Sibirian Husky und Alaskan Malamute -Charakter und Haltung?

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Hallo, das sind beides keine leichten Rassen und nichts für träge Leute ;-)))

der Siberian Husky ist wendig, flink, leicht auf seinen Füßen, elegant und scheinbar mühelos bewegt er sich fort. Er ist ein mittelgroßer Arbeitshund, der äußerst zäh ist. Sein mäßig kompakter und dicht behaarter Körper. seine aufrecht stehenden Ohren und die buschige Rute, die, wenn er gerade nicht arbeitet oder in Ruhestellung verweilt, sichelförmig über den Körper getragen wird, sind geradezu typisch für die nordischen Hunde. Seine Körperproportionen und Körperform spiegeln das grundlegende Gleichgewicht von Geschwindigkeit, Kraft und Ausdauer wieder. In guter Kondition hat der Siberian Husky eine kräftig gut entwickelte Muskulatur. Er ist ein aufmerksamer Hund, dem nichts entgeht, aber keineswegs Qualitäten eines Wachhundes besitzt, denn er ist zu allem freundlich. Er zeigt sich in seinem Umfeld sowie seiner Umwelt äußerst interessiert. Wegen seiner Freundlichkeit und seiner Sanftmut ist er ein toller Freund. Sein Arbeitswille machen ihn zu einem zuverläßigen Helfer und Sportskameraden. Seiner Schelmenhaftigkeit kann der Mensch oft nicht widerstehen und so entsteht ein zusätzliches ausgiebiges Spielchen.

Das Schlimmste was einem Husky sowie allen NORDISCHEN HUNDEN passieren kann, ist arbeitslos zu sein. Er braucht ein aktives Leben, wo er all seine Fähigkeiten zeigen kann, die er besitzt. Um einer Verweichlichung vorzubeugen, ist es ideal ihn draußen zu halten, aber keinesfalls alleine denn er braucht den Kontakt zu Rudelmitgliedern (Mensch und Artgenosse). Somit wäre es bei einem einzeln gehaltenen Husky gut, freien Zugang in Form einer Türklappe zum Haus zu haben, so bleibt der Kontakt immer gewährleistet, der unbedingt notwendig ist. Solch einer Haltung bedarf natürlich einer ausbruchsicheren Umzäunung, die nicht nur hoch sein sollte (ca. 2 Meter), sondern auch nach unten gesichert sein muß, denn der Siberian Husky buddelt mit Begeisterung. Einige dieser Exemplare klettern auch gerne und für diese stellt ein Maschendrahtzaun kein Hindernis dar, als auch dort entsprechend sichern.

Natürlich halten sich diese Hunde auch gerne im Haus auf. Es gibt eine Menge Möglichkeiten einen Siberian Husky sinnvoll zu beschäftigen, zum Beispiel:

  • Zugarbeit am Fahrrad

  • Zugarbeit am Trainingswagen

  • Zugarbeit am Schlitten

  • Pulkasport (Aus Skandinavien stammender kleiner, bootsförmiger Schlitten aus Holz oder Kunststoff, der von einem oder mehreren Hunden mittels Zuggestänge gezogen wird; der Musher läuft auf Ski hinterher)

  • Agility und Flyball

  • Begleitung beim Joggen usw. usw. usw.

