Reinigungseffekt durch Aral-Kraftstoffe?

5 Antworten

Die Frage ist doch was hier überhaupt gereinigt werden soll.

Die Kurbelwelle vielleicht? Da kommt der Kraftstoff gar nicht hin, zum Glück. Der Kraftstoff kommt in die Brennräume und sonst erst mal nirgendwo hin. Die Zylinderwände sind in der Regel tipptopp sauber.

Ablagerungen an Kolben mit intakten Kolbenringen (keine Ablagerungen durch blow-by-Gase) und Ölabstreifringen (kein exzessiver Ölverbrauch) sind zwar immer vorhanden aber stören gar nicht weiter, allenfalls erhöhen sie im Mikro-Bereich die Grundverdichtung des Motors. Die Auslassventile sind (außer bei reinen Kurzstreckenfahrzeugen) durch die hohen Temperaturen in der Regel ziemlich sauber.

Schädliche Verunreinigungen im Motor betreffen vor allem Verkokungen der Einlassventile und Einlasskanäle, die den Gasfluß von Ansaugluft behindern. Auch hier kommt Kraftstoff bei modernen (Direkteinspritzer-) Motoren überhaupt nicht hin.

Bei den früher üblichen Saufrohr-Einspritzer-Benzinern war das ganz anders, die Einlasskanäle wurden durch den Kraftstoffnebel recht effektiv gereinigt. Bei Direkteinspritzern wie sie heute üblich sind ist die Einspritzdüse aber im Zylinderkopf und nicht im Saugrohr, sodass diese Reinigungsfunktion nicht mehr stattfindet, langfristig gesehen der größte Nachteil dieser Bauart.

Also was soll die wundersame Reinigungswirkung der ARAL-Kraftstoffe bitteschön in der Praxis bringen??? Das ist Marketing-BlaBla, was an die abergläubische Seite in unserem neandertaler-Gehirn appelliert, offensichtlich ziemlich erfolgreich.

Wenn der TÜV Rheinland, der im Übrigen königlich an solchen "Untersuchungen" verdient, einen Reinigungseffekt attestiert ist das prima. Aber an welchem Motor, unter welchen (Labor-)Bedingungen, verglichen mit welchem Billig-Sprit (nach DIN-Mindestanforderungen!) und in welchem Umfang findet bitteschön diese Reinigung statt??? Und noch viel wichtiger: was BRINGT diese Reinigung in der Praxis, wenn sie denn tatsächlich stattfindet?

Die Zeitschrift "Auto Bild" testet übrigens alle Dauertest-Fahrzeuge mit ganz gewöhnliche Jet-Kraftstoffen, auch den 500.000 Km C-Klasse-Dauertest-Mercedes. Das spricht schon für sich.

https://www.autobild.de/artikel/dauertest-mercedes-c-180-c-klasse-w-204-500.000-kilometer-995580.html

Woher ich das weiß:Recherche

Shell bietet dieses Gedöns auch an. Ich denke, es ist Marketing und irgendwas, was eh im Sprit sein muss, was andere Tankstellen(ketten) aber nicht an die große Glocke hängen.

Aral ist für einen hohen additiv-Anteil bekannt. Solche Additive sind auch im Benzin anderer Marken vorhanden, wenn auch in etwas geringerer Menge. Auch ist der Anteil je nach Sorte ebenfalls unterschiedlich. Eine reinigende Wirkung gibt es schon, aber Wunder brauchst du dir von den Additiven nicht erwarten. Jedenfalls kannst du deinen Motor nicht durch die Verwendung eines bestimmten Kraftstoffes sauber fahren.

Eine reine Werbelüge. Der Sprit der Tankstellen kommt aus derselben Raffinerie. Ist überall dasselbe drin, kommt sogar mit denselben Tankwagen.

Zitat:

Herkömmliche Kraftstoffe* können Schmutz in deinem Motor hinterlassen.
[...]
* Kraftstoffe, die lediglich die jeweilige DIN EN Norm erfüllen.

Das sind weitgehend additivfreie Kraftstoffe, die auch die letzte Billigtanke nicht anbieten würde. Die haben alle Additive drin, die uA. eine Reinigungswirkung haben. Aral vergleicht sich mit Produkten, die du so gar nicht kaufen kannst.

Und ja, gegenüber solchen Kraftstoffen hat Aral in der Tat den Vorteil. Sonst aber nicht und du zahlst dich nur dumm.


schleudermaxe  27.10.2024, 21:07

Haben die nicht Payback, damit gibt es doch 10 fach oder so, also 5 Cent günstiger.