Schach ist haram?

7 Antworten

Nein. Im Gegenteil. Schach fand überhaupt erst durch die islamische Expansion Verbreitung in Europa. 

Leider kommen mitunter ein paar Irre in Führungspositionen, die alles verbieten wollen, was Spaß macht, damit jeder so mies drauf sein kann, wie sie selbst. Das gibt es nicht nur im Islam. Vielleicht sind die Imame, die Schach verbieten wollen bzw. es tatsächlich getan hatten, aber auch nur miese Schachspieler, die nicht wollen, dass dies auffliegt. Diese Theorie hatte ich von einem Iraner in einem Schach-Cafe in Los Angeles gehört. Für mich macht das Sinn. 

Die Nr. 3 der Weltrangliste Alireza Firouzja hatte übrigens bis 2019 für den Iran gespielt. Auf Online-Schachplattformen wimmelt es von Spielern aus islamischen Ländern. Als Kind hatte mich der Sohn eines damaligen syrischen Ministers in einem Ferienlager in der DDR vom Schachbrett gefegt. Selbst in Regierungskreisen islamischer Länder hat man offenbar kein Problem mit Schach. 

Alles Lob gebührt Allah.

"Wenn Schach uns von dem ablenkt, wozu wir innerlich und äußerlich verpflichtet sind, ist es nach dem Konsens der Gelehrten haraam - zum Beispiel, wenn es von einer Pflicht wie dem Gebet ablenkt oder von allem, was im Interesse der eigenen Person oder der Familie notwendig ist, oder vom Gebot des Guten und dem Verbot des Bösen, oder von der Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen oder der Ehrung der Eltern, oder von allen Verpflichtungen, die mit Autoritäts- oder Führungspositionen verbunden sind, usw. In diesem Fall ist es nach dem Konsens der Gelehrten haraam. Ebenso ist es nach dem Konsens der Muslime haraam, wenn es sich um etwas handelt, das haraam ist, wie z. B. Lügen, falsche Eide schwören, betrügen, Unrecht tun oder bei Unrecht helfen, oder andere verbotene Dinge."
(Übernommen aus Majmoo' al-Fataawa, 32/218, 240). 

Wenn es uns aber nicht von unseren Pflichten ablenkt oder etwas beinhaltet, das haraam ist, dann gibt es unterschiedliche Gelehrtenmeinungen über das Urteil. Die Mehrheit der Gelehrten (Abu Haneefah, Maalik, Ahmad und einige der Gefährten von al-Shaafa'i) sagt, dass es ebenfalls haraam ist, und stützt sich dabei auf die Beweise im Buch Allahs und die Meinungen der Sahaabah. 

Der Beweis des Qur'aan sind die Worte (Auslegung der Bedeutung): 

"O ihr, die ihr glaubt! Rauschmittel (alle Arten von alkoholischen Getränken) und Glücksspiel und Al-Ansaab [Steinaltäre, die für Götzenopfer aufgestellt werden] und Al-Azlaam (Pfeile, mit denen man Glück oder eine Entscheidung sucht) sind ein Greuel des Werkes von Shaytaan (Satan). Meidet also diese Abscheulichkeiten, damit ihr erfolgreich sein könnt.
Schaytaan (Satan) will mit Rauschmitteln (alkoholischen Getränken) und Glücksspiel nur Feindschaft und Hass zwischen euch schüren und euch vom Gedenken an Allah und von As-Salaah (dem Gebet) abhalten. Wollt ihr euch also nicht enthalten?" [al-Maa'idah 5:90-91]

Al-Qurtubi (möge Allaah ihm gnädig sein) sagte:

"Diese Aayah weist darauf hin, dass es haraam ist, zu würfeln oder Schach zu spielen, egal ob es sich dabei um ein Glücksspiel handelt oder nicht, denn als Allah den Alkohol verbot, erklärte Er den Grund dafür, nämlich: 'Schaytaan (Satan) will mit Rauschmitteln (alkoholischen Getränken) und Glücksspielen nur Feindschaft und Hass zwischen euch schüren und euch vom Gedenken an Allah und von As-Salaah (dem Gebet) abhalten.' Also ist jede Art von Spiel, bei dem ein wenig zu viel führt und Feindschaft und Hass zwischen denen schürt, die ihm ergeben sind, und sie daran hindert, Allahs zu gedenken und zu beten, wie das Trinken von Alkohol, was bedeutet, dass es wie Alkohol haraam sein muss." (al-Jaami' li Ahkaam al-Qur'aan, 6/291). 

