Selbstbeobachtung - wie introspektiv seid ihr?
Auf einer Skala von 0 - gar nicht bis 6 - extrem: Wie wichtig ist es in eurem Leben, euch selbst zu beobachten?
Selbstbeobachtung oder Introspektion bedeutet nach innen gerichtete Beobachtung. Sie dient dazu, das eigene Erleben und Verhalten zu betrachten, zu beschreiben und zu analysieren, und kann so zu Selbsterkenntnis führen.
Selbstbeobachtung ist zusammen mit der Selbstwahrnehmung für die eigene Bewusstseinsbildung und das Selbstbewusstsein unentbehrlich. Daher ist sie ein wichtiger Aspekt in der Meditation, der Philosophie und auch der Psychologie (z. B. bei psychotherapeutischen Verfahren). Seit der Antike verwenden Menschen ein Hypomnema (ein Notizbuch als materielles Gedächtnis gelesener, gehörter und gedachter Dinge) oder ein Tagebuch als Hilfsmittel zur Selbstbeobachtung.
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10 Antworten
Introspektion und selbstbeobachtung sind aus meiner Sicht zwei Völlig unterschiedliche Dinge.
Bei der Introspetion geht es darum, die eigenen Gedanken und Gefühle zu beobachten, aber nicht zu werten, sie vorübergehen zu lassen, und sich ihrer Gewahr zu werden. Das ist eine sehr positive Eigenschaft, wenn man sich eben nicht für seine gefühle und gedanken abwertet, sondern dabei die eigenen bedürfnisse erkennt und seine Emotionen besser spürt.
Selbstbeobachtung im Sinne von selbstaufmerksamkeit ist eher probematisch. beobachte ich zum beispiel: Stehe ich so okay oder sieht das komisch aus, werde ich auch nicht rot, schwitze ich, stottere ich usw...oder kommen da wieder beängstigende gedanken? Rast mein herz? ist das gefährlich...sind häufig problematische verhaltensweisen, die Ängste noch verstärken können...
das würde ich unter selbstreflektion fassen. ich finde es einfach wichtig, die Introsepktion als günstiges Merkmal von einer Selbstaufmerksamkeit ( die extrem ungünstig ist) zu unterscheiden
Es stimmt, das Introsepktion und Meditation eng zusammen lieben. Ist Introsektion nicht auch eine Form von Achtsamkeit?
wobei die beiden Begriffe für mich unterschiedlich sind.
Selbstbeobachtung <-> Introspektion
ich bin sehr introspektiv und weiß auch genau was meine Probleme sind. Mir fällt es auch auf, bei anderen Leuten, dass sie weniger introspektiv sind, da sie sich manchmal sehr kindisch verhalten. Warum ich nur Nummer 5. angekreuzt habe? Ganz einfach, weil ich eine Stufe von 6 nahezu als krankhaft beschreiben könnte.
Haben Sie vielleicht einen Tipp für mich? Ich leide an zwanghafter introspektion und have sogar symptome der dissoziation .Ich wiederhole sogar Sätze aus Filmen unwillkürlich und habe das gefühl verrückt zu werden
Ich finde es ist sehr wichtig für mein Wohlbefinden. Was tue ich, wie wirkt es auf andere, wie reagieren andere, will ich das tun oder nicht.
Es ist wichtig auf seine Gefühle zu hören und nicht stur sein um sich wohlzufühlen. Was bringt es, wenn man einem Ideal nacheifert, das nicht zu einem passt?
Das sind dann die Leute, die Op´s haben für Brust groß, Po klein, Fett weg, Nase gerade... Oder tonnenweise Schminke, weil sie sich selbst nicht schön finden, wer sie sind.
Na ja, das Problem ist wohl, dass man nie weiß, wie erfolgreich man dabei ist. Meist wird es doch Situationen geben, in denen Experten (Lehrer/ Dozenten, Psychologen, Arbeitgeber/ Personaler, Freunde, Verwandte) einem noch etwas erklären können, das man bei sich so gar nicht wahrgenommen hätte, eine andere Perspektive, durch die man noch etwas über sich lernt. Daher denke ich, dass keiner wirklich alles über sich selbst weiß.
PS
Dazu kommt noch, dass man oft nicht abschätzen kann, wie man in unerwarteten Extremsituationen reagiert und erst in diesen Situationen noch ganz Neues über sich erfährt. Und da keiner alle denkbaren Extremsituationen erfährt, wird es immer Aspekte geben, über die man doch nichts erfahren hat.
Ich spreche ja nicht davon, wie erfolgreich man dabei ist sich selbst zu durchschauen - sondern nur wie oft und sehr man sich darum bemüht, oder ob man sich selbst eben gar nicht beobachtet.
Was du da als Introspektion beschreibst ist Meditation. Wobei ich "Selbstbeobachtung" auch nicht als unpassenden Begriff empfinde um Meditation zu beschreiben.
Ich kenne mich mit den Begriffen nicht so aus. Google hat mir das so erklärt, dass Introspektion Selbstbeobachtung sei.
Es gibt doch aber auch noch etwas zwischen den beiden Dingen, die du beschrieben hast. Es geht nicht darum die Gedanken nach gut oder schlecht zu bewerten, aber es ist auch mehr, als sich nur über ihre Existenz gewahr zu sein. Mit Selbstbeobachtung meine ich, dass man sich eben selbst studiert, seine Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster, beispielsweise seine Agressionen oder Ängste, seinen eigenen Umgang mit anderen Menschen usw. Und sich damit auseinandersetzt, ähnlich wie in einer Psychotherapie.