Reifen nach 20.000 Kilometern und zwei Jahren abgefahren?
Habe einen Mercedes C180, Baujahr 1997, der zuletzt im Herbst 2019 vier neue Reifen bekam. Da wir nicht viel fahren, haben wir uns schon vor etlichen Jahren für Allwetterreifen bzw. M+S-Reifen entschieden. Zuletzt hatten wir von 2015 welche von Falken, die nach vier Jahren und rund 50.000 Kilometern abgefahren waren, das war okay so. Wir fahren inzwischen noch weniger.
Die Werkstatt hatte uns damals Semperit vorgeschlagen, haben wir auch gekauft.
Gestern teilte mir Mercedes mit, die Reifen seien sehr schlecht, hätten vorn nur noch drei Millimeter Profil und hinten noch vier, das sei riskant und schädlich, es gäbe Punkte in Flensburg dafür. Ich müsste sofort neue kaufen, am besten gleich. Getestet hat er die Profiltiefe aber nicht.
Ich bin verunsichert. Sind die Reifen wirklich so schlecht? Oder wollte der eine schnelle Mark machen, weil ich ein guter Kunde bin, der immer alles machen lässt (unser Auto ist bei Mercedes scheckheftgepflegt)? Und wenn ja, ist es möglich, dass Reifen in nur zwei Jahren und bei nur 20.000 Kilometern so schnell abgefahren sind? Bisher hielt jeder vorige Satz vier Jahre oder mehr durch.
Oder ist Semperit eventuell doch nicht so gut? Der Markenname stand doch immer für gute Qualität zu fairen Preisen.
Reifendruck wurde immer geprüft, Spureinstellung ist auch okay (ich lasse jedes Jahr Achsvermessung machen bei der Inspektion), TÜV gab es im Juli bei diesem Autohaus mängelfrei und die Reifen galten da noch als in Ordnung. Ich habe sogar mit dem Prüfer gesprochen, er meinte, das sei kein Problem. Oder nutzen sich die Gummis in 3.000 Kilometern seitdem so sehr ab?
Danke für Tipps und viele Grüße sowie einen guten Start in 2022.
9 Antworten
" Gestern teilte mir Mercedes mit, die Reifen seien sehr schlecht, hätten vorn nur noch drei Millimeter Profil und hinten noch vier, das sei riskant und schädlich, es gäbe Punkte in Flensburg dafür. Ich müsste sofort neue kaufen, am besten gleich. Getestet hat er die Profiltiefe aber nicht."
Was ist das denn für ein Abzocker? Wie kommt der zu der Behauptung dass es bei einer Restprofil Tiefe von 3+4 mm Punkte in Flensburg gibt. Das ist eine glatte Falsch Aussage.
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe ist 1,6 mm und somit bindend.
Als Empfehlung für sicheres Fahren im Straßenverkehr sollte bereits ab 3 bzw. 4 mm Profiltiefe die Reifen gewechselt werden. Dies ist wie gesagt aber nur eine Empfehlung.
Der Mann hat uns auch erklären wollen, dass wir uns mal einen Neuen kaufen sollen - und dass die Steuerkettenprobleme neuerer Mercedes bei 80.000 Kilometern nicht schlimm seien, sondern völlig unproblematisch. Ich habe dem dann nur gesagt, dass ich gerade von einem teuren Benz erwarte, dass die Steuerkette länger hält und dass die Japaner so was besser können, dann war er etwas beleidigt.
Das mit der Mindestprofiltiefe wusste ich auch noch und habe ich gestern extra in einer Art Sicherheitsfibel (von Mercedes!) nachgeschlagen, die ich vor zwei Jahren von dem Autohaus geschenkt bekam weil ich nicht wusste, ob sich da was änderte.
Wir fahren nicht viel und auch nicht bei extremem Wetter, ich wollte tatsächlich eventuell über ein neues Auto nachdenken und nicht noch einige Hunderter für gute neue Reifen ausgeben, wenn das Auto am Ende ggf. in den Export geht oder verschrottet wird.
Punkte gibt's erst bei unter 1,6mm
Je nach Gummimischung kann es durchaus sein, das die Reifen nach 20.000km durch sind.
Jetzt mal langsam. Einfach sagen Semperit ist keine gute Marke ist auch nicht korrekt.
Grundsätzlich haben Allwetterreifen einen etwas höheren Verschleiß, als Sommer oder Winterräder getrennt. Das kommt durch die Gummimischung und man muss sich einfach darüber im klaren sein, beim Allwetter hat man nie den besten Sommer und den besten Winterreifen in einem. Es ist immer ein Kompromiss von beiden. Hinzu kommt auch auf die Fahrwerksgeometrie des Fahrzeuges an. Wie sind die Spur und Sturz Werte des Fahrzeuges und wie sieht es mit dem Luftdruck und der Fahrweise aus. Viele zügige Kurvenfahrten schärferes Anfahren und Abbremsen? Als diese Punkte gehen auf Lasten der Reifen. Auch funktioniert nicht jeder Reifen auch auf jedem Fahrzeug jeder Marke. Manche Reifen sind für einzelne Marken Modifiziert.
Also einfach sagen der Reifen ist nichts, stimmt nicht. Es sind einige Punkte dafür mit verantwortlich.
Danke!
Ich bin ein ruhiger Fahrer, fahre nicht scharf an und bremse auch nicht abrupt. Die Spureinstellung wird jedes Jahr bei der Inspektion oder kurz danach in einem gesonderten Auftrag geprüft (elektronische Achsvermessung) und ggf. justiert, das Auto wird penibel gewartet und sauber gefahren. Auch die Fahrwerksteile sind in Ordnung bzw. noch nicht alt.
