In Polen konnten die Deutschen selbst die Juden nicht unbedingt als solche identifizieren, aber die Polen und Volksdeutschen halfen ihnen. Viele Juden in Polen sprachen Jiddisch und hatten auf polnisch einen Akzent an denen die Polen sie identifizieren konnten. Ähnlich in der Ukraine, in Litauen, Weissrussland, etc.

Dann kamen ständige, strenge Kontrollen von den Deutschen dazu. Überall waren Checkpoints oder Razzien, wo alle Leute ihre Papiere zeigen mussten. Da jüdische Männer beschnitten waren haben die Deutschen oder lokale Denunzianten sie tw. auch so identifiziert.

In Polen war es fast leichter, wenn man jüdisch war, in einem Konzentrationslager als Zwangsarbeiter zu überleben als in der Freiheit unter Polen, wo man ständig Gefahr lief, denunziert zu werden. Die Deutschen haben in Polen über 90% der Juden, die vor derdeutschen Eroberung nicht fliehen konnten, ermordet. Nur Kinder, Babies konnte man in Klöstern oder bei Bauern verstecken, und hoffen, dass sie nicht denunziert werden.

In Frankreich gab es mehr Solidarität und Unterstützung von Seiten der lokalen Bevölkerung, da war es eher möglich, unter einer falschen Identität zu überleben, besonders Kinder, die z.B. in Kloster-Internaten versteckt wurden. Oder auch in abgelegen Dörfern, bei Bauern.


Studycus  15.02.2024, 00:00

Das zeigt, dass auch Synagogen solche Registerlisten geführt haben, was ich gar nicht in Ordnung finde bzgl. der Sicherheit jüdisch fremdzugeschriebener Menschen! Auch die Halacha bestimmt, wer jüdisch ist und wer nicht, anders im Christentum, wo der kollektive Druck oder die Erziehungsberechtigten bestimmen...

Sieht man am Aussehen die katholische Abstammung oder eine bayerische Abstammung, eine evangelische Abstammung oder eine skandinavische Abstammung?

Nazi-Zeit: da wurden diejenigen, die z. B. dunklere Haare hatten, nicht blond waren, keine blauen Augen hatten - aber keine Juden oder Sklawen waren, als "romanischer" Typ bezeichnet. Da gings aber um "Ethnien" - Volksgruppen nicht um Religionsgruppen.

Die Juden damals waren aber Deutsche und ihre Religionszugehörigkeit ging hin zum Judentum.

1.Ja, man kann es erkennen, aber das ist keine genaue Wissenschaft, zumal doe in Exodus lebenden Juden sich vermischt haben mit der einheimischen Bevölkerung. Und es ist eine Sache zwei Semiten zu unterscheiden und einen Mitteleuropäer von denen. Es gibt in Israel einen speziellen Geheimdienst, dessen Mitglieder arabisch aussehen(also sehen sie selbst den Unterschied) und folglich als Agenten in arabischen Ländern und Gemeinden unterwegs sind. Das mal für die indoktrinierten Europäer, die gleich aufschreien "alle Schäfchwn sind gleeeeeeich". Aussehen hat nichts mit persönlichen Eigenschaften einer Person zu tun. Es ist nur Aussehen.

2.Und das war das Problem mit den Nazis. Sie haben der Nasen- und Schädelform(sie sind wirklich anders) gleich Charaktereigenschaften wenn nicht gleich Hang zur Verschwörung angehangen.

3.Letzendlich ging es weniger nach dem Aussehen im 3.Reich. obwohl auch dieser Unfug, den ich erwähnte auch florierte und man klassifizierte Menschen nach Schädelform und Ohrgrösse. Wer das "falsche" Aussehen hatte war mindestens ein "Nichtarier". Es gab aber über Herkunft ja auch Aufzeichnungen. Man musste auch nicht in die Synagoge gehen um als jemand judischer Herkunft bekannt zu sein. Es wurde auch gerne denunziert. Letzendlich war ja das Rechtssystem auch verdreht. Wenn sich die Frage stellte ob jemand Jude ist oder nicht lag die Beweislast beim "Beschuldigten". Man musste nichtjudische Abstammung nachweisen können.


Frenchsuperman  04.10.2019, 12:27
. Wer das "falsche" Aussehen hatte war mindestens ein "Nichtarier".

Das ist Unfug.

Das mit "Arier" stellte alleine auf die Abstammung ab, und wenn man nachweisen konnte, dass man bis ins frühe 18. Jahrhundert keine jüdischen Vorfahren hatte, war man "Arier", egal wie man aussah...

