Seid ihr für oder gegen ein Tempolimit?

Das Ergebnis basiert auf 57 Abstimmungen

Gegen ein Tempolimit 60%
Für ein Tempolimit 40%

18 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Gegen ein Tempolimit

Dafür:

Es gäbe eine Spritersparnis durch hohe Geschwindigkeiten. Das tut der Umwelt gut.

Dagegen:

Die deutschen Autobahnen sind mitunter die sichersten Straßen der Welt. Alle anderen mit Tempolimit sind unsicherer-->Warum sollten wir uns dann anpassen?

Die Autobahn muss extreme Bedingungen abkönnen. Hohe Geschwindigkeit erfordern sehr gute Oberflächen, einen sehr soliden Unterbau der Straße-->Kurzum, Autobahnbau und Erhalt sind in Deutschland sehr gut und auch langlebig. Auch dadurch wird die Straße sicherer-->Wie viele Fahrten werden denn tatsächlich bei über 160 ausgeführt?

Raser gibt es immer, irgendwer fährt immer schneller als erlaubt. Das ist überall so. Hier rechnen alle damit, dass jemand von hinten angeschossen kommt, dadurch schaut man vor dem Spurwechsel eher nochmal in den Spiegel, als in anderen Ländern. Und, die Autobahn ist für enorme Geschwindigkeiten ausgelegt, jenseits der 250 km/h. Es ist sicher, diese Straße so zu befahren, du musst nicht mit einer heftigen Bodenwelle rechnen. Gerade im Winter ist das sehr gut, eine Bodenwelle und ein wenig Schnee können ein Auto schnell ins Schleudern bringen, selbst bei sehr nierigen Geschwindigkeiten. Das wird dir in D nicht passieren, die Autobahnen sind nämlich nahezu ohne Bodenwellen. Dieser Zustand ist nicht nur für die schneller Fahrenden von Vorteil, auch für die langsameren Verkehrsteilnehmer. Warum sollte man aber einen solchen Zustand wahren, wenn man sowieso nur 120 km/h fahren darf?

In Australien gab es ein Experiment mit einer Straße, auf der die Geschwindigkeitsbeschränkung aufgehoben wurde. Fazit: Die Unfallrate sank, da die meisten Unfälle auf Ermüdung zurückzuführen waren. Es gab weniger Verkehrsstraftaten/Ordnungswidrigkeiten, dadurch wurde die Polizei entlastet. Das ganze wurde zum Politikum, das Tempolimit wieder eingeführt, trotz des positiven Ergebnisses. Warum, das weiß wohl nur der liebe Herrgott.

Alle anderen Länder machen Schritte nach oben: Polen hat das Tempolimit erhöht, Italien will es erhöhen, in Österreich laufen Feldversuche mit 160.

Warum sollten wir uns dann zurückentwickeln?

Es ist ein Entzug von Freiheit: Man nimmt dem Bürger die freie Wahl seiner Geschwindigkeit-->Wie würde es wohl ein Tempolimitbefürworter finden, zwingt man ihn, ab jetzt mindestens 200 zu fahren?

Fährt man lange eine gleichbleibende Geschwindigkeit, schaltet das Großhirn ab-man schläft mit offenen Augen, obwohl man wach ist. Die Reaktionszeiten steigen ins unermessliche. In Deutschland hat man unbegrenzt, dann eine Baustelle, 120, unbegrenzt, Baustelle,....-->Man kommt niemals in diesen Gefährlichen Zustand, da selbst die langsam fahrenden Verkehrsteilnehmer z.B. für Baustellen bremsen müssen und für Überholmanöver beschleunigen müssen.

LKW-Fahrer kommen in diesen Zustand, dadurch entstehen auch diese vielen Unfälle, die sehr oft auch tödlich enden. Ein LKW hat am Stauende die Gewalt wie ein Auto mit über 3000km/h. Nur durch die Masse--> Sollten wir nicht erst die LKW's verbieten, welche einen viel größeren Unfallanteil haben, als die Geschwindigkeit zu reduzieren? Und der Umwelt würde es auch viel mehr bringen. Und der Lautstärkebelastung an den Autobahnen-erst, wenn LKWs unter 60 km/h schnell fahren dürfen, hört man überhaupt erst den Lärm der Autos.

Also um mal zum Wesentlichen zu kommen:

Ich hab die Diskussion eigentlich satt. Es ist ein Irrsinn losgetreten, der nahezu Grenzenlos ist.

