Säure macht Rost weg, aber beschleunigt gleichzeitig auch Rostbildung. Wie möglich?
Hey erstmal,
Sauerstoff und Wasser sind ja bekanntlich die Stoffe, die zusammen mit einem eisenhaltigen Metall zur Rostbildung führen. Salze oder auch Säuer helfen dann den Prozess zu beschleunigen.
Wieso aber geht es, dass man leichten Rost nachträglich mit Säure (z. B. Phosphorsäure) wegbekommt, welche aber gleichzeitig ja die Rost-Bildung beschleunigt.
Ist es, weil dann kein Wasser mehr vorhanden ist oder wie ist das so?
LG
3 Antworten
In normalen Säuren löst sich Rost auf, er wird also wirklich von der Oberfläche entfernt. Ist die Säure stark und genug Wasser vorhanden sollten sich daher gar keine Rostschichten bilden.
Mit Phosphorsäure bildet Rost schwerlösliche Eisenphosphate, bevorzugt wohl Eisen(III)-phosphat. Man spricht daher auch von Rostumwandlern. Der Rost wird also nicht entfernt, sondern in etwas nicht ganz so bröseliges verwandelt.
Beim normalen Rost verbindet sich Eisen bei Vorhandensein von Feuchtigkeit mit Luftsauerstoff und bildet Eisenoxid. Die Feuchtigkeit wird als Kristallwasser eingelagert. Rost ist porös und bröckelt ab, sodass das darunterliegende Eisen nicht geschützt ist und weiterrostet.
Beim Behandeln mit Phosphorsäure entsteht die Verbindung Eisenphosphat (Salz der Phosphorsäure). Eisenphosphat ist fest und haftet am Eisen, wodurch dieses geschützt ist.
Man lässt die Säure ja nicht drauf sondern entfernt sie sorgfältig. Das Entfernen von Rost ist ein schneller Vorgang, Rosten geht normalerweise langsam.