Romeo und Julia im Deutschunterricht?
Wieso geht man das durch?
4 Antworten
Im Deutsch-Unterricht? Im Englisch-Unterricht, ja, das gehört das Stück hin und da würde ich das verstehen.
Die Frage musst du deinem "Deutsch"-Lehrer stellen.
Zusatz.
Ich denke, in den Deutsch-Unterricht gehören Werke deutschsprachiger Autoren. Die der Autor selbst auf Deutsch geschrieben hat. Das ist bei Shakespeare nicht der Fall. Er schrieb nur Englisch und beherrschte m.W. auch keine andere Sprache.
Wenn man kreuz und quer durch die Weltliteratur lesen will, müssten zuerst die Fächerbezeichnungen aufgehoben werden. Es ist widersinnig, im Deutsch-Unterricht englische Bücher zu lesen, wenn es auch einen Englisch-Unterricht gibt. Das würde zu Überschneidungen, Dopplungen führen und ggf. zum totalen Auslassen von anderen Dingen (wie hier deutscher Literatur).
Im Spezialfall Englisch kommt noch hinzu, dass m.E. die englische Sprache schon eine sehr dominante Position einnimmt. Wieso soll die auch in Deutsch und vielleicht noch Französisch und Latein behandelt werden?
Und wenn man dann die englische Literatur in Übersetzung liest, wird es erst recht absurd. Dann wird nämlich WEDER die deutsche Literatur gelernt, NOCH die Englisch-Kenntnisse gestärkt. Dann geht man aus der Schule mit Halbbildung.
Tach !
Curricular eindeutig verboten. Die Richtlinien schreiben klar "deutsche Literatur" vor, noch nicht einmal deutschsprachige (also auch aus Österreich / Schweiz / Südtirol
; - ))) ).
Weil ich so begeistert von dem Roman (und Film !!!) war / bin, ließ ich einmal "Der Club der toten Dichter" (Dead poets' society) lesen - und wurde dafür heftigst kritisiert - nein, nicht von der Schulleiterin, sondern von meinen ach so geliebten Fach"kollegen", die sich nicht bei mir, sondern bei der nächsthöheren Schulbehörde beschwerten....
(Ich liiieeebe Kollegen-Mobbing !!)
Ich denke, du meinst 'Romeo und Julia', von Shakespeare. Shakespeare war ein Engländer. Ich finde das jetzt auch nicht zwingend, Shakespeare im Deutschunterricht zu besprechen. Es gibt ja auch eine ganze Reihe deutscher Theaterautoren. Frage deinen Deutschlehrer. Er wird wohl einen Grund dafür haben.
Shakespeare hat natürlich das Theater neu erfunden. Vielleicht geht es darum zu zeigen, wie das klassische Theater aufgebaut ist. Die deutschen Klassiker haben Shakespeare zum Vorbild genommen.
Er ist bis heute ungeschlagen der beste Theaterautor. Niemand hat so viele Stücke geschrieben, die man heute noch aufführen kann. Er schrieb intelligent, lustig, spannend, rührend und poetisch. Ich bin absoluter Fan von Shakespeare. Aber ob man im Deutsch Shakespeare lesen soll, darf man schon fragen.
Ich würde Shakespeare nicht in die deutsche Literatur einordnen und ich meine, bei dieser Einordnung spielt es schon eine Rolle, welche Nationalität der Autor hat. Ist aber nur meine Meinung als Laie.
Es ist doch auch ein Unterschied, ob ein Stück im Original gelesen wird oder in der Übersetzung. Vor allem wenn das Stück in Versform ist und so viele Wortspiele enthält wie bei Shakespeare.
Nein. Entscheidend ist, in welcher Sprache das Stück ursprünglich geschrieben wurde. Hätte Shakespeare als Engländer Deutsch geschrieben, wäre es deutsche Literatur.
Es gibt auch ein kurzes Werk von Mark Twain, das als ein humoristischer deutscher Klassiker gelten kann. Twain hat es selbst in einer englischen und deutschen Fassung geschrieben (er hatte Deutsch gelernt und eben davon handelt das Werk). Es ist also nicht von jemand anders aus dem Englischen übersetzt und daher m.E. in seiner deutschen Fassung auch originale deutsche Literatur.
https://faculty.georgetown.edu/jod/texts/twain.german.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_schreckliche_deutsche_Sprache
Nicht deutsche Literatur sind Bücher, die jemand anders als der Autor zunächst auf Deutsch übersetzt hat. Wenn man eine deutsche Übersetzung von Shakespear liest, ist m.E. der Autor auch nicht nur Shakespeare, sondern auch der Übersetzer. Dann müsste man "von Shakespeare und Schlegel" sagen (z.B. Schlegels Übersetzung ist m.W. die klassischste deutsche Übersetzung).
Entscheidend ist, in welcher Sprache das Stück ursprünglich geschrieben wurde.
Natürlich. Elias Canetti zähle ich auch zu den deutschsprachigen Autoren. Nur wusste ich nicht, dass Shakespeare deutsch schrieb.
In den D-Unterricht passt nur Kellers "Romeo und Julia auf dem Dorfe", eine sehr schöne Novelle.
Es ist für die Einordnung des Stückes irrelevant, welche Nationalität der Autor hat. Ausser man ist Nazi oder Nationalist oder sowas.