Also jetzt ist ein Unterschied...
Die gesetzliche Mindesttiefe sind 1,6mm
Die Empfohlene Tiefe für Winterreifen sind 4mm damit sie im Schnee gute Traktion haben
Neue Reifen haben oft zwischen 8 und 11mm
Sagen wir Mal die Semperit hatten 10mm ihr seit jetzt 20.000km gefahren und jetzt haben sie noch 3...
Dann werdet ihr wohl in weniger als 10.000km neue brauchen aber Punkte gibt es dafür noch lange keine.
Aber ja es kann sein das sich gewisse Reifenmodelle schneller abfahren als andere im Zweifel kauft ihr halt die vom letzten Mal wieder wenn ihr damit zufrieden wart.
Herzlichen Dank.
Richtigen Schnee haben wir hier eigentlich nie groß, da würden wir auch nicht fahren.
Hi, Experten empfehlen, Winterreifen bei 3 mm auszutauschen, weil dann der Grip nachlässt. Der Gesetzgeber sagt, spätestens bei 1,6, sonst gibts Geldbuße.
Gut oder schlecht kann man in dem Fall nicht sagen. Weichere Reifen haben besseren Grip, fahren sich dafür aber auch schneller ab. Eine eierlegende Wollmilchsau gibts in der Hinsicht nicht.
Bei einem ADAC- Reifentest wird bewertet, wie gut der Grip ist, wie schnell sie sich abfahren und wie das Preis- Leistungsverhältnis ist. Schau doch mal da - vielleicht findest Du da was, wo Dir die Werte eher zusagen.
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe ist noch lange nicht erreicht. Allerdings sollten Reifen, die für die Fahrt im Schnee eingesetzt werden, mindestens 4mm Profil haben. Gesetzlich vorgeschrieben ist das aber nicht.
Dass bei einem hinterradangetriebenen Auto die Vorderreifen schneller abnutzen als die Hinterreifen, ist ungewöhnlich. Möglicherweise stimmt die Spureinstellung doch nicht? Sind die Reifen auf der ganzen Breite gleichmäßig abgefahren?
Danke. So habe ich das auch in Erinnerung!
Bei Schnee fahren wir eigentlich gar nicht, auch bei starkem Regen nicht bzw. allerhöchstens die paar Kilometer zur Arbeit.
Die Spureinstellung lasse ich jedes Jahr prüfen und ggf. justieren, das Auto ist gut gewartet. Die Reifen sind auch gleichmäßig abgefahren über die ganze Breite.
Ich fand es auch merkwürdig, dass die Hinterreifen "dicker" sind als die Vorderen; der MB-Mensch meinte, weil vorne mehr gebremst wird bzw. mehr Bremskraft wirkt, sei das so. Er wirkte aber nicht sehr kompetent und hat uns auch erklären wollen, dass wir uns mal einen Neuen kaufen sollen - und dass die Steuerkettenprobleme neuerer Mercedes bei 80.000 Kilometern nicht schlimm seien, sondern völlig unproblemaisch.
Wenn man regelmäßig und häufig kräftig bremst, nutzen die Vorderreifen schneller ab, als würde man vorausschauend fahren und weniger oft bremsen müssen.
Da aber hinten der Antrieb ist, sollte der Verschleiss hinten eigentlich höher sein.
Ich würde mich als "durchschnittlichen Bremser" bezeichnen sowie als durchschnittlich schnellen Fahrer, ich fahre und bremse eher moderat und fahre vorausschauend.
Dass die hinteren Reifen besser sind, irritierte mich auch. Wobei ich einen anderen W202 Fahrer kenne, der einige Male meinte, die vorderen Reifen seien häufiger zu wechseln. Ich muss den mal fragen.
Du hast ja den direkten Vergleich zu den Reifen, die vorher montiert waren. Wenn sich an der Fahrweise nichts geändert hat, und die jetzigen Reifen so viel schneller abnutzen, kann es nur am Fabrikat liegen.
Die vorigen Reifen waren nach vier Jahren etwa so abgenutzt wie die Aktuellen jetzt. Das stimmt.
Ich wollte zwar tatsächlich eventuell über ein neues Auto nachdenken bzw. wir fahren den nur noch solange, bis teure Reparaturen fällig werden und nicht noch einige Hunderter für gute neue Reifen ausgeben, wenn das Auto am Ende ggf. nur noch in den Export geht oder verschrottet wird (273.500 Kilometer derzeit). Was schlägst du vor?
Die Laufleistung ist egal. Solange das Auto nicht verrostet ist, lohnt es sich immer, in haltbare Ersatzteile zu inverstieren.
Rost hat der komischerweise fast keinen, ist ein sehr gut erhaltener W202. Der sieht besser aus als die ganzen "Rentnerautos" mit abgegammelten Türen und Radläufen. Ich hoffe, dass ich den noch lange fahren kann.
Ich informiere mich diesmal wohl am besten bei einem Reifenhändler statt bei einem Autohaus, was es geben könnte. Es ist einer am Ort, den es schon 50 Jahre gibt.
Der mit 1,6 Millimetern wusste ich auch noch und habe ich gestern extra in einer Art Sicherheitsfibel (von Mercedes!) nachgeschlagen.
Danke für die Info, offenbar ist Semperit doch keine so gute Marke. Ich dachte immer, diese Reifen seien brauchbar.