Rückgabe recht Pferd?
Hallo,
wir haben uns vor 3 Monaten einen 8 jährigen Wallach gekauft. Beim Probe reiten war er einwandfrei und total brav wurde uns auch gesagt das er ein total braver is und leicht zu reiten usw.
als wir ihn dann hatten ist er total durchgedreht und ist jetzt nur noch ein Problem Pferd
wenn wir ihn verkaufen würden würden wir kein Cent dafür bekommen jetzt stell sich die Frage ist das ein Grund dafür ihn wieder zurück geben zu können?
17 Antworten
Was steht denn in eurem Kaufvertrag dazu? Wenn ihr das Pferd probe geritten habt, es da keine Probleme gab und das auch so in eurem Vertrag von euch bestätigt wurde dann sehe ich da eher schwarz für eine Rückgabe - es sei denn ihr könntet dem Verkäufer nachweisen dass das Pferd beim Probereiten in irgendeiner Art und Weise ruhig gestellt wurde. Ob Beruhigungsmittel jedoch jetzt auch nach 3 Monaten noch durch Blutproben etc. sichtbar sind weiß ich nicht, da müsste man mal einen TA befragen.
Hat sich bei der Umstellung zu euch die Haltungsform verändert? Manchmal bekommt man solche Probleme wenn Pferde vom Offenstall in Boxenhaltung gehen - die wissen ja dann gar nicht mehr wohin mit ihrer Energie. Wie viel kommt das Pferd am Tag raus? Und damit meine ich nicht auf ein kleines Paddock sondern auf eine Koppel etc. wo es sich auch mal austoben kann?
Medikamente können ggf im Langhaar nachgewiesen werden.
Aber ich denke, ihr werdet nix finden, denn:
Ihr habt einen Wallach im.flegelalter gekauft, der seine Chance nutzte und bei euch unerfahrenen neuen Besitzern seine soziale Position nach und nach mit rasch steigenden Erfolg "verbesserte", will sagen: er hat sich ziemlich pferdegerecht hochgearbeitet und euch in der sozialen Stellung überholt und untergebuttert.
DAS ist aus seiner Sicht UND aus der Sicht von Verhaltensforschern völlig normal, wenn er in Hände kommt, die NICHT GEWOHNT sind, solch einen Frechdachs fachgerecht und ruhig zu erziehen.
Übrigens: ihr seid nicht die einzigen, denen sowas passiert. Händler machen mit solchen Pferden die besten Geschäfte: sie nehmen den aufmüpfigen Kerl zurück und verkaufen euch - natürlich gegen Zuzahlung- ein anderes (braves) Pferd, mit dem ihr ggf das gleiche Drama erlebt.... Ich kenne mehr als einen zuechter-haendler, der so leicht gutes geld verdient....
Denn im Hintergrund steht ein Bereiter, der den Wallach Recht flott wieder auf Spur bringt und dem nächsten verkauft, ggf mit dem gleichen ergebnis, denn der Pferdebub weiss ja inzwischen, wie er sich gegenüber unbedarften Besitzern zu verhalten hat, um sich durchzusetzen und vor Arbeit zu drücken....
Mein Tipp: arbeite von anfang an mit einem eigenen guten Trainer zusammen und nimm den mit zum Pferdekauf!
Ein Rücktrittsrecht kommt in Frage. Bitte denken sie auch an einen Regress bezüglich der von ihnen getätigten Aufwendungen auf das Pferd, wie Futter und sonstiger Unterhalt.
Nein. Du hast natürlich kein Rückgaberecht. Es ist ein Tier und kein Fernseher mit Pixelfehler.
Vielleicht nimmt das Pferd seine neue Umgebung nicht an, hat heimweh, ist traurig und ist deswegen so.
Hier ist doch gar nicht die Rede von einer zugesicherten Eigenschaft die nicht der Tat entspricht.
Das Pferd soll reitbar sein? Es ist reitbar. Es wurde sogar probegeritten!
