Röntgen trotz negativer Beugeprobe?
Hey Leute,
bin an einem Kauf von einem 3 Jährigen KWPN Wallach intressiert. Ist noch nicht wirklich geritten ,saß bis jetzt 2 mal einer auf dem Pferd. Wir haben jetzt eine kleine AKU machen lassen ... die Beugeprobe war negativ und auch sonst zeigt er keine Anzeichen von irgendwelchen Mängeln . Meine Frage ist würdet ihr das Pferd trotzdem komplett durchröntgen oder haltet ihr das dann für Überflüssig? Kommt vlt auch immer auf den Preis an? Soll an die 7000 kosten...falls das eine Rolle spielt?
LG
6 Antworten
Ein "komplett durchröntgen" gibt es eh nicht. Es gibt Dinge, die sieht man nicht, wenn man nicht gezielt einen ganz bestimmten Winkel röngt ... und jedes Gelenk, auch jedes Wirbelgelenk sowie jeden Knochen aus allen nur erdenklichen Richtungen röntgen, ist nicht nur teuer, sondern auch eine extreme Belastung. Wenn ich schon den Gedanken hätte, das Pferd soll meines werden, würde ich es nicht machen, wenn keinerlei Verdacht da ist.
Was ich immer erbitte: Dass meine auf manuelle Therapien spezialisierte Tierärztin das Tier durchchecken darf. Die deckt ohne bildgebende Verfahren alle Störungen des Bewegungsapparats auf und den Rest von der AKU kann sie als praktizierende Tierärztin natürlich auch.
Eine kleine AKU ist eine Momentaufnahme, die nichts darüber aussagt, ob es vielleicht irgendwo in irgendeinem Gelenk einen Chip gibt, der noch keinen Schaden angerichtet hat, sich aber in den nächsten Jahren durch die Belastung beim Reiten, Stück für Stück schmerzhaft ins Gelenk reiben wird. Und sie sagt auch nichts bei einem kaum gerittenen Pferd über den Rücken aus. Engstehende Dornfortsätze machen nämlich auch erst Probleme, wenn das Pferd einige Zeit unterm Sattel und geritten ist. Das gleiche gilt für Veränderungen in der Halswirbelsäule, die auch erst richtig negativ rauskommen können, wenn das Pferd regelmäßig geritten wird.
Ich würde immer eine große AKU machen lassen - egal ob das Pferd in der Anschaffung teuer oder billig sein sollte - denn die eventuellen Tierarztkosten bemessen sich nicht am Wert des Pferdes, sondern an der Erkrankung. Und so können Behandlungskosten auch bei einem 500 Euro Pferd innerhalb weniger Wochen in die Tausende gehen, wenn man Pech hat.
Auch ein seriöser Händler hat keine Röntgenaugen. Läuft das Pferd klar, ist es für ihn gesund. Ob es da eine tickende Zeitbombe im Pferd gibt, das weiß er nicht und kann guten Gewissens sagen, dass seiner Meinung nach das Pferd absolut gesund ist.
Willst Du Dich aber so gut es eben geht, absichern - mach eine große AKU und entscheide danach, ob Du kaufst oder nicht. Natürlich ist das auch keine Garantie für ewige Gesundheit - aber es legt auf jeden Fall den momentanen Ist-Zustand offen.
Na ja, es kommt auf dein Sicherheitsbedürfnis an. Dass das Pferd schon Arthrose hat, glaube ich nicht. Aber es kann natürlich einen Chip haben, der ihm früher oder später Probleme machen kann. Und das Pferd kann theoretisch auch die Anlage zu Kissing Spines haben.
Von daher kann dir die Entscheidung keiner abnehmen. So eine Röntgenaufnahme ist allerdings, selbst wenn sie Röntgenklasse 1 haben sollte, keine Prognose für die Ewigkeit. Das Ergebnis kann schon ein Jahr später schlechter ausfallen.
Gegenfrage: wie seriös ist der Verkäufer?
habt ihr longiert in hohen Tempi auf eingem Kreis?
7000,-€ ist schon recht viel Geld
wie wäre alternativ eine Pferdelebens- und Unbrauchbarkeitsversicherung?
So hab ich's i.d.R. gemacht wobei der TA der VS die kleine AKU selbt gemacht hat. Kann ich nur empfehlen, denn wenn was pasiert, dann dann, wenn sich Pferd noch nocht in der neuen Umgebung auskennt !
alles gute
Schau dem Verkäufer in die Augen, dahinter erkennt man seine Redlichkeit.
Kannst Du das nicht? dann lasse Sprunggelenk, Fesselgelenke und Rücken mal durchleuchten. Der Rest sollte m/Man/n selbst beurteilen können.
Aber das ist doch eine Kleine AKU? Frage den TA mal, ob er dafür zugelassen ist.