Rennrad VS "Normales" Rad - mit Geschwindigkeit mithalten?
Hallo!
Ein Freund von mir & ich diskutieren gerade über die Frage, ob man durch die technischen Eigenschaften eines Rennrades (Bauweise, Gewicht, Aerodynamik, Rollwiderstand etc.) bei "gleicher Anstrengung" deutlich schneller in der Ebene unterwegs ist als mit einem "normalen" Fahrrad. Er ist 1,97cm groß, 80kg, besser trainiert als die Durchschnittsperson, geht täglich Laufen, Radfahren, Bergsteigen, etc.
Ich persönlich bin der Meinung, dass man durch die technischen Details des Rennrades bei etwaiger gleicher Anstrengung in der Ebene deutlich mehr Geschwindigkeit aufbringen kann, da man simpel gesagt, durch den geringen Rollwiderstand und des niedrigen Gewichtes im Drehmoment mit gewisser Kraft "effektiver/effizienter" ist. Sorry, falls das den Physikern von der Terminologie her die Haare aufstellt ;)
Er ist der Meinung, dass da kein deutlicher Unterschied bemerkbar ist.
Wie seht ihr das? Welche Erfahrungen habt ihr? Physikalische, mechanische Erklärungen sehr gerne erwünscht, wenn jemand kann und mag.
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
4 Antworten
ja sicher bist du mit einem guten Rennrad viel schneller unterwegs.
Ich habe vor ein paar Tagen eine Reportage über das Rennrad von UAE, dem Team von Tadej Pogacar, gesehen. Colnago heißt die Firma und sein Rennrad kostet mal eben schlappe 18.000 Euro. Das ganze Ding wiegt keine 7 Kilo und es ist durchgestylt bis zum geht nicht mehr. So sind z.B. alle Drähte in den Rahmen verlegt, damit der Luftwiderstand noch geringer wird.
Allerdings wurde in dem TV Bericht auch gesagt, dass dieses Rad von einem Gelegenheitshobbyfahrer kaum zu bedienen wäre. (Erst recht nicht eine Zeitfahrmaschine, die noch viel teurer ist.) Bei uns sind bei schönem Wetter Legionen von Radrennfahrern - ambitionierte Freizeitfahrer - unterwegs. Ich guck schon immer hin, ein Colnagofahrrad habe ich noch nie da gesehen. Na ja, 18.000 Euro haben und nicht haben, ist schon eine Hausnummer.
Allerdings gebe ich zu, dass Tadej Pogacar mich, würde ich so ein Teil fahren, auch mit einem halb platten Hollandrad noch besiegen würde. Innerhalb von 1000 m. Wusch, weg wäre er. Es kommt eben nicht nur auf das Fahrrad an. ;-)
Ich habe einen Bekannten, der selbst Hobbyradsportler ist und er fährt praktisch alles unter 60 km mit dem Rad, auch zum Arbeitsplatz.. Er ist mal mit seinem Bruder quer durch Irland gefahren. Natürlich fuhr er kein Tour de France Rad, aber auch sein Rennrad war für einen Hobbysportler teuer. An die 8000 Euro. Sein Bruder fuhr ein normales Tourenrad, das ca 5000 Euro kostet, für unsereins auch nicht billig. Der Bekannte von mir sagte, dass, wenn er einmal die Pedale treten würde, müsste sein Bruder ca 5 mal treten, um genauso weit zu kommen.
im Ernst? Na ja, die Firma Colnago wird ja auch noch andere Räder produzieren als die absolute Spitzenklasse, denn da ist der Käuferkreis wohl doch arg klein.
Grundsätzlich schon, aber...
Umfrage von elligr1143
Rennrad VS "Normales" Rad - mit Geschwindigkeit mithalten?
Ein Freund von mir & ich diskutieren gerade über die Frage, ob man durch die technischen Eigenschaften eines Rennrades (Bauweise, Gewicht, Aerodynamik, Rollwiderstand etc.) bei "gleicher Anstrengung" deutlich schneller in der Ebene unterwegs ist als mit einem "normalen" Fahrrad. ...
Ich persönlich bin der Meinung, dass man durch die technischen Details des Rennrades bei etwaiger gleicher Anstrengung in der Ebene deutlich mehr Geschwindigkeit aufbringen kann, da man simpel gesagt, durch den geringen Rollwiderstand und des niedrigen Gewichtes im Drehmoment mit gewisser Kraft "effektiver/effizienter" ist. Sorry, falls das den Physikern von der Terminologie her die Haare aufstellt ;)
...aber, was heißt schon "gleiche Anstrengung"?
Da habe ich doch gerad hier etwas zu geschrieben, da meint jemand: Ich fahre mit meinem Mountainbike und bin nicht langsamer als Rennradfahrer.
Meine Antwort:
Komm mal zu mir an den Haus-See, ich nehme das alte Damenrad von meiner Frau und lass Dich alt aussehen.
So geschehen, als ich in Vorbereitung auf einen Marathon vier Wochen Regen hatte und mit dem Rennrad nicht fahren konnte / wollte.
Ich nahm das Rad meiner Frau (wegen der Schutzbleche - KEIN E-Bike) und fuhr los. Nach einiger Zeit wurde ich von einem Rennradfahrer überholt, er fuhr ein 5000 Euro Rennrad von Rotwild.
Den Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen und blieb hinten dran. Nach einem Kilometer wurde er schneller - und das ging einige Kilometer so weiter, er wurde schneller und schneller.
Nach sieben Kilometer war er platt... ich fuhr mit meinem Drahtesel an der Rennmaschine vorbei. 🚴♀️
Fazit: Es kommt auf den Fahrer an.
Wie bereits auch von anderen geschrieben, grundsätzlich hat ein Rennrad einen Vorteil gegenüber dem Normalrad.
Sonst gäbe es ja gar keine Rennräder, denn aus Bequemlichkeit sind sie nicht so gebaut.
Hier in dieser Grafik kann man es grob ablesen: grafik3.gif (530×494) (klara-agil.de)
Bei 20 km/h muss man beim Holland-Rad 100 Watt leisten, um den Wind zu bezwingen. Beim Rennrad muss man die 100 Watt erst bei 25 km/h aufbringen. Der Rennradfahrer fährt also 5 km/h schneller bei gleicher Leistung die er aufbringt.
Hallo kommt auch auf die Kondition an wo derjenige hat,
Kraft ist nicht = Anstrengung (siehe Eingangsfrage).
Ich behaupte mal kühn, ich bringe mit weniger Anstrengung mehr Kraft auf die Pedale wie Du.
Du brauchst Ausdauer um die kraft lange umzusetzen können
tatsächlich sehe ich immer wieder Colnago Bikes bei uns hier ;)
alles was du sagst ist für mich schlüssig und gut nachvollziehbar. also sehr hilfreich und interessant, danke!
v.a. die Geschichte zum Schluss kann ich mir gut vorstellen und bestätigt also das oben genannte :)