Schuleschwänzen Schuld des Staates oder der Schüler?

13 Antworten

Was anderes: die schule an sich und die schulpflicht ist schuld.

Die kinder haben immer länger schule: teils haben schüler so lange schule wie ein büroarbeiter. Danach sollen die kinder noch hausaufgaben machen. Bleibt keine zeit mehr für spaß.

Und dann hat man noch nicht mal die möglichkeit dem ganzen stress zu entkommen weil schule pflicht ist.

Wundert sich da wirklich noch jemand über psyschich kaputte leute?

Hier müssen menschen ständig gegen ihre innere natur handeln. Dass das alles andere als gut ist, kann man sich ja wohl denken.

Natürlich des Schülers.

Er trifft die Entscheidung ganz alleine.

Kommt drauf an. Wenn z. B. an der Schule nix gegen echtes Mobbing gemacht, ist es am Ende die Schuld des Staats.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Natürlich ist das hauptsächlich die Schuld der Schüler. Denn er hat ja die Wahl und entscheidet sich selbst dazu, zu schwänzen. Der Staat zwingt keinen Schüler, zu schwänzen.

Einen kleinen Teil werden die Eltern zu verantworten haben, wenn sie nicht in der Lage sind, ihren Kindern Werte zu vermitteln.

Und ein noch kleinerer Teil hat auch das soziale Umfeld des Schülers einen Einfluss.

Der Staat hat damit absolut gar nichts zu tun.


Kuhlmann26  30.08.2024, 09:27
Der Staat zwingt keinen Schüler, zu schwänzen.

Natürlich zwingt er diejenigen zu schwänzen, die nicht in die Schule gehen wollen und diesen legitimen Wunsch auch durchsetzen.
Man könnte es auch anders ausdrücken: Der Staat ist der Erfinder des Schwänzens. Und die moralische Einordnung liefert er gleich mit: Schwänzen = böse.

AlexausBue  30.08.2024, 10:04
@Kuhlmann26
Natürlich zwingt er diejenigen zu schwänzen

Achso? Wüsste nicht, dass ein Staatsbediensteter zu einem Schüler nach Hause kommt und ihn gegen dessen Willen festhält.

Man könnte es auch anders ausdrücken: Der Staat ist der Erfinder des Schwänzens.

Das könnte man. Ist eben falsch.

die moralische Einordnung liefert er gleich mit: Schwänzen = böse.

Das stimmt

Kuhlmann26  30.08.2024, 10:23
@AlexausBue
Wüsste nicht, dass ein Staatsbediensteter zu einem Schüler nach Hause kommt und ihn gegen dessen Willen festhält.

Nein, wir wissen doch alle, das physische Gewalt gegen Minderjährige gesetzlich verboten ist. Da gibt es subtilere Mittel oder es funktioniert über den schnöden Mammon Geld.
Und in seltenen Fällen kommt die Polizei; nicht um den Schwänzer Zuhause festzuhalten, sondern um sie in die Schule zu bringen. Besonders willensstarken Schwänzer entziehen sich der Maßnahme durch einen beherzten Sprung vom Balkon. Lieber tot als Schule!

https://rohkost4.webnode.page/news/wohin-die-schulpflicht-am-ende-fuhrt/

Und bevor Du vermutest, es sei Schwurbelei, hier noch die örtliche Tagespresse. Man diskutiert lieber über Arrest.

https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/schulschwanzer-haben-oft-suizidgedanken-937997

AlexausBue  30.08.2024, 10:24
@Kuhlmann26
Da gibt es subtilere Mittel oder es funktioniert über den schnöden Mammon Geld.

Dann werde doch mal konkret und nenn Mittel, die der Staat anwendet um Schüler zum Schwänzen zu zwingen.

Kuhlmann26  30.08.2024, 10:33
@AlexausBue
Dann werde doch mal konkret und nenn Mittel, die der Staat anwendet um Schüler zum Schwänzen zu zwingen.

Du versuchst durch windige Formulierungen vom Problem abzulenken.