SaulBaeumer  05.10.2019, 14:19
@Frenchsuperman

Du verwechselst da unterschiedliche Ebenen. Man klassifizierte Aussehen auch. Man konnte aufm Papier keine Juden als Vorfahren haben, aber bei "falschem" Aussehen wäre man z.B.trotzdem nicht zur SS gekommen(zumindest als die Lage nicht ernst war und man diese dämlichen Spiele spielte. Zum Ende hin ht man dann alle genommen, aber das ist eine andere Geschichte).

Studycus  15.02.2024, 00:46
  1. Die talmudischen Juden und Israelis kennen sich mit Phänotypen, Genen, Typendokumentationen und matrilinearen Zugehörigkeiten jedenfalls besser aus, als Nazis, sind aber im Zwang dieser Einteilungen nicht weniger aktiv...
  2. Die Nazis haben es nicht korrekt verstanden. Es gibt phänotypische Völker (race), die durch Jahrhunderte bis Jahrtausende innerer Fortpflanzung und Isolation nach außen sich ausbilden, wie die Araber, Schwarzen, Ostasiaten oder Weißen, wobei das noch viel zu grob gehalten ist: http://humanphenotypes.net/ Grund sind die riesen Entfernungen und fehlende Mobilität einst. Zum Glück lässt der Flaschenhals uns ausreichend gleich sein. Christenum und Islam ermöglichten vermutlich die in Europa weite Vermischung, talmudisches Judentum und Heidentum vielleicht eher die genetische Isolation. Race-Rassismus kommt weltweit vor, meist dann, wenn jemand ein Phänotyp trägt, der am Aufenthaltsort selten vorkommt. Also auch Weiße in Ghana oder Schwarze in China! Die Linksterroristen canceln, dass das weltweit so ist und nur die westliche Welt eine hohen Durchmischung zu haben scheint, sie schauen nicht nach China, Japan oder Ghana. Ethnien sind lediglich sozialisierte Völker, also auch schwarze Polen sind ethnisch Polen, phänotypisch "race" mixed oder schwarzafrikanisch. Das talmudische Judentum ist weder race, noch ethno, es ist ein matrilinear genealogisches Volk, was wie ein Zahnrad in Ethnien, Races und ganzen Familien hineinwachsen kann, eben weil man stupide nach der Mutter geht. Unendlich. Ein Vaterkindjude ist orthodox kein Jude, obwohl jüdisch ethnisch sozialisiert. Die orthodoxen werden liberalen Definitionen oft genug klar machen, dass sie für sie Heiden sind. Ein nichtjüdischer Vater kann unwissend jüdische Kinder zeugen...
  3. Sie schienen mir die primär matrilinear "vererbte" Identität "jüdisch" beenden zu wollen. Zusätzlich fühlen sich ethnisch auch viele Kinder von Vaterjuden jüdisch, obwohl sie es talmudisch orthodox gesehen nicht sind. Dem Frieden und der Sicherheit wegen muss sowas immer Glaube bleiben!
  4. Zum Abschluss mal Situationen heutiger Enkelkinder von Holocaustüberlebenden: https://www.deutschlandfunkkultur.de/streit-ums-judentum-wer-gilt-als-jude-und-wer-darf-als-100.html Einer ist halachisch jüdisch, wie Maxim Biller und sonst ungläubig, der andere Max Czollek halachisch nichtjüdisch, beide sind aber gleichermaßen Nachfahren, ein Großelternteil jeweils war jüdisch in der NS Zeit, die anderen Großeltern dieser oder anderer jüdischer Jungs heute vlt. auch Nazis. Dennoch versucht Maxim Biller die jüdische Erfahrung Max Czollek abzusprechen. Das ist dramatisch gemein! Für mich steht hier in erster Linie die Betroffenheit im Mittelpunkt, nicht irgendeine Halacha und es zeigt, dass ein attheistischer Jude eben immernoch an seinem Jude sein glaubt und selbst solche dramatischen Erfahrungen anderer Nachfahren nicht einzig und allein an erster Stelle stellt! Eine halachische Abstammung muss immer Glaube sein und es löst furchtbare Debatten aus, wenn es aber eine tatsächliche Abstammung gibt. Der nichtjüdische Enkel fühlt sich seinem jüdischen Opa vielleicht verbundener, als der halachisch jüdische Enkel seiner Oma und trotzdem spricht der eine dem anderen eine jüdische Identität bzw. Betroffenheiten ab.
Lorimara  04.10.2019, 12:12

Man kann es erkennen....

Woran denn?

Sicher so - wie bei Scarlett Johansson?

SaulBaeumer  05.10.2019, 14:15
@Lorimara

Natürlich kann man es erkennen. Ich kann es. Aber ich habe auch viele judische Freunde und bekannte überall auf der Welt. Und natürlich wird es schwieriger je nach Grad der Vermischung. Wer eine judische Grossmutter hatte hat nunmal nur ein Viertel der Gene von da