Schlecht in Fremdsprachen,Arbeiten als Ingenieur?

8 Antworten

Du hast gute Voraussetzungen für den Ingenieur-Beruf.
Es ist meist so, daß Begabungen nicht gleich verteilt sind, hier also naturwissenschaftlich (logisch !) und sprachlich (Lernfächer)
Im Beruf wird schon anfangs auf das Ergebnis des Studiums geschaut.
Doch dort hat man Erfahrung und weiß, daß es darauf ankommt, wie Jemand seine Kenntnisse umsetzen kann. Und da ist der "Lernbegabte" auf Dauer oft unterlegen dem, der es gewohnt ist, seien Kenntnisse logisch zu stützen.

Im Ingenieurberuf ist englisch sehr wichtig.

Wenn Du im Studium siehst, dass Du es packst, versuche doch ein oder zwei Auslandssemester in einem englischsprachigen Land einzulegen.

Nicht Du bist "schlecht", sondern Deine Noten in den Sprachen sind "genügend" bzw. "ausreichend". Es ist ein seit Urzeiten üblicher magischer Aberglaube, sich selbst die vermeintlichen Eigenschaften von Dingen zuzuschreiben, die man hat. Und die, im Falle der Schulnoten, nicht einmal Dinge und schon gar keine objektiven Informationen sind. Ein Ingenieur muß das auseinanderhalten können. Fang am besten gleich damit an, indem Du diese langweiligen Grübeleien ad acta legst.

Englisch lernst Du ganz von selbst, indem Du es einfach benutzt. Gewöhne Dir an, ganz selbstverständlich englische Webseiten und Bücher über die Themen zu lesen, die Dich interessieren. Habe Wörterbücher griffbereit. Wenn Du ein Wort nicht kennst, kannst du es entweder gleich nachschlagen oder einfach weiterlesen und sehen, ob es für den Zusammenhang wirklich wichtig ist. Beides ist in Ordnung. Wenn Du Dir beim Lernen Notizen machst, mach es auch auf englisch. Niemand benotet oder bewertet das. Du mußt niemanden damit beeindrucken. Denke und schreibe ruhig auch zweisprachig, abwechselnd oder gemischt. Um die Sprachreinheitsprediger brauchst Du Dich nicht zu kümmern. Wenn Du an der Uni oder Fachhochschule bist, hol Dir englische Mathematik- und Physikbücher und lerne damit.

Ich stand als Schüler mit meiner Englischnote noch "schlechter" da als Du. Ich ließ mich dadurch nicht davon abhalten, ein amerikanisches Lehrbuch über Teleskope zu kaufen und eine amerikanische Zeitschrift über Weltraum und Teleskope zu bestellen und so gut ich konnte darin zu lesen. Die Begeisterung für die Technik und das Weltall war dabei meine Energiequelle. Niemand beobachtete, kritisierte oder benotete mich dabei. Ich tat es völlig selbstgesteuert, als freier Mensch. Als Student blieb ich bei dieser Vorgehensweise. Bald war es für mich ein Leichtes, mich auf Englisch zu verständigen, wie englische Muttersprachler, denen ich begegnete, immer wieder anerkennend bemerkten. Ich wünsche Dir Mut und gutes Gelingen!

Das ist ein typisches Ausgangszeugnis für Ingenieure.

Du musst dich präzise und verständlich in Wort und Schrift ausdrücken können. Literatur und Textinterpretationen interessieren keinen.

Latein interessiert leider auch keinen. Habe das große Latinum und konnte es nie sinvoll gebrauchen, außer um gelegentlich gehobene Bildung vorzutäuschen. ;-)

Mathe und Physik sind eminent wichtig. Da lohnt es sich evtl. auch, jetzt nochmal richtig Gas zu geben und eine 1 zu versuchen. Nicht wegen der 1 sondern wegen des Grundlagenwissens. Mathe bzw. mathelastige Fächer wie Thermodynamik machen die meisten Schwierigkeiten im Studium.

Kommen wir zu Englisch. Deutschland ist das Land der Ingenieure und weltweit geachtet. Die deutsche Industrie und auch der Mittelstand arbeiten häufig international. Sei es mit Kunden, Lieferanten, Filialen, Besuchern oder sontwas, Englisch ist Mindestanforderung. Die Note ist egal, du musst es halt können. Bei Einstellungsgesprächen kann es vorkommen, dass zwischendurch Englisch gesprochen wird. Die internationale Wissenschafts- und Techniksprache ist nun mal Englisch. Das muss nicht auf Hamlet-Niveau sein, die internationale Grammatik ist sehr einfach. Du solltest aber fließend small-talk können und die Fachbegriffe lernt man nebenher im Job.

Empfehlen kann ich da auch einen Auslandsaufenthalt. Aber einen ohne Kontakt zu Deutschen, sonst nützt das nichts. Man muss das so machen, dass man von morgens bis abends nur mit Englisch durchkommt. Nach 3-4 Wochen fängt man dann an, in Englisch zu träumen. Ab 2 Monaten hat man dann so viel der Alltagssprache gelernt, wie in ein paar Jahren Schule nicht. Wenn das durch Unterricht ergänzt wird, umso besser. Möglichkeiten gibts viele. Ob das eine Backpackertour durch Australien zwischen Abi und Studium ist (da arbeitet und reist man abwechselnd), oder ein oder zwei Auslandssemester kommt auch immer aufs Geld und die Zeit an.

Wenn dein Diplomzeugnis halbwegs okay ist, dann interessiert man sich für dein schulzeugnis relativ wenig. Mach vielleicht im Studium noch zusätzlich einen Sprachkurs, dann ist das geritzt. Dein zukünftige Arbeitgeber sieht, dass du dir deiner Schwäche bewusst bist und daran arbeitest... Also ganz ruhig und mach einfach weiter, ich denke das wird bei dir laufen.


Bolaking99 
Beitragsersteller
 22.12.2016, 17:34

Kann man den Sprachkurs direkt im Maschinenbaustudium machen?

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moped2110  22.12.2016, 17:46

Ja, als wahlpflichtfach wird so etwas häufig angeboten

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Bolaking99 
Beitragsersteller
 22.12.2016, 18:40

ok danke

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