Beim Probe reiten war er einwandfrei und total brav wurde uns auch gesagt das er ein total braver is und leicht zu reiten usw.
"brav" und "leicht zu reiten" sind subjektiven Merkmale. Oder ist das irgendwo definiert was es bedeutet wenn ein Pferd brav ist?
Man erklärt im Kaufvertrag - Zustand wie Probegeritten und nicht wie zukünftig Verkorkst.
Ein Pferd kauft man im momentanen Zustand und der war angeblich gut und leichtrittig - und nun ist dieser Zustand nicht mehr so.
Ich muß als Züchter meinen gesamten Nachwuchs zurücknehmen oder für Krankheiten aufkommen die bei mir entstanden sind, warum also nicht auch ein Privatverkauf. (Wobei es da auch noch ein Gesetz gibt).
Nun, wenn es eine zugesicherte Eigenschaft ist, dass das Pferd voll reitbar ist, dann ist es technisch ein Sachmangel. Wenn dieser bei Übergabe vorlag, dann besteht eine Anspruch auf Nacherfüllung. Die Nacherfüllung wird wohl unmöglich sein. Damit besteht eine Rücktrittsrecht (unter weiteren Voraussetzungen). Man darf sich da nicht von Emotionen leiten lassen.
Damit ist diese Antwort faktisch falsch und deplatziert.
Erstens ist ein Pferd kein technisches Gerät. Zweitens keine Sache. Ein "technischer Sachmangel" kann somit nicht vorliegen.
Das Pferd ist doch reitbar. Wo ist das Problem?
Hey, das ist eine Frage des Einzelfalls und was im Vertrag steht. Wenn es als problemlos leicht reitbar verkauft wurde und sich herausstellt, dass es das nicht ist, dann ist das ein Sachmangel. An eine solche Beschaffenheitsvereinbarung werden relativ hohe Voraussetzungen gestellt.
Das ist alles würdest du dir einen Familien Hund holen, der war total lieb und kaum ist er ein paar Tage zuhause beißt er dich oder jemand anderen, einfach so und du weißt nicht warum da bei euch nichts vorgefallen ist. Also weder du noch sonst wer kann mit dem Hund umgehen. Und du würdest ihn trotzdem behalten? Und dann vielleicht noch einen zweiten anschaffen weil zb deine Frau und deine Tochter ja eigentlich einen entspannten Hund für alle wollten? Und dann musst du beide durchfüttern und vom Tierarzt behandeln lassen usw, doppelte kosten, anders als geplant. Oder du behältst nur den Beißenden Hund, dann sind Frau und Tochter unglücklich und du bleibst trotzdem auf ihm sitzen. Beides keine optimale lösung, oder? Mal davon abgesehen das du für den beißenden noch einen haufen geld bezahlt hast. Und wenn wir das aufs Pferd übertragen ist das Kosten technisch eine Katastrophe. 500€ pro Pferd im Monat also 1000€ im Monat für zwei. Oder sie hat nur das schwierige mit dem sowieso keiner was machen kann und welches deshalb nur Geld weg frisst. Mal davon abgesehen gelten Tiere rechtlich als Sachen und der Fall hier war, wenn das Pferd sich nicht nochmal beruhigt, Betrug. Ich kann beim Tierverkauf genauso falsche Angaben machen wie bei Sachen. Wenn man dagegen nicht vorgehen könnte wäre der Handel mit Tieren nur noch grausam.
Und du würdest ihn trotzdem behalten?
Selbstverständlich! Es gibt Hundepsychologen bzw. Pferdeflüsterer die einem helfen können... Ich würde ja auch nicht meine Tochter "umtauschen wollen" (schon alleine der Gedanke!) nur weil sie einen "Mangel" hat.
Ihr seht Tiere irgendwie alle als Gebrauchsgegenstand. :( Da möchte ich lieber nicht mitdiskutieren.
Ich wäre - egal bei welchem Tier oder welchem Problem - vermutlich nie im Leben auf die Idee gekommen mir über ein "Rücktrittsrecht" Gedanken zu machen.