Aber die konkreten Mittel sind die Schulgesetze. Schulbürokraten aus den Bundesländern versuchen aus dem Artikel 7 GG Abs 1 (das Schulwesen steht unter Aufsicht des Staates) ein Recht auf Schulbesuchszwang herzuleiten. Und das zwingt diejenigen zu schwänzen, die das nicht wollen.

AlexausBue  30.08.2024, 10:39
@Kuhlmann26
Du versuchst durch windige Formulierungen vom Problem abzulenken.

Eigentlich will ich ein konkretes Beispiel wissen, wie der Staat angeblich Schüler zum Schwänzen zwingt.

Genau genommen lenkst Du davon ab und bleibst mir die Antwort nach wie vor schuldig.

Schulbürokraten aus den Bundesländern versuchen aus dem Artikel 7 GG Abs 1 (das Schulwesen steht unter Aufsicht des Staates) ein Recht auf Schulbesuchszwang herzuleiten. Und das zwingt diejenigen zu schwänzen, die das nicht wollen.

Also der Staat zwingt Schüler die Schule zu Schwänzen, weil er sie zwingt in die Schule zu gehen???

Zwingt der Staat dann auch einen Falschparker zum falsch parken, weil falsch parken verboten ist?

Oder zwingt der Staat dann auch einen Mörder zum Mord, weil Mord unter Strafe steht?

Das wäre ja nach Deiner Logik nur konsequent.

Kuhlmann26  30.08.2024, 10:49
@AlexausBue
Also der Staat zwingt Schüler die Schule zu Schwänzen, weil er sie zwingt in die Schule zu gehen???

Er zwingt die Schüler zum Schwänzen, die nicht in die Schule gehen wollen, in dem er zum Beispiel mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren droht.

Zwingt der Staat dann auch einen Falschparker zum falsch parken, weil falsch parken verboten ist?

Blöder Vergleich, weil es Alternativen zum Falschparken gibt.

Oder zwingt der Staat dann auch einen Mörder zum Mord, weil Mord unter Strafe steht?

Noch blöderer Vergleich.

AlexausBue  30.08.2024, 11:16
@Kuhlmann26
Er zwingt die Schüler zum Schwänzen, die nicht in die Schule gehen wollen, in dem er zum Beispiel mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren droht.

Die Schüler sollen nicht schwänzen!

Mir ist schon klar, worauf Du hinaus willst, ich finde dieses Ansatz aber nicht nachvollziehbar.

Also lassen wir das, ich habe Deine anderen Antworten zu dieser Thematik gelesen und kann Deiner Meinung nicht zustimmen.

Blöder Vergleich, weil es Alternativen zum Falschparken gibt.

Du willst gar nicht wissen, wie oft ich den Satz gehört habe "Wo soll ich denn sonst parken?"

Wenn der Fahrer es nun mal nicht als Alternative betrachtet, 500m zum nächsten Parkhaus zu fahren, weil er "... nur ganz kurz parken will ..." dann gibt es für ihn nun mal keine Alternative.

Aber gut, dann ergänze ich das für Dich und schreibe: der Staat zwingt Autofahrer dort zum Falschparken, wo kein Parkplatz (frei) ist. Jetzt müsste es Deine Logik entsprechen.

Noch blöderer Vergleich.

Wieso? Ganz ehrlich, WARUM?

Wenn Du bei den Schülern den Ansatz zulässt:

Kevin möchte nicht in die Schule, also wird er zum Schwänzen gezwungen!

Dann musst Du in aller Konsequenz nach auch den Gedanken zulassen:

XY möchte gerne Menschen töten, also wird er zum töten gezwungen.

Der Ansatz ist nämlich gleich: Eine Person will etwas tun, was per Gesetz verboten ist bzw. einer Pflicht widerspricht.

Du kannst einen grundlegenden Ansatz nicht einmal als Begründung zulassen und ein anderes mal nicht, nur weil damit die Absurdität des Ansatzes und Deiner Sichtweise offensichtlich werden würde.