Bestes Beispiel: Eine Strecke, welche als Unfallschwerpunkt gilt, wo ein Tempolimit hergehört. Diese Strecke wurde jedoch nicht mit einem Tempolimit ausgestattet. Man hat diese Strecke überwacht und für eine Studie genutzt, um zu zeigen, wie Sinnvoll ein Tempolimit ist-ein Tempolimit an einem Unfallschwerpunkt ist aber fast immer Sinnvoll, so mussten überflüssig Menschen sterben, damit Befürworter ihre bescheuerte Statistik bekommen. Das kann so nicht sein!

Wir diskutieren im 21 Jahrhundert allen ernstes über Blechtafeln, und wollen damit die modernen Probleme lösen? Wir schießen ja auch nicht mit Pfeil und Bogen auf einen Panzer. Sinnvolle Lösungen müssen her:

LED-Anzeigetafeln flächendeckend. Wo entstehen die meisten Unfälle und Unfalltoten? An Stauenden. Und durch LKW-Unfälle-bevorzugt beides an einem Ort.

Oder noch besser: In meinem Bekannten-Kreis kenne ich gleich mehrere Invaliden, alle haben den gleichen Fehler gemacht: Unfall oder Panne, auf der Autobahn ausgestiegen, anderes Auto reingefahren. Warndreiecke und Verbandskästen werden im Kofferraum aufbewahrt, Reifen auf der Autobahn gewechselt-dümmer gehts nicht mehr. Eine vernünftige Ausbildung, wie man damit umgeht, fehlt.

Die Erfahrung zeigt: Eine LED-Tafel mit einer Stauanzeige und einem Tempolimit wird ernstgenommen. Da steht eine akute Gefahr dahinter, jeder fährt langsamer. Ein einfaches Tempolimit wird doch von 50% stur ignoriert. Damit ist auch niemandem geholfen.

Zu guter letzt: Warum sollte ich nachts um 2 auf einer völlig leeren Autobahn nicht 200 fahren dürfen? Da sehe ich alle 5 Minuten mal n Auto auf der Gegenspur, das war's.

Richtige Lösungen müssen her, die wirklich was bringen. Nicht irgendwelcher Ideologische Quatsch, der schon vorher ohne Aussicht auf Erfolg ist.


Tanzistleben  10.02.2020, 12:54

Bei uns in Österreich wird der - erfolgreiche - Feldversuch mit wenigstens 140km/h von den sich neuerdings in der Regierung befindenden Grünen per 1. März 2020 wieder eingestellt🙄. Am liebsten würden uns diese Heinis ja mit dem Fahrrad auf die Autobahn schicken und sämtliche PKW und LKW einstampfen. Es ist so unfassbar idiotisch!

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roboboy  10.02.2020, 13:14
@Tanzistleben

Exakt. Es geht schon lange nicht mehr um wirkliche Lösungen, es geht um Propaganda, um Symbolpolitik. Dass das nicht mehr lange gut gehen wird, ist nur zu hoffen.

Eine funktionierende Politik muss so liberal wie möglich sein, so konservativ, wie die Bevölkerung es braucht, um sich anzupassen, und so vorausschauend, dass wir auch noch die nächsten Jahrzehnte hier leben können.

Aber wie sagte einst schon Franklin?

"Wer ein bisschen Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird keines von beidem erreichen." Andere Zitieren auch "..,verdient keines von beidem".

Freiheit ist unser oberstes Gut. Aber auch auf das können wir uns nicht mehr verlassen. Sei es nun unsere Meinungsfreiheit, die immer weiter eingeschränkt wird oder das Tempolimit. Alles, wo der Bürger "unkontrollierbar" ist, ist der Politik ein Dorn im Auge.

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Tanzistleben  10.02.2020, 13:33
@roboboy

Diesen Kommentar sollte man ausdrucken und sämtlichen Politikern in Gold gerahmt, übers Bett hängen! Danke dafür!

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Für ein Tempolimit

Haben wir schon mehr oder weniger mit einigen Strecken, auf denen stochen erlaubt ist. Die könnte man noch reduzieren. Tempolimit finde ich langweilig, obwohl ich meistens daran halte. Im Sinne der Umwelt muss jedoch zurück gesteckt werden.

Der Hauptvorteil des Tempolimits ist es, dass es kein Geld kostet, sondern sogar Geld spart.

Dafür und dagegen.

Dafür, die Geschwindigkeit grundsätzlich zu begrenzen.

Dagegen, dies bei max 130 zu tun.

Wer mal eine laaaange Strecke mit leerer Autobahn stur 120 oder 130 fährt, braucht viel Kaffee um nicht einzuschlafen.

Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt rapide.

