Satzglieder bestimmten - korrekt?
· Subjekt: Politik
· Prädikat: sich beziehen, bezieht sich
· Präpositionalobjekt:
auf die Organisation und Führung von Gemeinschaften, Gesellschaften oder Staaten.
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Korrekt?
2 Antworten
Ja, stimmt so!
Wenn es aber streng nur um Satzglieder geht, würde ich von Akkusativobjekt sprechen, da das Objekt im Akkusativ steht..Das wäre sprachlich präziser!
Wenn von 'Präpositionalobjekt' die Rede ist, trifft das zwar zu - aber mit Präpositionen driftet man schon wieder ab in die Wortarten, und die haben bei Satzgliedern definitorisch nichts zu suchen.
Gibt es dann überhaupt noch andere Objekte? Wenn nicht, dann wäre es doch einfacher, es nur 'Objekt' zu nennen.
Hingegen ist die Unterscheidung nach Akkusativ, Dativ und Genitiv doch genauer.
Mir sind aus dem Stegreif keine bekannt. Es gibt natürlich noch das Prädikativ (»Ich bin *König*), dass man allerdings, soweit ich weiß, nicht als Objekt bezeichnet.
Ein Präpositionalobjekt kann man aber nicht als ein anderes bezeichnen. Der Kern eines Akkusativobjektes ist immer ein Nomen (oder ein Pronomen) im Akkusativ. Der Kern eines Präpositionalobjektes hingegen ist die Präposition, die in keinem Kasus stehen kann. Es kommt einem dann nur so ein Akkusativobjekt vor, weil die Präposition in diesem Fall halt den Akkusativ regiert.
Ja, es gibt noch
In manchen Sätzen gibt es zwei Satzglieder, die im Nominativ stehen. Dabei ist eines das Subjekt („Wer oder was…?") und eines ist der Gleichsetzungsnominativ. Mein Vater ist Lehrer.'
Bedeutungen: [1] Linguistik: ein Gleichsetzungsakkusativ liegt dann vor, wenn in einem Satz ein zweites Satzglied (außer dem Objekt) im Akkusativ steht. Herkunft: Determinativkompositum aus Gleichsetzung, Fugenelement -s und Akkusativ.'
Deinen Ansatz, in Bezug auf diese Fragestellung lieber nur von 'Objekt' zu sprechen, finde ich souverän und würde ihm folgen wollen - gleich nach dem mit 'Akkusativobjekt'. Soweit es um Satzglieder geht, ist dem Ansatz damit Genüge getan.
Mit dem Fokus auf Präpositionen (die ja nur vom regierenden Verb abhängen) wird mit Präpositionalobjekt bloß vom Ziel (Satzbau) abgelenkt.
Nun denn.... :-)
Dass der Kasus der Objekte von der Präposition abhängt und diese wiederum vom Verb, ist klar. Aber muss man deshalb jedes Objekt 'Präpositionalobjekt' nennen, was ja nur Verwirrung stiftet und das Verständnis erschwert? Ich kenne kein Objekt ohne Präposition.
Ist denn 'die Führung' oder 'die Organisation' kein Nomen?
Welche Präposition kann denn in keinem Kasus stehen?
> Mit dem Fokus auf Präpositionen (die ja nur vom regierenden Verb abhängen)
Die Objekte in Anzahl und Art hängen in jedem Satz nur vom Verb ab. Das nennt man die Valenz oder Wertigkeit des Verbs.
Ganz genau! Freut mich, dass wir da eine Linie haben! ☆♡☆
Was Projekte ohne Präpositionen angeht, so sehe ich Licht am Tunnelende:
Sätze wie 'Ich gehe ALDI!' konzentrieren sich auf Strukturen, mit denen sie gerade noch allerrudimentärste Kommunikationsbedürfnisse erfüllen, aber linguistischen Erfordernissen nach ihrem Zweck nachkommen: Sprecher auf dieser Sprachebene verstehen sich untereinander --wenn auch ohne Anspruch auf Stilistik oder Ausdruck. :-)
Zukunftsmusik?
> Ich kenne kein Objekt ohne Präposition.
in diesem Fall scheinen Sie etwas durcheinander zu bringen. Selbst in diesem Satz ist »kein Objekt ohne Präposition« ein Objekt ohne Präposition, dessen Kern (das Wort »Objekt«) im Akkusativ steht. Es gibt etliche Verben, die kein Präpositionalobjekt verlangen, zum Beispiel »machen«, das ein Akkusativobjekt verlangt: »Ich mache heute *Hausaufgaben*«.
Lasset mich das Präpositionalobjekt noch mal erklären: Es ist ein Objekt, das nicht durch eine Nominalphrase, sondern eine Präpositionalphrase realisiert und dessen Kern also kein Nomen, sondern eine Präposition ist. Man kann dabei dann nicht von einem Kasus sprechen, da der Kern - also die Präposition - in keinem Kasus stehen kann. Sie wiederum verlang natürlich einen Kasus für ihre eingebettete Nominalphrase. In dem Beispielsatz der Frage kann man übrigens das Objekt nicht mit »Wen?«, sondern nur mit »Durch wen?« erfragen.