- Ski-Langlauf-Touren

nun zu dem Malamute

also von der Laufaktivität bist Du bestimmt müde und der Hund fragt" los weitermachen wann ??" ;-) . Sie sind ausgesprochen menschenfreundlich und große Schmuser, allerdings haben sie einen riesigen Dickkopf. Wenn Du ihnen nicht erklären kannst, was Du von ihnen möchtest und warum, dann hast DU ein Problem. Sie brauchen sehr viel Bewegung, wirklich!!! Sehr viel!!! In Alaska ihrem Ursprungsland wurden sie hauptsächlich als Arbeitshunde eingesetzt, dabei haben sie große Lasten über lange Entfernungen transportiert, allerdings sind sie keine schnellen Renner wie ihre kleineren Verwandten, die Huskys. Wenn Du also glaubst, es ist die richtige Rasse für Dich, gehe erst einmal in Dich, und überlege Dir, ob Du wirklich alle Kriterien erfüllst. Der Malamute ist ein freundlicher stolzer Hund, allerdings kein Einmannhund, Ausnahmen bestätigen die Regel. Er hat, wenn er erwachsen ist, eine natürliche Würde. Bevorzugt lebt er draußen im Rudel, wo er ein erstklassiges Sozialverhalten zeigt. Was aber nicht heißt, dass er nicht genauso gerne die Couch oder das Bett belegt, von Frauchen/Herrchens Teller isst und überhaupt gerne die Gesellschaft seiner Menschenfamilie teilt. Nun überleg nochmal ob Du ihm das alles bieten kannst.

Noch ein Tipp zum Schluß

hol Dir vor der Anschaffung so viel Informationen wie möglich. Auch Bücher über die Rassen sind zu empfehlen!!

Viel Freude nach der Entscheidung ;-)))


rose308  27.08.2011, 23:20

ein super Beitrag !

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AnnikaB 
Beitragsersteller
 28.08.2011, 09:41
@rose308

vielen dank du hast mir echt weitergeholfen :)

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Izusa  28.08.2011, 10:13
@AnnikaB

gerne und vielen Dank für`s Sternchen ;-))

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Beide Rassen zählen zu den Nordischen Schlittenhunden - das sagt vermutlich schon alles. Es sind beides Arbeitshunde, die beschäftigt und ausgelastet werden wollen - sowohl physisch als auch vom Kopfe.

Über den Husky kann ich nichts sagen, da ich mich mit der Rasse nie beschäftigt habe. Ich besitze selbst einen 3 Jahre alten unkastrierten Malamute-Rüden, daher bezieht sich nachfolgendes ausschließlich auf diese Rasse:

Es sind sehr eigenständig denkende, freiheitsliebende Hunde, die durchaus auch immer wieder versuchen werden, ihren Willen durchzusetzen - und das meist auf sehr charmante Art und Weise. Man sollte also selbst ebenfalls einen starken Willen besitzen, um sich nicht permanent einlullen zu lassen. Hinzu kommt bei den meisten Malamutes ein ausgeprägter Jagdtrieb - nur die wenigsten lassen sich - einmal Beute erspäht - dann noch abrufen. Bei ausgewachsenen Rüden sollte man zudem vorsichtig sein bei Begegnung mit Artgenossen. Ein Malamute fängt zwar selten Streit an, kennt aber im Ernstfall keine Gnade. Kleine Hunde werden - von meinem jedenfalls - ignoriert bzw. nicht ernst genommen, bei größeren entscheidet bei ihm stets die Symphatie (unabhängig vom Geschlecht).

Gute konsequente Erziehung vom 1. Tag an ist unerläßlich - schon alleine wegen der Größe und enormen Kraft. Was die sportlichen Aktivitäten angeht: alles was Spaß macht ist erlaubt. Meiner mag z. B. nicht ziehen, stattdessen ist er eine echte Wasserratte. Unter Minimum 2 Std. Spaziergang am Tag ist nichts. Es sind zwar in der Regel sehr ruhige Mitbewohner - wenn sie nicht ausgelastet sind, können sie sich aber auch zu Nervensägen entwickeln. Und man sollte bedenken, dass Malamutes sehr gut klettern können und auch liebend gerne Löcher buddeln.

Last but not least sei gesagt: es versteht sich von selbst, dass beides keine Hunderassen für eine Stadtwohnung sind. Dagegen haben sie mit unserem Klima gar kein Problem - auch wenn manche immer wieder gerne das Gegenteil behaupten!

Und man kann sie durchaus auch alleine halten, wenn man sich dann als Zweibeiner intensiv mit ihnen beschäftigt. Ich besitze nur ein Exemplar davon - und behaupte, der ist glücklich und fühlt sich pudelwohl!

