Seid ihr eher hedonistisch oder asketisch veranlagt?

2- eher asketisch 28%
3 - im Gleichgewicht 28%
4 - eher hedonistisch 24%
5 - vollkommen hedonistisch 10%
bin asketisch, will aber hedonistisch leben 3%
bin hedonistisch, will aber asketisch leben 3%
1- vollkommen asketisch 3%

29 Stimmen

12 Antworten

2- eher asketisch

Bei mir ist es so, ich bekomme immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal kurz etwas tue, was mir Freude bereitet. In der Zeit, könnte ich auch nach meiner Schwester sehen, und mich kümmern. Ich weiß genau , dass sie in dem Moment allein klar kommen würde, aber dieses "Was wäre wenn," denken lässt mich nicht in Ruhe

Interessant ist deine Fragestellung. Habe mir einige Gedanken dazu gemacht, was durch so eine Frage in den Lesern ausgelöst werden könnte: Jeder hat ja so seinen Selbstanspruch und seine Narzissmen, d.h. er möchte irgendwie gut dastehen, wenn moralische Ansprüche öffentlich thematisiert werden.

Bei deiner Frage steht ja die gesamte Umweltproblematik zur Zeit extrem im Fokus. Verbrauchen wir zu viele Ressourcen unserer Erde? Leben wir auf Kosten unserer Kinder? Hat der Globus noch eine Chance, wenn wir weiterhin Raubbau an den Schätzen der Meere, der tropischen Regenwälder, der fossilen Energieträger, usw treiben? Und wie sollte nun jeder einzelne seine Lebensansprüche neu justieren, um hier einen positiven Beitrag leisten zu können?

Vor einigen Jahren reichte es noch Müll zu trennen und nicht mit dem Auto jede kleine Besorgung zu machen. Heute sind die Forderungen viel massiver. Fernreisen völlig tabu! Auto, wenn überhaupt, nur da, wo beruflich unumgänglich. Fleischkonsum systematisch minimieren, wenn nicht sogar auf vegetarisch umstellen! Wohnungsansprüche zurückführen. Klein wohnen, sparsam heizen, maßvoll essen, keine teuren technisierten Hobbys! Wandern und Radfahren im engeren Umfeld sind die Freuden der neuen Zeit!

Und damit werden natürlich die Begriffe in deiner Umfrage neu definiert. Hedonismus wird in materieller Hinsicht zur "Sünde pur!" Die Askese der vergangenen Jahrzehnte ist das gewünschte Normalverhalten unserer Tage. Und eine Askese heute neigt schon partiell zur Selbstaufgabe. Da wird dann kein Buch mehr gekauft. Zu Fuß in die Bibliothek. Nur noch elementarste Nahrung lose in Beuteln und Flaschen erworben. Kleidung minimalistisch im Second Hand-Laden erworben. Möglichst keine eigenen Kinder, denn jedes Kind wird ja wieder Hunderte von Tonnen CO2 erzeugen. Allenfalls ein Kind aus der dritten Welt adoptieren. Wohnung auf maximal 20 Quadratmeter pro Person beschränken. Baden verboten! Duschwasser in Eimer für Toilettenspülung, usw, usw!

Wenn man also in dieser Weise deine Fragestellung erneut an die Leser herantragen würde, wäre das Ergebnis sicher völlig anders. Dann geht es ans Eingemachte. Dann muss man ehrlich werden und wird dabei wahrscheinlich feststellen, dass wir alle doch eher zum Hedonismus der neuen Zeit neigen.

3 - im Gleichgewicht

Man sollte besser keinen extremen Weg gehen. Besser, man sucht die goldene Mitte. Vergnügen ja, aber nicht hemmungslos, Zurückhaltung ja, aber nicht extrem. Weder das eine noch das andere ist alleinig seligmachend.

3 - im Gleichgewicht

Ich gönne mir den Luxus, mit nur einem Ehemann auszukommen. Soviel Askese muss sein. ;-)

Ansonsten lebe ich bewusst gesund und ausgewogen mit dem Privileg, nicht auf den Cent achten zu müssen, wenn es z.B. um gesunde Ernährung geht oder um faire Produkte. Allerdings produzieren wir auch viele unserer konsumierten Lebensmittel selbst. Ist ein Auto, ein Motorrad, ein Pferd und ein Hund noch ok? :-))

3 - im Gleichgewicht

Ich lebe weitgehend minimalistisch und verzichte z.B. bewusst auf Mobilgeräte wie Handys, Smartphones, Tablets etc - einfach weil ich sie nicht benötige.

Ich habe Dinge weggegeben (verschenkt) oder entsorgt, die ich nicht mehr benötige, weil ich für diese Sachen keinen praktischen Nutzen oder emotionale Bindung habe.

Manch einer mag auch Minimalismus asketisch finden - da ich mich dabei aber keinem Zwang unterwerfe, habe ich nicht das Gefühl von Askese.