Und ja, Du wirst garantiert trotzdem behaupten, dass das zwei verschiedene Dinge sind oder ich dies und jenes angeblich nicht verstanden habe. Das musst Du ja auch, da sonst das Beispiel mit dem Mord in eine moralische und ethische Sackgasse führt - und das siehst Du natürlich nicht so. Ich schon.

Aber auch hier - genau wie oben - macht es keinen Sinn, weiter darauf einzugehen, denn jegliche Erklärung von Dir wird mich auch hier nicht überzeugen.

Ich finde den Ansatz einfach falsch, was Verpflichtungen und Pflichten angeht.

Keine Ahnung, ob Du ein Linker bist oder Antifa oder 68er ... das wäre auch egal, ich werde mit dieser Sichtweise nie mitgehen können.

Da ist in mir ein völlig anderes Verständnis verankert.

Kuhlmann26  30.08.2024, 12:08
@AlexausBue

Ich fange mal hinten an. Ja, wir haben ein völlig unterschiedliches Verständnis von der Schule. Ich lehne das Schulsystem radikal ab. «Radikal» in seiner ursprünglichen Bedeutung und nicht im Sinne von «extrem», wie man es heute gern benutzt. Die Forderung nach einem Recht auf eine schulfreie Kindheit ist nicht extrem, sondern steht dem gesetzlichen Schulanwesenheitszwang radikal/grundsätzlich entgegen.

Du bist ein Verfechter des Systems, darum geht Dir auch das Wort «Zwang» nicht über die Lippen und Du musst von «Pflicht» und «Verpflichtung» reden. Und ja, wir werden wir uns nicht einig werden.

Das hat nichts mit Linker, Antifa und 68er - ich bin nichts von alledem - zu tun. Mir sind unter den Verfechtern des freien Lernens bzw. den radikalen Kritikern des Schulsystems alle möglichen Weltanschauungen begegnet, einschließlich die religiösen.

Trotzdem noch mal zum Vergleich mit den Falschparkern. Es wäre dann ein guter Vergleich gewesen, wenn Du ihn auf die Berufskraftfahrer; insbesondere LKW-Fahrer bezogen hättest. Die müssen Pausenzeiten einhalten, egal ob dann ein Parkplatz vorhanden ist oder nicht. Es gibt den Zwang zu pausieren und es gibt den Mangel an Rastplätzen. Letzterer wird vom Gesetzgeber nicht anerkannt, ersterer aber durchgesetzt und im Bedarfsfall sanktioniert.

AlexausBue  30.08.2024, 13:28
@Kuhlmann26
Du bist ein Verfechter des Systems, darum geht Dir auch das Wort «Zwang» nicht über die Lippen und Du musst von «Pflicht» und «Verpflichtung» reden. 

Du interpretierst meine Argumente fehl und schätzt mich und meine Haltung falsch ein. (Das kam mir jetzt ganz leicht über die Lippen)

Ich muss nämlich überhaupt nichts und fühle mich auch nicht als Verfechter des so genannten "Systems". Ich habe einfach nur eine Meinung. Auch sehe ich eine Pflicht als Pflicht und nicht als Zwang. Die richtigen Worte kommen mir immer ganz leicht von den Lippen. Willst Du es Zwang nennen? Nur zu - mir egal. Über Begrifflichkeiten zu diskutieren erscheint mir unnötig und ist Zeitverschwendung. In der Sache bleibt es dasselbe, selbst wenn Du es Drill oder Diktat nennst. Nenne die Schulpflicht so, wie Du es magst und wie Du Dich besser fühlst.

Ich habe da ohnehin eine viel pragmatischere Sichtweise, als Du vermutest: Schule und Lernen haben einen Zweck und Bildung ist sehr wichtig. Kinder sind nicht in der Lage, das zu erfassen, da sie den dafür notwendigen Weitblick noch gar nicht haben.