Was die Ansichten der Sahaabah betrifft: 

Es wird überliefert, dass 'Ali ibn Abi Taalib (möge Allah mit ihm zufrieden sein) an einigen Leuten vorbeikam, die Schach spielten. Er sagte:

"Was sind das für Bilder, denen ihr zugetan seid? [vgl. al-Anbiya' 21:52]"

Imaam Ahmad sagte:

"Der fundierteste Kommentar zum Schachspiel ist das, was 'Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein) gesagt hat." 

'Abd-Allaah ibn 'Umar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) wurde über Schach befragt und er sagte:

"Es ist schlimmer als Würfeln." 

Mit "Würfeln" ist das gemeint, was man heutzutage für das Backgammon-Spiel verwendet, das auf einem speziellen Tisch gespielt wird. Es wurde in den Ahaadeeth überliefert, dass es haram ist.

Abu Dawood (4938) überlieferte von Abu Moosa al-Ash'ari, dass der Gesandte Allahs (Friede und Segen Allahs seien auf ihm) sagte:

"Wer würfelt, hat Allah und Seinem Gesandten nicht gehorcht." (Überliefert von al-Albaani in Saheeh Abi Dawood, 4129) 

Muslim (2260) überlieferte, dass der Prophet (Friede und Segen Allahs seien auf ihm) sagte:

"Wer würfelt, ist wie einer, der seine Hand in das Fleisch und Blut eines Schweins getaucht hat." Al-Nawawi (möge Allaah ihm gnädig sein) sagte: "Dieser Hadith wird von al-Shaafa'i und der Mehrheit der Gelehrten als Beweis dafür angeführt, dass das Würfelspiel haram ist. Die Formulierung 'tauchte seine Hand in das Fleisch und Blut eines Schweins' bezieht sich auf das Essen desselben, und dieses Gleichnis wird verwendet, um zu zeigen, dass dies haraam ist, weil es haraam ist, das zu essen." 

Was einige der Gelehrten über das Verbot von Schach gesagt haben: 

Ibn Qudaamah (möge Allaah ihm gnädig sein) sagte:

"Das Schachspiel ist wie das Würfelspiel, es ist verboten." (al-Mughni, 14/155), 

Ibn al-Qayyim (möge Allaah ihm gnädig sein) sagte:

"Die schlechten Folgen des Schachspiels sind größer als die schlechten Folgen des Würfelspiels. Alles, was auf das Verbot von Würfeln hindeutet, deutet noch mehr auf das Verbot von Schach hin... Dies ist die Ansicht von Maalik und seinen Gefährten, von Abu Haneefah und seinen Gefährten, von Ahmad und seinen Gefährten und die Ansicht der Mehrheit der Taabi'een... Es ist nicht bekannt, dass einer der Sahaabah es erlaubt oder gespielt hätte. Allah hat sie davor bewahrt. Alles, was einem von ihnen zugeschrieben wird und besagt, dass er es gespielt hat - wie Abu Hurayrah - ist eine Erfindung und Lüge gegen die Sahaabah und wird von jedem zurückgewiesen, der weiß, wie die Sahaabah wirklich waren, und von jedem, der genügend Wissen hat, um die Berichte kritisch zu prüfen. Wie konnte die beste Generation und der Beste der Menschheit nach dem Gesandten Allahs (Friede und Segen Allahs seien auf ihm) etwas erlauben, das die Menschen davon abhält, Allahs zu gedenken und zu beten, und das in dieser Hinsicht schlimmer ist als Alkohol, wenn der Spieler darin versinkt, wie wir im wirklichen Leben sehen? Wie kann der Gesetzgeber das Würfeln verbieten, aber das Schachspiel erlauben, das um ein Vielfaches schlimmer ist?..." (al-Furoosiyah, 303, 305, 311).

