Religionskritik am Buddhismus erklären?

4 Antworten

Ich habe dir ja schon in deiner letzten Frage ein paar Dinge geschrieben.

Grundsätzlich beinhalten Religionen immer einen Wahrheitsanspruch ihrer Weltanschauung und Weltanschauungen können leicht einseitig werden. Da könntest du evtl. Kritikpunkte finden. Und zum anderen liefern Religionen sog. Heilsversprechen. Auch das könnte man analysieren - was wird den Menschen versprochen und profitieren die "Mitglieder" tatsächlich von ihrer Religion in diesem Maße. Da der Buddhismus aber weniger psychische Folter beinhaltet als die Theistischen Religionen wäre das im Vergleich "Kritik auf hohem Niveau".

Doch verstehe ich nicht richtig, welche Punkten und Aspekten kritisiert werden sollten.

Genau - weil es da (eventuell) nur von bestimmten Standpunkten aus Etwas zu "kritisieren" gibt. Ich finde dies als Prüfungs- Thema völlig bescheuert, da " neutral" dazu keine Aspekte gefunden werden können.

Ist Kritik hier wirklich als Kritisieren gemeint? Nur das Negative herauspicken?

Das Wort Kritik wird häufig auch im Sinne von "Beurteilung" gebraucht, also ein Für-und-Wider, Positives+Negatives, Pro-und-Contra.

duuudiiv

Da könnte Dir Hilfe zur Selbsthilfe anbieten und vorweg einige Punkte sagen, aber Du musst selbst noch forschen im Internet und das mit Deinem Text ausschmücken. Ich will nicht Deine Arbeit übernehmen. Du solltest also selbst aktiv werden denn Du musst dadurch auch selbst nachdenken und lernen.😉

1) Leben ist nicht nur Leiden wie im Buddhismus

2) Karma - Durch gutes Leben kann man keine Bonusse ansammeln, was Karma in etwa bedeutet, um durch erklimmen einer "moralischen" Wiedergeburtsleiter zu was auch immer, die Form und Anzahl zu beeinflussen. Logisch nicht nachvollziebar.

4) Wiedergeburt nach dem Tode ist aus logischen Gründen sowieso nicht glaubhaft.

3) Eine grundsätzliche Anzahl der Wiedergeburten ehe man ins Nichts eingeht (Nirwarna), ist reine Spekulation und für das jetzige Leben irrelevant.

4) Der direkte Weg ins Nirwana ist nach der buddhistischen Lehre, nur ganz besonderen Menschen vorbehalten. Der Tod als Eingang ins Nichts, ist aus logischen und biologischen Gründen für jeden Menschen vorgesehen. Dafür muss man wirklich kein erleuchteter Buddhist werden, was immer das in dieser Religion auch sei. Ob der Buddhismus eine Religion sei oder nur eine Philosophie, ist umstritten. Für eine Religion müsste es einen Begriff wie Gott geben, ganz unabhängig von seiner Definition. Der Buddhismus kennt sowas nicht.

Lies und forsche ...

Religionskritik am Buddhismus

https://www.google.com/search?q=Religionskritik+am+Buddhismus&client=firefox-b-d&sca_esv=473d468abdc3ab19&ei=F2cLaIbZGoDv7_UPpaOXmAI&ved=0ahUKEwjGwLXu__KMAxWA97sIHaXRBSMQ4dUDCBA&oq=Religionskritik+am+Buddhismus&gs_lp=Egxnd3Mtd2l6LXNlcnAiHVJlbGlnaW9uc2tyaXRpayBhbSBCdWRkaGlzbXVzMggQABiiBBiJBTIIEAAYgAQYogQyBRAAGO8FMggQABiABBiiBDIFEAAY7wVI7lFQ4xFY_TVwAXgAkAEAmAFwoAHBCKoBBDEwLjK4AQzIAQD4AQGYAgygApcIwgIKEAAYsAMY1gQYR8ICBxAAGIAEGA3CAggQABgIGA0YHpgDAIgGAZAGCJIHAzkuM6AHgSuyBwM4LjO4B5AI&sclient=gws-wiz-serp

Missbrauch in buddhistischen Genmeinschaften

https://www.deutschlandfunkkultur.de/missbrauch-in-buddhistischen-gemeinschaften-geblendet-vom-100.html

Religionsphilosoph

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

mendrup  25.04.2025, 14:31

Leben ist Leiden ist nicht die Aussage des Buddha. Die Erfahrung von Leid ist dennoch keinem fühlenden Wesen fremd. Alle streben nach Glück. Niemand will leiden. Das ist die Lehre des Buddha.