Aber manchmal geht es nicht anders, sonst werden Pferde und Reiter nicht glücklich miteinander.
Es muss schon passen. Und wenn dir ein Tier unter falschen Angaben verkauft wird mit denen man als anfänger zb einfach nicht umgehen kann oder man auf dauer einfach unglücklich ist, hat es auch keinen sinn.
Mal davon abgesehen:
Wenn du 2000€ für einen Hund bezahlst der super lieb und erzogen sein soll aber das ist er nicht und du musst weitere 1000€ reinstecken um ihn irgendwie einigermaßen handeln zu können. Würdean das Tier nicht zurück geben können würdest du vermutlich nur gestörte Türe kaufen können
Ich kaufe doch keinen Hund den ich nicht kenne. Man merkt doch vor dem Kauf ob die Chemie stimmt.
Und wenn dir ein Tier unter falschen Angaben verkauft wird mit denen man als anfänger zb einfach nicht umgehen kann oder man auf dauer einfach unglücklich ist, hat es auch keinen sinn.
Das ist ja hier gar nicht der Fall. Die Angaben waren alle richtig. Das Pferd wurde besichtigt, geritten... alles war ok.
Ja, aber jetzt zeigt er ein ganz anderes Verhalten. Vermutlich beim Proberitt usw sediert, eben irgendwie ruhig gestellt. DAS ist betrug. Und fürs Tier sowie den Menschen absolut nicht gut. Das sie das Pferd zurück geben will kann ich deshalb verstehen, sie wurde Betrogen weil sie ihr ein angeblich braves Pferd verkauft haben und ohne Sedierung ist es dann vielleicht sogar gefährlich mit ihm zu arbeiten und darauf war ja keiner vorbereitet, sie haben ja 'was anderes gekauft'.
Vermutlich beim Proberitt usw sediert, eben irgendwie ruhig gestellt. DAS ist betrug.
Wenn dem so wäre, wäre es Betrug. Aber im Moment ist es nichts weiter als eine Unterstellung Deinerseits.
Hast du die Frage nicht gelesen? Aus einem total ruhigen und lieben pferd wird kein Problempferd, nicht einfach so.
Das habe ich sehr wohl gelesen. Nur ist die Unterstellung die Du tätigst ja nur eine von vielen Möglichkeiten woran das liegt.
Schlechtes Benehmen ist keine Gewährsmangel, Pferde für Kinder nimmt man nur auf Probe
wenn von brav nichts im vertrag festgehalten wurde, ist es nicht möglich. wenn es im vertrag steht, ist es möglich.
siehe im link unter *3
insgesamt finde ich die ganze seite bezüglich vertragsrecht beim pferdekauf sehr, sehr aufschlussreich. ich habe sie gerade bei mir unter lesezeichen abgespeichert.
http://www.kanzlei-raupers.de/pferderecht/publikationen/aenderungen-im-pferdekaufrecht/
in eigenen worten könnte ich das nicht so gut beschreiben.
es gibt in den antworten schon einen hinweis auf die fütterung. dazu gebe ich mal ein beispiel: bei uns am stall steht ein sportpferd, das ist mit heu und weidegang schon griffig bis zum dorthinaus. gib dem eine handvoll hafer und es ist vorbei. im umgang muss man mit ihm konsequent sein. von jemandem, der unsicher ist, lässt er sich nicht mal führen. aber für jemand, der schon ein bisschen erfahrung hat, ist er im umgang ein wirklich tolles, angenehmes pferd.
manche pferde kann man bestens übers futter regulieren.
bist du sicher, dass deinen nicht einfach nur "der hafer sticht"?
Natürlich hat man ein Rückgaberecht wenn man bemerkt, das alle Abreden und zugesicherten Eigenschaften nicht der Tat entsprechen. Das gilt sogar bei einem Auto das du bei Privat gekauft hast. Auch hier kann man vom Vertrag zurücktreten.
Tiere gelten im Kaufrecht kaum anders als dein Fernseher mit Pixelfehler.