Servus. Wie verhält man sich am besten wenn man ein Konflikt lösen möchte?
Euer Partner/Eure Partnerin ist da eher der ruhige Part und ihr seid eher emotional veranlagt, möchtet aber ein konstruktives Gespräch führen aber auch distanziert, da ihr nach wie vor verletzt seid.
Gibt's da irgendwelche Tricks oder Erfahrungen ? Glg
5 Antworten
Ja, die gibt es. Die werden bei offiziellen Stellen eingesetzt z.B. Therapeuten oder Konfliktlotsen.
1. Nacheinander reden und ausreden lassen.
2. Keine Vorwürfe, sondern eigene Gefühle verbalisieren (Nicht "Du hast aber..." sondern "Ich merke, dass ich wütend werde, wenn das passiert")
3. "Immer" , "nie" und "ständig" dürfen nicht verwendet werden ("Du machst das immer!" Sollte nicht verwendet werden)
4. Wünsche aus der Ich-Perspektive äußern. ("Ich wünsche mir, dass die Wohnung ordentlich ist")
Das Wichtigste ist immer, sich gegenseitig genau zuzuhören.
Alles Gute für euer Gespräch!
Jeder muss kompromissbereit sein, dem anderen ruhig zuhören und ihm nicht ins Wort fallen, Würde einem selber auch nicht gefallen.
Bevor jemand der emotional hochgeladen ist explodiert, lieber rausgehen und warten, bis man sich beruhigt hat und
dann auch für eine Konfliktlösung den richtigen Zeitpunkt wählen und nicht zwischen Tür und Angel und wenn beide gestresst sind.
Wenn einer schon gleich auf 100 geht und der andere auch, dann geht gar nichts mehr. Ist einer schon hochgefahren und der andere bleibt ruhig, dann kommt der andere auch wieder runter.
Nicht rechthaberisch auf sein Recht pochen,manchmal muss jeder nachgeben und auf den anderen zugehen.
Nie mit Vorwürfen kommen oder alte Dinge auf den Tisch bringen, die schon längst Vergangenheit sind.
Dann nicht jede Kritik zu hart nehmen und erst mal überlegen, ob die Kritik tatsächlich berechtigt ist oder ob nicht ein Körnchen Wahrheit drinnen steckt.
Menschen neigen immer gerne dazu, als erstes nur das Negative vorzubringen, aber wann haben sie sich beide das letzte Mal auch Komplimente gemacht, das was der Partner, die Partnerin gemacht hat, gut war?
Ich empfehle bei sowas immer die Gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg. Das Ziel dieser Herangehensweise an Gespräche, ist es einfühlsam, empathisch und vorwurfsfrei auf andere zugehen zu können, mit Kritik umzugehen, Verantwortung für seine Gefühle zu übernehmen und seine Wünsche gut ausdrücken zu können. Ganz besonders kann die GfK helfen, wenn man jemand ist, der eher emotionaler ist und leicht verletzt wird.
Zentrale Bestandteile sind dabei:
- Beobachtung und Bewertung zu trennen (Du sagst mir nicht "Ich liebe dich ≠ Du liebst mich nicht)
- Anzunehmen, dass man für die eigenen Gefühle verantwortlich ist
- Bedürfnisse zu höhren und auszuformulieren
- Und Bitten zu nennen
Es gibt auch zahlreiche Einführungen in dieses Modell und es ist sehr leicht zugänglich daher kann ich es nur empfehlen. Das ist jetzt zwar kein ganz konkreter Tipp aber ich hoffe es hilft dir trotzdem.
P.S. Ganz viele der Tipps der anderen sind übrigens auch der GfK entnommen, ich kann den anderen daher auch nur zustimmen
- Halte die Emotionen da heraus und versuche die sachlichen Fakten erst alleine zu sammeln und dann anzusprechen.
- Ohne zu wissen, worum es geht, kann man hier kaum einen wirklich guten Tipp geben, da jeder Situation ein anderes Vorgehen verlangt. Da gibt es kein Patentrezept.
- Ich rate aber stark von dieser Haltung "ich bin verletzt" ab. Verletzungen sind was Körperliches, nicht Psychisches. Mit solchen Ausdrücken traumatisiert man sich eher selbst und steigert sich rein. Erforsche deine eigenen Gefühle und gewinne mehr Einsicht in das, was du wirklich fühlst! Es gibt so ein breites Spektrum menschlicher Gefühle und dieses neumodische "verletzt" ist so platt und destruktiv. Es ignoriert und ruiniert unser Gefühlsspektrum!
- Enttäuscht? Eifersüchtig? Traurig? Sauer? Ärgerlich? Wütend? Ohnmächtig?Verlassen, einsam, ignoriert? Und so weiter. Versuche deine Gefühle genau zu fühlen. Erlebe das Spektrum der menschlichen Gefühle. Nur wenn man seine eigene Gefühle wirklich kennt, kann man auch drüber sprechen.
Erzähle wie dich fühlst und vermeide es dabei Vorwürfe zu machen.
Äußere deine Vorstellung wie du dir ein besseres Zusammenleben vorstellst.
Erwarte nicht, dass dein Partner diese Vorstellungen bedingungslos teilt.
Sprecht ruhig und auf Augenhöhe und hört einander zu um den anderen zu verstehen. Und es ist in Ordnung mit verschiedenen Meinungen aus der Diskussion zu gehen.