Scheidungen?

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Weil es in der Tat ein Witz ist zu glauben, man könne Gefühle in einen Wirtschaftsvertrag pressen.


cas65  23.09.2022, 21:47

Danke für den Stern.

Heutzutage wird eine Ehe nicht mehr richtig ernst genommen. Man lernt jemanden kennen, heiratet viel zu schnell, denn wenn es nicht klappt, trennt man sich halt wieder und lässt sich scheiden. Immerhin ist es ja auch gesellschaftlich nicht mehr verwerflich, wenn man geschieden ist.

Weil man die Zukunft nicht planen und man sich viel versprechen kann, sich aber nicht daran halten muss. Scheidungen sind, zumindest in Deutschland, noch viel zu kompliziert.

Niemand sollte sich ein Leben lang auf irgendwas festlegen müssen. Das macht man ja auch in anderen Bereichen nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin ein Mensch, der zu Gefühlen fähig ist.

Ein "lebenslanges" Versprechen ist doch an sich gar nicht möglich.
Meistens liebt man, wenn man heiratet, einander oder ist verliebt. Ob das hält, weiß doch keiner. Im besten Fall ja, oft eher nicht.

Sollen die Leute dann auf Zwang zusammenbleiben? So wie früher, als Scheidung eine Frau noch gesellschaftlich ruiniert hat? Oder aus Zeiten, in denen Frauen und Männer, die sich kaum oder gar nicht kannten, einfach verheiratet wurden und das bitte zu bleiben hatten, weil sonst "Schande" über die Familie kam?

Da lässt man sich doch besser scheiden, bevor man aus Zwang (oder Meinungen einiger GF-Mitglieder) zusammenbleibt und man entweder auf die Seite springt, Affairen beginnt usw. oder seine Seele/Psyche killt.

Wenn ich sehe, wie meine Mutter mit ihren Ehemännern umgegangen ist, bin ich gottfroh, dass es die Möglichkeit zur Scheidung gibt. Die armen Kerle.

Für mich wäre es jedoch schöner, könnte ich, neben meinem Mann, auch meine Partnerin heiraten. Aber das ist noch verpönter als die Scheidungsstatistik.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Polyamor - Lebe mit einem Mann und einer Frau zusammen.

verreisterNutzer  18.09.2022, 20:29

Aber die Heirat ist doch genau das?? “Bis der Tod uns scheidet” und natürlich sag ich nicht, dass es Scheidungen nicht geben müssen, aber heutzutage nimmt es keiner Ernst

Jioscha  18.09.2022, 20:40
@verreisterNutzer

Und deswegen soll man sich kaputt machen? Nur weil die traditionelle Formel "bis, dass der Tod uns scheidet" heißt?
Deswegen sollen Frauen mit schlagenden Partnern zusammenbleiben? Männer mit dominanten Ehefrauen, denen sie nichts entgegensetzen können? So wie noch vor 50 Jahren?

Du vergisst, dass sich die Gesellschaft entwickelt, nicht stehenbleibt. Nach deiner Frage zu urteilen, möchtest du zurück in diese Zeiten, in denen Scheidung einen Menschen zum Außenseiter gemacht hat; vorzugsweise Frauen.

Wieso sollte man nicht verheiratet sein? Eine gemeinsame Zeit zu erleben...Gemeinsamkeit auch eben in Form einer Ehe, Zugehörigkeit, ggf. ein Name. Wieso sollte man, wenn es nicht mehr passt, nicht sagen dürfen "Okay, wir gehen getrennte Wege, auch rechtlich.".

Wieso muss man die Ehe nur im traditionellen Kontext sehen? Nur weil sie vor drölfzig Jahrhunderten eingeführt wurde? Bleibt man deswegen in dieser Zeit stehen, während sich alles andere weiterentwickelt?

Wieso sollte es den Leuten nicht freistehen, den Versuch zu wagen, ob eine eben bis zum Tod des einen Partners klappt. Aus diesen Motiven geht man die Ehe ja erstmal ein. Aber daraus einen Zwang zu machen "Du musst aber mit ihm zusammenbleiben, immerhin hast du geheiratet. Was? Ihr könnt nicht mehr miteinander? Egal...du MUSST!"

Warum sollte man gerade die Ehe als traditionelle Institution sehen, die in ihrer Entwicklung stehenbleiben sollte (was ja eben nicht der Fall ist). Nur weil du es so willst?

DU kannst doch heiraten und eben bis zum Tod mit deinem Partner zusammenbleiben. Dagegen spricht nichts und niemand. Keiner wird dich zwingen, dich scheiden zu lassen. Das ist ganz allein deine Entscheidung.
Aber stell es anderen frei, ihr Leben selbst zu bestimmen, mit ihren eigenen Werten und Lebensläufen.

Btw...wenn du dich bspw. kirchlich oder nach katholische Ritus verheiratest, dann bringt dir auch eine normale Scheidung nichts, dann bist du bis zum Schluss, nach Auffassung der katholischen Kirche mit diesem Partner verheiratet, auch wenn er sich als eiskalter Serienkiller entpuppen sollte.
Klasse, oder?

Warum möchtest du anderen vorschreiben, aus welchen Motiven sie heiraten sollen? Bzw., dass sie sich nicht scheiden lassen sollen?
Du kannst doch dein Leben gestalten, wie du möchtest. So wie ich eben auch.

Und meine erste Partnerin ist ganz ohne Ehe verstorben..die Beziehung hat also gehalten, wie eine klassische Ehe. Auch nicht gut, hm, weil wilde Ehe.
Wäre sie ein Mann gewesen und wir hätten in Indien gelebt, wäre Scheidung auch unmöglich, da hätte man mich mit auf den Scheiterhaufen geworfen, weil man das von einer guten Ehefrau erwartet.
Wäre doch was für hier, hm? Ehe bis zum Schluss.

verreisterNutzer  23.09.2022, 19:09
@Jioscha

Bruder, komm runter vom Gas. Ließ mein Kommentar wieder. Ich habe gesagt und zitiere: “Natürlich sage ich nicht, dass es keine Scheidungen geben sollte”?!

Weil sich inzwischen viele vom krassen Glauben gelöst haben?

Und eine Scheidung besser ist, als das restliche Leben unglücklich mit der Ehe zu sein? Es kommt nun mal häufig vor, dass man sich nach gewisser Zeit auseinander lebt und auch entliebt.

Genau deswegen halte ich Heiraten auch für absolut unnötig bis hin zu Schwachsinn (meine Meinung!). Ist für mich nur ne Änderung auf Papier.