Rechtsystem USA Frage?

3 Antworten

Die Anklage muss die Schuld beweisen. Wenn sie das nicht kann, muss der Angeklagte auch nicht seine Unschuld beweisen. Gott sei Dank leben wir nicht mehr im Mittelalter oder Anfang der Neuzeit, als es noch reichte, den ungeliebten Nachbarn der Hexerei zu beschuldigen, um ihn der Folter und in vielen Fällen der Todesstrafe auszusetzen.

Wenn die Anklage echte oder vermeintliche Beweise vorlegt, die ausreichend für eine Verurteilung sind, muss der Angeklagte reagieren, zumindest sollte er das, wenn er unschuldig ist. Wenn er das nicht kann, sieht es in der Tat schlecht aus. Daher passieren immer wieder Justizirrtümer und Unschuldige landen im Gefängnis. Das passiert in jedem Land und ist nicht auf die USA beschränkt.

https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2023/08/unschuldig-hinter-gittern-spektakulaere-justizirrtuemer-in-deutschland


ingo555 
Fragesteller
 25.02.2024, 08:02

@ link

„Zwei Jahre nach seiner Enthauptung wurden die wahren Täter überführt“

wie soll denn das gehen, den Schuldigen dran bekommen und noch weiter gesucht oder wie .

Ich kann mir das dort richtig bildlich vorstellen, das schreib ich aber nicht her .

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CryingGame  25.02.2024, 08:19
@ingo555

Glücklicherweise gibt es Menschen, die so ein Urteil nicht hinnehmen, wenn sie berechtigte Zweifel haben. Daran ändert ein vollstrecktes Todesurteil nicht viel, denn es geht dabei um die Wiederherstellung des Rufs einer unschuldig verurteilten Person. Es ist nur besonders traurig und tragisch, wenn es erst nach der Vollstreckung eines Todesurteils passiert.

Im Fall Jakubowski war es die Deutsche Liga für Menschenrechte.

Du kannst es hier nachlesen, wenn du möchtest.

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B3zef_Jakubowski

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Zalla55  25.02.2024, 12:07
@ingo555

Enthauptung in den USA? Wäre mir neu als Todesstrafe.

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Wenn der Staatsanwalt vor Gericht einen Beweis für die Schuld des Angeklagten erbringt, dann wird er schuldig gesprochen. Das ist nicht nur in den USA so, sondern z.B. auch in Deutschland.

Wer wegen was angeklagt ist, dem muss das bewiesen werden...

...kann die Verteidigung das nicht widerlegen, ist eine Verurteilung wahrscheinlich...

...aber kein Automatismus: der Richter bzw. die Jury - ggf. auf Plädoyer der Verteidigung - kann den Beweis der Anklage als nicht ausreichend ansehen, im Zweifel für den Angeklagten ist ein wichtiger Grundsatz...

Aber was gar das speziell mit den USA zu tun?


ingo555 
Fragesteller
 25.02.2024, 08:35

Ich hab mitbekommen das meine Info stand dazu etwas entfernt war, (dort is das anders als hier muss die Schuld nicht so wie da Mann selber beunschuldigen)

welchen , ich am ausbessern bin oder habe. Dort ist das anders als hier wo der Angeklagte nicht seine Unschuld beweisen muss soll.

Das hatte ich etwas intensiver betrachtet sowas .

mfg

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myotis  25.02.2024, 09:49
@ingo555

Geht das auch etwas verständlicher?

Es ist jedenfalls kein Unterschied im Prinzip zwischen USA und Europa:

- es gibt Gesetze die Straftatbestände und Strafmaß festlegen

- die Anklage muss den Tathergang und die Täterschaft belegen

- die Verteidigung diese ggf. widerlegen

- das muss sie zwar nicht (weder hier noch in den USA), aber warum sollte sie nicht widersprechen wenn der Angeklagte unschuldig ist oder sonst mildernde Umstände vorweisen kann...

- und ebenso gibt es (in den USA wie hier) Grundsätze der Rechtsprechung, die sagen wir "wackelige" Beweise der Anklage hinterfragen lassen

- ähnlich ist es in Zivil- und Verwaltungsprozessen, wo auch die Anklageseite in der Beweispflicht steht und die Verteidigung diese Beweise zu entkräftigen sucht... die Anklage ist hier aber i. d. R. nicht die Staatsanwaltschaft...

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