Beide Hunderassen gehören zu den nordischen Hunderassen. Es sind "Spezialisten" welche nur zum Verrichten von speziellen Arbeiten entstanden und erhalten geblieben sind.

Beides sind ausdauernde Zughunde. Der Malamute ist noch dazu zum Ziehen von hohen Lasten ausgelegt. Sie können in der groessten Kälte überleben und ihre Instinkte sind ursprünglich um Spalten in Eisschollen auf dem oder in Gletschern zu erkennen. Das rettet Menschen in der Arktis das Leben. Das bedeutet aber, dass solche Hunde selbständig entscheiden und oft niemals ohne Leine ausgeführt werden können.

Beide Rassen haben einen Jagdtrieb, so dass sie selbständig draussen überleben können. Auch das macht die Haltung schwierig.

Nur spazieren gehen reicht solchen Spezialisten nicht. Wer einen solchen Hund in unseren Breitengraden annähernd gut halten will sollte mindestens 4 - 6 Stunden Auslauf unter flotter Auslastung einplanen. Entweder am Sulky, am Fahrrad oder beim Joggen. Ob das ein Mensch dann wirklich 10 - 15 Jahre lang zuverlässig durchhält.

Diese Spezialisten mit zuwenig Auslastung, nur im Garten mit kurz Gassi werden problematisch - Oft mit anderen Hunden...

Wir sind eine dreiköpdige Familie und haben einen Malamuth Husky Rüden. Er ist jetzt 16 Monate alt und wir halten ihn als Einzeltier. Mein Mann und ich sind beide jung gebliebene Renter und haben daher viel Zeit für unseren Liebling, was auch dringend erforderlich ist. Da wir aehr ländlich wohnen und ein Grundstück von 4.000 qm haben ist es natürlich sehr einfach mal während der täglichen Arbeit immer wieder mal mit ihm zu toben. Er liebt alles an Spiel und Spaß. Fangen, versteken, Zerren und und und. Am Fahrrad laufen, Schwimmen gehen, laufen ... Er super neugierig und will uneingeschränkt am Familienleben teilhaben. Er ist absolut verschmust und ist ein Chameur erster Kajüte was leicht über seinen Eigensinn hinwegtäuschen kann. Außerdem schläft er neben meinem Bett. Langeweile gibt es für den Menschen nicht mehr. Aber man muss sich wirklich ernsthaft Fragen, ob man sich so eine Rasse zutraut zu halten. Das Tier soll doch glücklich sein. Das geht aber nur, wenn man sich nicht überfordert fühlt. Da er ja ursprünglich als Arbeitstier gezüchtet wurde hat er wirklich sehr viel Kraft. Also darf man nicht zimperlich und wehleidig sein. Wenn er Witterung aufnimmt sprintet er ohne wenn und aber los. Also immer aufmerksam sein, sonst liegt man lang und wird hinterher gezogen. Vor ihm hatten wir eine Sibirian Husky Dame. Für diese Rasse gelten eigentlich die gleichen Regeln und Eigenschaften ihres Wesens. Wir sind große Husky Liebhaber!!!

Sind beides sehr ausdauernde Supersportler. Die Auslastung ist sehr Zeitaufwändig, die Mittagshitze im Sommer scheidet zur Beschäftigung aus, was soviel heißt wie: du verbringst den Abend mit Fahrradfahren. Sie gelten als freiheitsliebend und wild, eine konsequente, aber freundliche Erziehung ist unerlässlich. Sie machen mit Begeisterung alles, was mit Bewegung zu tun hat und wenn du nicht ausreichend körperliche Betätigung bietest, stecken sie ihre Power in andere Sachen und demontieren zum Beispiel deine Wohnung. Als Wachhund kanst du die vergessen. Und sie heulen gerne, anstatt zu bellen, was schonmal ganz nett klingt, in übertriebener Form aber garantiert Ärger mit den Nachbarn bringt.

Also wenn du auch zu den Leuten gehörst, deren Tag 30 Stunden hat und denen 5 Stunden Schlaf reichen (sprich: Leute mit zuviel Zeit), dann könnten das durchaus zwei Rassen für dich sein.