Besser man begrenzt auf maximal 160/180/200 (ist Verhandlungssache )

Und nur an Verkehrsknotenpunkten regelt man (so wie heute bereits üblich) nach aktueller Verkehrslage mit individuellem Tempolimit - das kann situationsbedingt abweichen von 60 / 80 / 100 / 120 bis eben dann zur Grenze von ...160/180/200


Krampus666  10.02.2020, 11:45

Dann hast du aber ein massives Aufmerksamkeitsproblem! Bei 130 den Tempomaten rein und nach 400km wieder rausnehmen. Gibt nix angenehmeres. Am besten noch mit freier Fahrspurwahl ...

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machhehniker  10.02.2020, 12:11
@Krampus666

Wenn Du das aushälst ohne massiv gegen Müdigkeit anzukämpfen, bist DU hier Derjenige mit einem Problem!

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roboboy  10.02.2020, 13:41
@machhehniker

Das muss nicht mal unbedingt sein. Er wird aber schlafen-er merkt es nur nicht einmal. Das ist das gefährliche. Das ganze nennt sich "Sleeping with open Eyes" und hat rein gar nichts mit der Müdigkeit einer Person zu tun. Du kannst perfekt ausgeschlafen sein, wird eine Fahrt monoton schaltet dein Hirn ab. Ganz extrem war das zu beginn der "Highways" in den USA. Diese wurden mit dem Lineal gezogen. Eigentlich geht man nun davon aus, dass das sicher ist, man muss nur gerade aus. Keine Kurven, aus denen man rausfliegen kann, gute Sicht,... Aber weit gefehlt. Der Fahrstil war zu monoton. Danach wurden Kurven eingebaut, die Unfälle gingen deutlich zurück. Nichts desto trotz kann man auch in Deutschland dieses Phänomen bei LKW-Fahrern häufig beobachten-->Unfälle am Stauende.

Hier zum Beispiel ein Ausschnitt aus Wikipedia (Ja, ich weiß, Buhhh):

Entgegen landläufiger Meinung kann der Sekundenschlaf jedoch auch mit offenen Augen ablaufen und in körperlich ausgeruhtem Zustand vorkommen. Die Ursache ist z. B. in einer bequemen Sitzhaltung zu sehen, bei der Barorezeptoren längs der Wirbelsäule einen Ruhezustand signalisieren und dadurch im Gehirn das Weckzentrum ausgeschaltet wird. Wenn die Sinneswahrnehmung der Augen zusätzlich durch monotone Bildeindrücke die Aufmerksamkeit unterfordert, wird die Gehirnaktivität soweit zurückgefahren, dass Reaktionszeiten von mehreren Sekunden die Folge sind.

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machhehniker  10.02.2020, 14:08
@roboboy

Ich kenne das Problem auch, sogar nur zu gut. Ist auch der Grund warum immer wieder LKW ungebremst in Stauende reinrasseln, kein Wunder wenn LKW-Fahrern weitgehend ihre Arbeit durch Elektronik abgenommen wird und sie dann stundenlang nur noch das Lenkrad da hin bewegen wo die Strasse hinläuft bzw entgegengesetzt der Richtung aus der ein Rattern aus dem Lautsprecher kommt.

Ein Problem für den Kommentarer ist es auch wenn der nicht merkt eigentlich zu schlafen.

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Nexana00  10.02.2020, 11:12

Man könnte auch über Tageszeitbegrenzte Limits nachdenken. abends wenn niemand mehr unterwegs ist, kann man das Limit gern aufheben.

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xAlltagsHelferx 
Beitragsersteller
 10.02.2020, 11:05

Genauso sehe ich es auch

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Ganz ehrlich, mir ist es eigentlich egal.

Hier wurde schon mehrfach jede Ansicht und jedes Argument für oder dagegen diskutiert, muss man nicht noch ein x-tes mal machen.

Ich fahre gerne schnelle Autos, aber bin meistens maximal mit 160 oder 170 aut der Bahn unterwegs. Wenns einer wissen will und die Bahn leer ist, zieh ich auch mal bis 200 mit, mehr aber nicht.

Auch 160 oder 170 kmh sind bei 130 deutlich zuviel. 130 wäre mir zu wenig. Das würde schon für contra sprechen.

Das CO2 Argument ist vlt nicht so stark, wie es als dargestellt wird, aber es ist was dran. Selbst wenn die CO2 Emission des Straßenverkehrs als solchen in Summe um 1% (rein fiktiv) sinken würde, wäre das schon was.

Gegen ein Tempolimit

Ich bin gegen ein Tempolimit.
Wieso ich dagegen bin möchte ich hier nicht mehr erwähnen, habe es schon so oft gesagt und ich bin es leid es jedes mal begründen zu müssnen.

Jedenfalls hasse ich es dann lesen zu müssen das es für e-Autos dann doch erlaubt sein soll so schnell zu fahren wie man will, macht das ganze dann doch nicht sicherer!

Woher ich das weiß:Hobby – Großes Interesse an Autos, gerade an älteren.