Al-Dhahabi (möge Allaah ihm gnädig sein) sagte:

"Was das Schachspiel angeht, so sagen die meisten Gelehrten, dass es haraam ist, es zu spielen, ob es nun um Geld geht oder nicht. Wenn es um Geld gespielt wird, dann ist es unbestreitbar ein Glücksspiel. Auch wenn es nicht um Geld gespielt wird, ist es nach Ansicht der meisten Gelehrten ein Glücksspiel und haraam... al-Nawawi (möge Allah ihm gnädig sein) wurde über das Schachspiel gefragt, ob es verboten oder erlaubt sei. Er (möge Allah ihm gnädig sein) antwortete, dass es haraam ist, wenn man dadurch das Gebet verpasst oder um Geld spielt, ansonsten ist es nach al-Shaafa'i makrooh und nach anderen haraam..." (al-Kabaa'ir, 89-90). 

Für weitere Informationen siehe Tahreem al-Nard wa'l-Shatranj wa'l-Malaahi von al-Aajurri, herausgegeben von Muhammad Sa'eed Idrees. 

Und Allaah weiß es am besten. Wir bitten Allaah, uns zu helfen, das zu tun, was Er liebt und was Ihm gefällt, und uns zu helfen, Ihm zu gehorchen. 

Möge Allaah Segen und Frieden auf unseren Propheten Muhammad senden. [Auszug aus https://islamqa.info/en/answers/14095/ruling-on-playing-chess]

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islamisches Wissen gemäß der Ahlus Sunnah wal Jama'ah

Ich finde dies merkwürdig. Schach gilt für viele als haram, ebenso Würfel- und andere Glücksspiele.

Schach

Die meisten Rechtsgelehrten betrachten das Schachspielen als haram. Nach einer Überlieferung stuft Imam Ebu Yusuf (rah.) das Schachspielen als halal ein. Dies aber nur, wenn nicht um Geld gespielt und das Spiel nicht so weit in die Länge gezogen wird, dass dabei religiöse Pflichten vernachlässigt werden. Wird eine dieser Voraussetzungen nicht erfüllt, so ist das Schachspielen nach Übereinstimmung aller Gelehrten haram.

Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, S 44

Würfelspiele

Würfelspiele sind haram (1:00 - 1:10):

"Derjenige, der mit Würfeln spielt, so hat er sich Allah und seinem Gesandten widersetzt."

Backgammon

"Backgammon zu spielen ist dasselbe wie seine Hand in Schweinefleisch und Schweineblut zu tauchen."
"Wer Backgammon spielt, lehnt sich gegen Allah und seinen Gesandten auf."

Zitiert in Halal und Haram von Hasip Asutay, S. 43

Wie jeder religiöse Mensch basteln alle ihre eigene Religion zurecht.
Zum Beispiel dürfen, Sunniten nicht trinken, Saddam Hussein trank sehr gerne teuren Whisky.

Mehrmals habe ich gesehen, dass arabische Männer bei internationalen Turnieren teilgenommen haben.
Zudem spielen die echt gut…

Aber für Figuren haben die teilweise andere Namen, die Dame ist der Berater!

Wäre ja unangenehm, wenn die Dame die stärkste wäre bei denen.

Dass du Schach spielst finde ich aber cool.

Viele Grüße
Onur Güvenç

So lange man seinen Aufgaben nach kommt, es nicht für einen Gewinn spielt, es nicht spielt um hass oder sonstiges zu schüren (z.b. ich zeige es dem jetzt, der kann nichts) ist es total kein Problem als Moslem Schach zu spielen.
Wie erwähnt, wenn es nur um spass geht und man seine täglichen Aufgaben nicht vernachlässigt ist es kein Problem.