Schule nach der 11. Klasse abgebrochen. (Theoretisches Fachabitur) Was nun?
Ich habe bis zu diesem Sommer ein Gymnasium besucht, welches ich aus privaten Gründen nach der 11. Klasse verließ. Theoretisch würde ich allerdings in die 12. Klasse versetzt werden. Sprich, ich habe den theoretischen Teil meines Fachabiturs. Nun meine Frage: um den praktischen Teil meines Fachabis zu absolvieren, muss ich entweder ein Jahrespraktikum in Anspruch nehmen oder eine mind. 2 Jährige Ausbildung abschließen. Wozu würdet ihr mir raten? Und wenn ich jetzt eine Ausbildung in Anspruch nehme, wie ist das mit den Fristen und wann sollte ich mich am besten bewerben? Hat jemand andere Tipps und Vorschläge, woran ich mich wenden kann? Bin für ausführliche Antworten dankbar.
4 Antworten
Wie alt bist du jetzt? Ich schätze dich auf 17 oder 18?
Wie wäre ein berufliches Gymnasium mit Schwerpunkt auf dein Wunschberuf? Da hast du dann ein oder mehrere Fächer die zu dem Beruf gehören, bspw. Informatik und die Normalen (11 Klasse Eingangsklasse, 12 und 13 Klassse die beiden Oberstufen).
Der Beruf muss zu dir passen und du musst ihn auch mögen. Hast du da irgendwas im Hinterkopf? Im Informatikbereich weiß ich, dass es verkürzte schulische Ausbildungen gibt, die nicht drei Jahre gehen und wo man auch kurzfristig aufgenommen werden kann.
Du könntest auch überlegen zu studieren, bspw. an einer Dualen Hochschule. Da du theoretisch versetzt werden könntest in die 12 Klasse heißt das du die "Fachgebundene Hochschulreife hast"?
Hier ein Link über die Zulassungsvoraussetzungen https://www.dhbw-stuttgart.de/zielgruppen/studieninteressierte/bewerbung-zulassung/zugangsvoraussetzungen/
Wenn du Zeit benötigst, dann mach ein Jahrespraktikum, mehrere Praktika, Bufdi oder soziales Jahr im In- oder Ausland. Ausland hört sich spannend an (Plan es aber selbst und wende dich nicht an Agenturen, wenn du das machst). Mach in dem Jahr viel und probier dich aus (aus der Komfortzone raus gehen, Dinge wagen und es nicht bereuen), behalte im Hinterkopf was du danach machen könntest. Du kannst dich auf mehrere Sachen bewerben, wenn du dir nicht schlüssig bist, was du machen möchtest und nach dem Jahr hast du dann eine Auswahlmöglichkeit.
Um dich genauer zu informieren, kannst du dich professionell beraten lassen (Arbeitsagentur, Sozialberatung Diakonie, Krankenkasse, etc.), im Hinblick Versicherungen, schulische Möglichkeiten, Ausbildung, Bufdi, soz. Jahr etc. geht, das kannst du diese Woche und heute schon tun.
Von einer anderen Seite aus betrachtet, hast du alle Möglichkeiten das zu machen, was du gerne möchtest und deine Zukunft zu formen.
Je nachdem, was du willst. Wenn du genau weißt, welche Ausbildung du machen willst, kannst du sie auch gleich beginnen, da brauchst du nicht noch ein Jahr mit Praktikum "verplempern". Je nach Beruf, bewirbt man sich bis zu einem Jahr vorher. Andererseits gibt es aber auch jetzt noch unbesetzte Lehrstellen für dieses Jahr....
Wenn du (noch) nicht weißt, was du willst, würde ich dir eher zu einem Jahrespraktikum raten, vllt. bist du dir nach dem Jahr im Klaren, welche Ausbildung du machen willst, wäre vernünftiger, als jetzt etwas anzufangen, das dann evtl. nicht das Richtige ist und abzubrechen...
Kenne mich da leider überhaupt nicht aus, kann ich demnach also quasi zu einem Betrieb meiner Wahl gehen und mich dort für eine Ausbildung bewerben? Ganz unabhängig der Fristen?
Niemand kommt vorbei und bietet dir Dinge an, die du dann bequem "in Anspruch nehmen" kannst. Du musst selbst den A... hochkriegen und etwas tun!
Z.B. einen Termin beim Arbeitsamt oder einer Sozialberatung machen, wo man dich von Grund auf beraten kann. (Ich gehe davon aus, dass du schon volljährig und deswegen in der Lage bist, dich mit deinem Nichtstun so richtig "reinzureiten"...)
Solange du noch bei deinen Eltern krankenversichert bist und sie dich durchfüttern, fallen zwar zumindest diese Probleme weg, allerdings riskierst du damit, dass du so lange "durchs Netz rutschst", bis du für "Hilfsprogramme" zu alt bist...
Je länger du "nichts tust", desto schwerer wird es, eine Ausbildungsstelle/ ein Praktikum zu finden!
Du solltest dich in jedem Fall SOFORT bewerben - es gibt (fast) immer die Möglichkeit, Ausbildungen später anzufangen oder "nachzurücken", wenn Bewerber ausscheiden. Auch ein Start zum "Halbjahr" (Februar?) ist in vielen Berufen möglich.
Für Praktika gibt es keine vorgeschreibenen Startzeiten, so dass du auch da besser sofort loslegst.
Falls du auf die Schnelle nichts findest, solltest du über ein FSJ nachdenken oder versuchen, noch einen Platz an einer anderen Schule oder in einer Maßnahme vom Amt zu bekommen.
Oder du gehst "richtig" arbeiten - natürlich erst, nachdem du dir vom Arbeitsamt die "Erlaubnis" geholt hast, für eine Aus- oder Weiterbildung ohne Sperre kündigen zu "dürfen".
Er oder sie will doch nun "den A... hochkriegen", also ist diese Unterstellung doch etwas unpassend...
Nur weil man in die 12. Klasse versetzt werden würde, heißt das nicht, dass du automatisch den schulischen Teil der Fachhochschulreife hast.