Warum wird ein Angeklagter vom Zeugen und Staatsanwälte nicht gemocht?

9 Antworten

Also abgesehen mal davon, dass ich auch nicht unbedingt mit Menschen sympathisiere, die gegen das Gesetz verstoßen...

Es ist nicht die Aufgabe des Staatsanwalts mit dem Angeklagten zu sympathisieren. Der vertritt die Anklage und damit hat sich die Sache.

Bei Zeugen kann das in beide Richtungen gehen. Wenn du einen Zeugen hast, der zu deinen Gunsten aussagt, dann wird er vermutlich nicht unbedingt was gegen dich haben. Wenn du hingegen niemanden hast, sondern es Zeugen sind, die die Anklage ins Feld führt um ihre Position zu untermauern, dann sind auch diese Zeugen der Ansicht, dass du eine Straftat begangen hast und das findet der billig und gerecht denkende Mensch meist nicht so super sympathisch.

Toleriert wird der Angeklagte durchaus. Es ist nicht so, als würde die komplette Anklageseite samt Zeugen aufstehen und demonstrativ den Raum verlassen, wenn der Angeklagte reinkommt. Was nicht toleriert wird ist die Straftat des Angeklagten. Nicht jedoch der Angeklagte selbst. Und MÖGEN muss ich niemanden mit dem ich beruflich zu tun hatte.
Glaubst du etwa, ich hab die Steuerpflichtigen 'gemocht', die bei mir angerufen haben?

Das hat ja nichts mit Mögen zu tun, als Staatsanwalt ist es nunmal seine Aufgabe die Anklage zu führen, dafür ist ja dann der Verteidiger da um etwaige Anschuldigungen zu entkräften. Das der Staatsanwalt tatsächlich irgendwelche persönlichen Gefühle für die Angeklagte person hegt ist eher unwahrscheinlich, er macht nur seinen Job

Gute Frage. Höchstwahrscheinlich wird es ja so sein, dass die gegen irgendein Gesetz verstoßen und sich Wohl oder Übel strafbar gemacht haben. Da fällt mir meine Erfahrung einer absolut unfairen Gerichtsverhandlung ein, die ich seiner Zeit, als ich auf der Suche nach dem Glück für Zwei (GfZ) war und nach Kontaktaufnahme einer mir gefallenden Kontaktanzeige in einem zu der Zeit hier im bremischen Kuhdorf erscheinenden Käseblatt nach ellenlangen, erpresserischen und nicht Enden wollenden Diskussion und Drohungen dummerweise tatsächlich einen Vertrag zur PV ohne Garantie bis zum Erfolg abgeschlossen hatte und nicht auf die Idee gekommen bin einfach die Polizei einzuschalten. Tja, so geht es wohl einem aber dann, wenn man zuerst taub und dann blind vor Glück von zwei einen unter Druck, des einem unmittelbar bevorstehenden Glücks für Zwei, setzenden psychologischen Beratern gequatscht wird.

Na, ja. Jedenfalls habe ich nach Zusendung der ersten Kontaktvorschläge (z.G. FAKEs) auf Anraten einer doch noch zu erreichenden Kundin, wegen Abzocke und Betrug, einen RA konsultiert. Ich war also nicht Angeklagter sondern Kläger. Es kam dann auch zur Klage vor dem AG, vor dem ich auch m.E. auch zu meinem Recht bekommen war. Die Angeklagte, eine Frau, obwohl es eigentlich ein Mann vor Gericht erschienen war und mir gerade beim Schreiben aufgefallen ist, was aber wohl auch nicht wichtig ist. Die Frau oder Angeklagte legte daraufhin Gegenklage bzw. Berufung beim LG ein und da war ich dann mit meinem Urteil vom AG und meinem Recht in weniger als 5 MInuten plötzlich im Unrecht und durfte dann als Kläger die gesamten Kosten tragen, obwohl ich der Kläger und mehr als eindeutig und offensichtlich im Recht war. So kann es aber nunmal vor Gerǘcht gehen. Die Angeklagten sind letztendlich also nicht immer die nicht gemocht oder nicht toleriert bzw. mit den sympatisiert werden. Weiteres hierzu ist unter Fragen auf meinem Profil.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn jemand auf der Anklagebank landet, dann ist zumindest der Staatsanwalt davon überzeugt, dass derjenige ein Straftäter ist. Warum soll jemand der von Berufs wegen Straftäter vor Gericht bringt, mit diesen sympathisieren?

Zeugen sind im Regelfall auch keine Fans von Straftätern.

Zunächst einmal zweifle ich diese Behauptung an. Zeugen, die zugunsten des Angeklagten aussagen, können den sehr wohl gemocht haben - bis zu Falschaussagen.

Staatsanwälte haben gefälligst niemanden zu "mögen" - ebenso Richter - ebenso Strafverteidiger.

Sie haben aufgrund der Faktenlage zu einem Entschluss zu kommen, ob ein Angeklagter der besagten Tat schuldig ist oder nicht.

Ich denke nicht, dass ein Strafverteidiger nach einem Urteil zuungunsten des Angeklagten schlecht schläft, weil er den Angeklagten "gemocht" hat.

In dem Moment, wo ein Konflikt an eine Gerichtsbarkeit delegiert wird, ist mit Emotionen nicht mehr zu rechnen. Es gilt das geschriebene Gesetz - zumindest in diesem unserem schönen Land.