An dieser Stelle will ich mal ganz plump danach fragen, woher ihr eure Ansichten nehmt. Meine kommen nämlich nicht aus dem nirgendwo, sondern von meiner Professorin Frau Barbara Schlücker (Mitautorin des Grammatik-Duden). Und überdies grammis, ein Standardwerk der Germanisten, das unten irgendwie verlinkt ist.
^^ Statt Projekte ohne Präpositionen musste es Objekte heißen! ^^
> Ist denn 'die Führung' oder 'die Organisation' kein Nomen?
Führung und Organisation sind freilich Nomen. Es handelt sich aber dabei nicht um den Kern der Phrase, die das Objekt realisiert.
> Welche Präposition kann denn in keinem Kasus stehen?
Jede. Präpositionen stehen nie in einem Kasus. An Ihren Fragen merkt man, dass sie nicht viel Ahnung von Germanistik haben und trotzdem eine Meinung vertreten. Wieso?
Ich schlage vor, dass du als Fachmann mit den neuen Möglichkeiten hier bei GF eine Diskussion mit deiner Thematik 'Präpositionalobjekte' aufmachst.
Unter meiner Antwort ist deine angetretene Debatte fehl am Platz. Meine zutreffende Antwort mit Varitionsmöglichkeiten wird mit jedem Kommentar verwässert. So interessant das Thema auch sein mag: das ist es nur solange, wie nicht sklavisch Schulwissen postuliert wird. Deine Dozenten magst du hier nun auch noch aufführen - nur um Recht zu behalten, aber dafür ist GF wohl nicht der Ort, an dem das angebracht sein sollte.
Ich beende hiermit meine Beteiligung.
Ach wie schön, dass es am Ende immer noch Totschlagargumente gibt, damit man wirklich niemals zugeben muss, wenn man mal im Unrecht war. Obwohl das natürlich für den aufgeklärten Geist eigentlich ein Geschenk sein sollte.
Ach wie schön, dass man, wenn einem die Argumente ausgehen, immer noch den anderen einfach beleidigen kann. So muss man niemals zugeben, wenn man mal im Unrecht war. Dauerstudent bin ich übrigens nicht, befinde mich nämlich noch in der Regelstudienzeit ;)
Es gibt aber die Kategorie ,Präpositionalobjekt' - das ist doch auch eine Objektart. Die Rede ist ja immer noch von den Satzgliedern und nicht Kasus.
Das ist nur eine andere Bezeichnung für das Objekt (=Satzglied). Ich würde dabei bleiben! Die Präposition spielt für die korrekte Bezeichnung der Satzglieder keine Rolle - der Kasus aber schon.
Das ist nicht richtig, siehe den grammis-Link hier in den Kommentaren.
'Die Termini und Definitionen des Verzeichnisses wurden am 7. November 2019 .... ' festgelegt. Also gerade mal 5 Jahre her - das macht die Bezeichnung Akkusativobjekt aber deswegen nicht falsch. Ich finde sie schlicht treffender..
Meine Antwort ließ diese Wahl ja offen, denn worauf es ankam, war das Objekt.
Ne, das Präpositionalobjekt wurde nicht erst 2019 erfunden. In dieser Arbeit aus 1998 wird es beispielsweise schon als gegeben erwähnt: https://www.jbe-platform.com/content/journals/10.1075/nowele.34.03hel
Es ist nun mal so, dass sich das Objekt mit seiner Präposition zwingend aus dem Verb ergibt und der Kern des Objekts also die Präposition ist, die dann ihrerseits den Akkusativ regiert.
Toll! Deine Mühen hättest du ohne weiteres in eine eigene Antwort packen können! Sie sind fast zuviel der Ehre!
Nein wieso, Ihre Antwort ist ja bis auf das eine Detail völlig ausreichend. Wahren Intellekt zeigt man übrigens, wenn man sich freut, unrecht zu haben. Dann hat man nämlich etwas dazugelernt und geht mit einem Erkenntnisgewinn nach Hause!
Ja, ich finde meine Antwort noch immer untadelig; sie entspricht der Logik. Früher fragte man 'wen oder was?' und hatte prompt sein Objekt. ◇
Der andere Begriff ist sicher auch zutreffended, und bei allem, was Sprachkommissionen seit meinem Studium schon so alles beschlossen haben und was dann wissenschaftlich sein soll, naja.
Ich springe deswegen nicht über jedes Stöckchen - aber du darfst das gerne tun! Oder du erfreust dich deines Intellekts! ☆♡☆
Ja, das ist so richtig. Das Prädikat hat in der Germanistik zwar zweifelhaften Satzgliedstatus, aber in der Schule wird es als Satzglied gehandelt.
Das Objekt muss ein Präpositionalobjekt sein, da die Phrase, die es realisiert, eine Präpositionalphrase ist (mit Kern »auf«).
https://grammis.ids-mannheim.de/terminologie/208