Karma ist kein Bonus oder Malus. Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung, das unseren Gedanken, Worten und Handlungen entspringt. Es geht nicht darum, persönliche Punkte vor einem Schiedsgericht zu sammeln. Es geht darum, diese Person und die damit verbundenen Bewertungen der Phänomene aufzugeben. Heilsam und unheilsam sind die Kategorien. Weniger befähigte Menschen sind nur an ihrem eigenen Heil interessiert. Das ist die Lehre des Buddha.

Wiedergeburt muss nicht logisch verstanden werden. Die Erfahrung der ungeteilten Wirklichkeit zeigt die Gesetzmäßigkeiten. Das bedingte Entstehen befleckter Geisteszustände (kleshas) erklärt sich aus der Selbstlosigkeit der Phänomene. "Karma" ist auch das Bündel unserer kleshas, das wir durch unsere Unwissenheit nähren. Das ist die Lehre des Buddha.

Der Weg ins Nirvana steht jedem frei. Alle Wesen besitzen die Buddhanatur. Ein Himmel ohne Wolken. Wer die Wolken greifen will, greift uns Leere.

Die Definition "Religion muss einen Gott haben" ist etwas unsinnig, aber der Buddha hat sich auch mit diversen Göttern unterhalten. Also ganz gottlos sind wir nicht ;)

mendrup  25.04.2025, 15:13
@vonGizycki

Alles davon? Das wäre dann eben nicht richtig. Man mag dem Buddhismus ja Vieles unterstellen. Aber das beantwortet ja nicht die obige Frage.

vonGizycki  25.04.2025, 15:16
@mendrup

Niemand will leiden. Das ist die Lehre des Buddha.

Richtig, das Leiden soll überwunden werden weil Leben Leiden bedeutet.

Die Definition "Religion muss einen Gott haben" ist etwas unsinnig,...

Das habe ich nicht gesagt

Selbstzitat

Für eine Religion müsste es einen Begriff wie Gott geben, ganz unabhängig von seiner Definition.

Unter Gott kann auch das Geheimnis des Seins verstanden werden und völlig apersonal. Der Begriff fehlt im Buddhismus und wird nicht angedacht. Man kann auch den neutralen Begriff 'Das Göttliche' verwenden. Ein Gott ist mit Artikel und ist personifiziert wie im Monotheismus oder mehrere im Polytheismus.

Karma ist kein Bonus oder Malus. Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung, das unseren Gedanken, Worten und Handlungen entspringt.

Die aber sind für die Qualität der Wiedergeburten verantwortlich.

mendrup  25.04.2025, 15:24
@vonGizycki

Das "Problem" mit dem Leiden ist eben, dass es vielen hier sehr gut geht. Krankheit, Alter, Pflege, Tod werden ausgeblendet. Und das sind nur die gröbsten Formen des Leids. Wäre es nicht klug, sich der Ursachen des Leidens anzunehmen, anstatt mit Scheuklappen durch die Welt zu laufen?

mendrup  25.04.2025, 15:30
@mendrup

Das Geheimnis des Seins ist kein Geheimnis mehr, wenn man die Spielregeln kennt. Und Tugenden gibt es zuhauf, Mitfreude, Mitgefühl, Geduld, Achtsamkeit, das sind doch Arten, der Umwelt zu begegnen, eben weil man das Leben wertschätzt. Ich weiß nicht, was da mehr angedacht werden sollte als "unser Geist erschafft die Realität".

Und bei Wiedergeburt von Qualität zu sprechen, ist reinster Dünkel.

vonGizycki  25.04.2025, 20:02
@mendrup

Das Geheimnis des Seins ist kein Geheimnis mehr, wenn man die Spielregeln kennt.

Damit ist der Grund gemeint warum etwas ist und nicht nichts, de Urgrund. Das hat mit dem was Du angibts nichts zu tun.

Und bei Wiedergeburt von Qualität zu sprechen, ist reinster Dünkel.

Die Qualität der Wiedergeburt ist von mir im Sinne von Karma gemeint. Gutes Karma, gute Wiedergeburt, in was das auch immer sein wird.

vonGizycki  25.04.2025, 20:10
@mendrup

Das "Problem" mit dem Leiden ist eben, dass es vielen hier sehr gut geht. Krankheit, Alter, Pflege, Tod werden ausgeblendet.

Erste edle Wahrheit (dukkha)

„Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden..

