Schlechtes Gewissen wegen dem Hund?
Also die Situation ist folgende. Vor knapp 16 Monaten hab ich eine (ungefähr zu der Zeit) 12 jährige Straßenhündin aus dem Tierheim adoptiert. Wie das bei älteren Hunden so ist hat sie gesundheitliche Probleme.
Sie hat eine Schilddrüsenunterfunktion, Herzinsuffizienz, Zahnprobleme, ungeklärte Schmerzen im Rücken . Am Dienstag kam die nächste schlecht Nachrichten. Die Süße hat einen aufgeplatzt Tumor am Gesäuge. Nach Gesprächen, 2. Meinungen und einer misslungen Cortison Therapie mussten ich eine Entscheidung treffen. Ich hab mich dan gegen eine Op entschieden. Wir sind dann so verblieben das sie eingeschläfert wird, sobald es nicht mehr geht.
Seit Dienstag kann ich jetzt nicht mehr schlafen. Ich hab ein unheimlich schlechtes Gewissen. Wie geh ich damit um? Wars doch die falsche Entscheidung? Bin ich ein schlechter Mensch deswegen?
9 Antworten
Nein, du musst kein schlechtes Gewissen haben. Im Gegenteil du hast deinem Hund Leiden erspart, wenn du ihn jetzt einschläfern lässt.
Eine OP wäre sinnlos. Die meisten Gesäuge Tumore sind bösartig und kommen wieder. Ein alter Hund erholt sich von so einer OP nicht mehr. Innerhalb von einer Woche ist die Muskulatur abgebaut und die kriegst du auch nicht mehr aufgebaut. D.h. der Hund hätte noch mehr Probleme und Schmerzen beim laufen. Er müsste lange Antibiotika und Schmerzmittel bekommen - diese wiederum verursachen Magen und Darmprobleme usw usw. Und das ganze nur für ein paar Monate mehr leben? Was wäre das für ein Leben?
Ein Tier hat keine Vorstellung vom Tod und auch keine Angst davor. Es geht hier um Lebensqualität und nicht Quantität. Und Lebensqualität hätte deine Hündin nicht mehr.
Es ist die schwerste Entscheidung, die man als Hundehalter treffen muss. Aber es ist auch der letzte Liebesdienst, den man seinem Tier erweisen kann. Wir sollten froh und glücklich sein, dass es die Möglichkeit gibt, dem Hund dieses Leiden zu ersparen.
Ich wünsch dir viel Kraft für die nächste Zeit.
Das ist eine völlig nachvollziehbare Entscheidung, dei ich bei einem Hund in der Situation ebenso getroffen hätte. Eine OP ist durch die Vorerkrankungen schon sowiso ein großes Risiko, dazu das schon reife Alter.
Meiner Meinung nach hat der Hund mehr davon, wenn er die letzte Zeit, bei Bedarf mit Schmerzmitteln, noch in einem schönen Zuhause bei lieben Menschen verbringen darf. Wenns dann vorbei ist, ja, dann ist es so, traurig aber auch unabwendbar. Wie viel Zeit könnte man mit einer OP noch rausholen? Wohl auch nur Monate...
Meine Tierärztin hat davon erzählt, dass sie zuerst Humanmedizin studiert und dabei gesehen hat, wie alte Menschen gegen ihren Willen zwangsbelebt werden. Man lässt sie nicht gehen und bereichert sich an deren Leiden.
Sie hat sich für Tiermedizin entschieden, weil man hier das Leiden erlösen darf, wenn es nur noch Quälerei ist.
In solchen Fällen haben Tiere mehr Rechte als Menschen.
nein finde ich nicht, ermögliche ihr noch schöne Stunden, Es wäre eine große Operation, ich finde dies muss man einem Hund in diesem Alter nicht mehr antun
Nein ich sehe dich als guter Mensch, der ein alten, kranken Hund adoptiert hat um ihn hier ein schönes Restleben zu bescheren. Und das hatte bestimmt , sie muss nicht draußen, alleine in Qualen sterben sondern darf schmerzlos erlöst werden im Kreis ihres neuen Rudels. Sie ist ja nun auch 13 (?) und hat ihre Wehwehchen es ist nicht garantiert das die OP nun wirklich ein qualitativ gutes Leben garantiert hätte. Tut mir sehr leid für euch 😥