Im Islam ist Musik ganz klar haram. Warum hören trotzdem so viele Muslime Musik und sagen sie wäre halal und was ist ihr "Beweis" dafür?

7 Antworten

Von Experte najadann bestätigt

Da kann Musikhören und selber Musizieren so viel verboten sein, wie es will, niemand kommt der Musik aus. In Radio und Fernsehen und in Videos sind Filme und Beiträge mit Musik unterlegt, Im öffentlichen Leben spielt überall mal Musik (Geschäfte z.B.). Und wenn ich an den Ruf des Muezzins denke, ruft er nicht auf einem einzigen Ton, sondern auf mehreren Tönen, und schon heißt das Musik.


najadann  19.06.2024, 13:51

Ja es ist lächerlich, überall wird Musik gespielt man kann sich dem gar nicht entziehen. Man müsste auf alles mögliche verzichten, TV, Internet, Theater, Sportveranstaltungen, Kino, Games, Shopping, was für ein Schwachsinn.

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Bevarian  20.06.2024, 21:44

Ooooch, jetzt wollte ich gerade provokativ die hardcore-Gläubigen bitten, den Ruf des Muezzins aus den von Dir genannten Gründen verbieten zu lassen... ;(((

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Ana1970  22.06.2024, 01:00

Es ist echt absurd und weltfremd, was man hier täglich zu lesen bekommt.

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Bevarian  24.06.2024, 16:05
@Ana1970

Und Du beziehst Dich dabei auf die Frage, die Antwort oder einen der Kommentare?!? ;)))

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Bevarian  24.06.2024, 18:25
@Ana1970

Liegt weniger am Islam als an den Religionen an sich - die schenken sich doch gegenseitig nichts an Absurditäten...

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Im Islam ist die Frage, ob Musik haram ist, umstritten:

1. Konservative Ansichten: Viele Gelehrte halten Musik für haram, basierend auf Hadithen.

2. Moderate Ansichten: Einige Gelehrte erlauben Musik ohne unislamische Inhalte.

3. Sufi-Tradition: Musik wird als spirituell bereichernd und erlaubt angesehen.

4. Moderne Ansichten: Viele moderne Muslime erlauben Musik, solange sie angemessen ist.

Die Meinungen variieren je nach islamischer Schule und kulturellem Hintergrund.

Woher ich das weiß:Recherche

Aylamanolo  18.06.2024, 14:27

und was ist "angemessen."

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Kragei333  18.06.2024, 14:29
@Aylamanolo

1. Keine unislamischen Inhalte enthält (z. B. Gewalt, Drogen, sexuelle Anspielungen).

2. Nicht von religiösen Pflichten wie Gebet oder Quran-Rezitation ablenkt.

3. Nicht übermäßig laut oder störend ist.

4. Einen positiven oder neutralen Einfluss auf Verhalten und Stimmung hat.

Letztlich variiert die Einschätzung, was angemessen ist, je nach individueller Interpretation und kulturellem Kontext.

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Heutzutage verzichten fast ausschließlich Salafisten auf Musik. Nicht alle orientieren sich so stark an der Überlieferung. Musik ist mit Konsens der Gelehrten haram, schau hier (1:50 - 2:40), hier (1:07 - 1:15) und hier (1:00 - 1:10). 

Aber...

Historisch gesehen ist die Musik jedoch schon immer wichtige Kunstform und ein wichtiger Bestandteil muslimischen Lebens in der ganzen Welt gewesen. Die wichtigste musikalische Form im Islam ist die Koranrezitation - eine Kunstform, bei der es auch alljährliche Wettbewerbe gibt. Tonaufnahmen von Koranrezitationen werden in der gesamten muslimischen Welt verkauft, und einige der berühmtesten islamischen Sänger waren selbst Koranrezitatoren oder imitieren Koranrezitationen in ihrer Musik, wie der ägyptische Sänger Umm Kulthum. Auch der muslimische Gebetsruf (adhan) hat eher die Form eines Gesangs oder einer Litanei, weniger die Form gesprochener Texte. Musik hat bei religiösen Feiertagen und Lebensabschnittsfesten wie Geburt, Hochzeit oder Beschneidung stets eine wichtige Rolle gespielt. (...)
Auch Volksmusik ist bis heute eine wichtige kulturelle Ausdrucksform in der ganzen muslimischen Welt, oft als Ort, an dem es um Heroisches oder um Liebesdichtung im weitesten Sinne geht. Moral und Gottesverehrung zählen ebenfalls zum üblichen Themenkreis der Musik. Die von Muslimen in Andalusien geschaffene Musik hatte wie die dort entstandene Dichtung enormen Einfluss auf die Entwicklung der klassischen Musik in Europa. Einige moderne Musiker, etwa Cheb Mami, der "Vater" der algerischen Rai-Musik, der gemeinsam mit dem britischen Rockstar Sting "Desert Rose" sang, haben westliche Instrumente und Techniken in ihre Folk-Musiktraditionen inkorporiert.

Quelle: Von Kopftuch bis Scharia von John L. Esposito, Seite 142-143

Grobe Faustregel mit nur wenigen Ausnahmen: Die Religion (egal welche) verbietet alles, was Spaß macht.

Woher ich das weiß:Recherche

السَّلاَمُ عَلَيْكُمْ وَرَحْمَةُ اللهِ وَبَرَكَاتُهُ,

wir wissen, dass es hāram ist, aber manche erwarten, dass wenn man eine praktizierende Muslimin ist, dass man dann keine Fehler mehr macht.

𝓔𝟽𝓵𝓪𝓪

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beantworte gerne eure Fragen (meistens) ❤