Ich als Unitarier sehe das anders. All das ist Leben und gehört zum Lebendigsein dazu und kann nicht umgangen werden. Man muss es akzeptieren. Aber das Leben ist nicht nur Leiden, es ist auch Freude und die macht das Leben erträglicher. Zwischen dem destruktiven und dem konstruktiven Prinzip des Leben suchen wir nach Orientierung und ist nur dazwischen, in der Auseinandersetzung mit beiden Seiten zu finden.

mendrup  26.04.2025, 00:00
@vonGizycki

Natürlich gehört Leiden zu Samsara. So wie alle Vortrefflichkeiten unseres Daseins dazu zu gehören scheinen. Buddhismus ist aber Glück ohne Stützen.

mendrup  26.04.2025, 00:01
@vonGizycki

Ok, Du glaubst also, Religion muss einem Schöpfer huldigen, weil der alleine den Ursprung des Lebens erklärt. Von mir aus ist das so. Dann hatte der Schöpfer aber einen schrägen Sinn für Humor.

vonGizycki  26.04.2025, 10:23
@mendrup

Ok, Du glaubst also, Religion muss einem Schöpfer huldigen, weil der alleine den Ursprung des Lebens erklärt.

Ich wiederhole: Das habe ich nicht geschrieben und meine es auch nicht so! Jetzt noch einmal mein Selbstzitat. Ich habe nie von einem Schöpfer gesprochen. Ich selbst bin religiöser Atheist!

Unter Gott kann auch das Geheimnis des Seins verstanden werden und völlig apersonal.

Da es ein Geheimnis ist, ist nichts davon zu wissen, ausser das es ein Geheimnis ist. Ich denke nur, dass es eine Ursache dafür geben müsste, warum etwas ist und nicht nichts. Es ist ja schließlich etwas und da es aber ein Geheimnis ist, kann nicht von einem Schöpfer gesprochen werden, nur von einem Urgrund als diesen letzten Grund. Man kann auch das Eine sagen, oder Das große Geheimnis wie einige indianische Völker in Nordamerika denken, oder auch ES oder schöpferische Kraft neutral gedacht als das Göttliche.

Kapiert?

mendrup  26.04.2025, 11:31
@vonGizycki

Kapiert?

Bis zu diesem Wörtchen dachte ich, es sei eine Diskussion, keine Belehrung.

Das Bedingte Entstehe in seinen 12 Gliedern erklärt recht gut, was von was kommt. Am Anfang steht die Unwissenheit oder Verblendung, der Zustand, aus dem es zu erwachen gilt.

Einen Schöpfungsakt in einem sich ständig ausdehnenden und kollabierenden Universum auszumachen, ist unmöglich und in meinem Glauben auch nicht zielführend.

vonGizycki  26.04.2025, 11:35
@mendrup

Kapiert?

Bis zu diesem Wörtchen dachte ich, es sei eine Diskussion, keine Belehrung.

Das war die Frage danach, ob es verstanden wurde. Ich hatte den Eindruck, das dies nicht der Fall war. Versuche es eher aufmunternd zu verstehen. Das hätte ich auch anders ausdrücken können, gewiss. Eine Belehrung ist es nur in dem Sinne, in dem ich versuchte etwas verständlich zu machen, nicht das Du es glauben musst oder auch das es die letzte Wahrheit sei.

mendrup  26.04.2025, 11:41
@vonGizycki

Fette Buchstaben empfindet bestimmt jeder als Aufmunterung ;)

mendrup  26.04.2025, 11:45
@vonGizycki

Was Du also als "das Eine" bezeichnest, ist deckungsgleich mit Gott, aber keine Person. Im Buddhismus kannst Du das reine Bewusstsein an diese Stelle setzen.

vonGizycki  26.04.2025, 11:54
@mendrup

Nun ja, wobei ich persönlich dem Göttlichen kein Bewusstsein noch ein reines zuschreiben kann, das ich von diesem nichts weiß, es ist ja ein Geheimnis, außer das es ein Potential zum Werden haben müsste, da ja etwas ist und nicht nichts.

mendrup  26.04.2025, 12:02
@vonGizycki

Ich schreibe ja auch nichts zu. Ich versuche, den Begriff des "göttlichen" in eine Sprache zu übersetzen, mit der ich etwas anfangen kann. Und ich bin noch über wenig Dinge in Buddhas Lehre gestolpert, die einen Ewigkeitsanspruch hätten. Der Raum ist so eine Sache, aber auch das Bewusstsein. Wobei Bewusstsein eine Funktion ist, kein Gegenstand oder so.