Klar würde jeder Schüler zuhause bleiben, wenn Schule freiwillig wäre. Also muss man sie verpflichten. Außer es ist einem egal, ob Schüler etwas lernen oder nicht. Und die Verantwortung gänzlich den Eltern zu überlassen, würde gerade Kinder aus bildungsfernen familiären Verhältnissen noch mehr in die Misere stürzen, da deren Eltern keinerlei Werte haben oder vermitteln und die Schere in der Gesellschaft würde noch weiter auseinander gehen

Bevor Du mit Eigenverantwortung kommst: überschätze mal Menschen nicht.

Kuhlmann26  30.08.2024, 13:34
@AlexausBue

Dafür, dass ich Dich fehlinterpretiere, verteidigst Du die Schulpraxis - nicht nur hier - ein bisschen zu vehement. Wir müssen für ein System, was sich selbst «System» nennt, keinen anderen Begriff verwenden. Das Schulsystem ist das Schulsystem. Wer sich dafür ausspricht, verteidigt es.

AlexausBue  30.08.2024, 14:52
@Kuhlmann26

Ich sehe einen Unterschied sowohl zwischen

  • "Schulsystem" und "Schulpflicht"

als auch zwischen

  • "verteidigen" und "sinnvoll finden"

Nur weil ich die Schulpflicht sinnvoll und notwendig finde, verteidige ich ja noch nicht das komplette Schulsystem.

Aber wie gesagt, das sind Kleinigkeiten und Fragen der Begrifflichkeit.

Warum sollte der Staat daran Schuld sein? Der Schüler entscheidet, ob er zur Schule geht oder nicht.


Kuhlmann26  30.08.2024, 09:21
Warum sollte der Staat daran Schuld sein?

Weil der den Schulanwesenheitszwang eingeführt hat und nicht der Schüler. Das Phänomen des Schwänzens gäbe es ohne diesen Anwesenheitszwang gar nicht.

Sarah3333  30.08.2024, 09:24
@Kuhlmann26

Ja, klar. Unterricht ist nur ein freundliches Angebot, das man wahrnehmen kann, wenn man möchte - oder auch nicht. 🤦‍♀️

Sarah3333  30.08.2024, 09:38
@Kuhlmann26

Freilerner? Du glaubst wirklich an selbsttätige, selbstlernende Schüler? Wie naiv.

Kuhlmann26  30.08.2024, 10:04
@Sarah3333
Du glaubst wirklich an selbsttätige, selbstlernende Schüler?

Nein, Freilerner sind ja keine Schüler.
Was Schüler einer Abiturklasse in der Schule tun, wenn ihnen niemand Vorgaben macht, kannst Du in dieser Frage lesen. Das ist das Ergebnis von 12 Jahren Zwangsschule.

https://www.gutefrage.net/frage/ist-das-normal-schulalltag-13-klasse

Ist Dir schon mal in den Sinn gekommen, dass es genau so sein soll? Menschen werden zu Schülern degradiert, damit sie nicht selbsttätig und selbstlernend sind. Lernen ist eine angeborene Fähigkeit. Man muss schon eine Form von Gewalt anwenden, um diese Fähigkeit nicht ausarten zu lassen und sie in bestimmte Bahnen zu lenken.

Die Schule zu schwänzen ist übrigens eine Beleg dafür, dass es noch Menschen gibt, die sich - wenn auch unbewusst - gegen diese Praxis wehren.

Der als "bekanntester Schulverweigerer Deutschlands" bezeichnete Moritz Neubronner (er hatte sich zum Beginn der zweiten Klasse geweigert weiter zur Schule zu gehen) hat nicht nur den Haupt- und Realschulabschluss, sondern 2015 auch das Abitur gemacht. Beim Realschulabschluss glaubte er noch, es wäre vorteilhaft während der Prüfungsphase einige Wochen zur Schule zu gehen. Das hat er beim Abitur aber wieder bleiben lassen und sich Zuhause auf die Prüfung vorbereitet.
Sein zwei Jahre jüngerer Bruder war überhaupt nicht in der Schule und hat inzwischen ebenfalls das Abitur.