Probleme auf der Arbeit – wie soll ich das meistern?
Ich bin 19 Jahre alt und mache gerade meine Ausbildung in einem Elektrofachbetrieb. In ein paar Monaten habe ich meine Abschlussprüfung, und ich gebe mir echt Mühe, weil ich meinen Job mag und fachlich gut bin. Allerdings habe ich ADHS, wodurch mir leider öfter Flüchtigkeitsfehler passieren. Die Fehler sind meistens nur Kleinigkeiten, und ich habe Strategien entwickelt, um diese zu minimieren, wie alles Wichtige zu notieren. Trotzdem bin ich in der Firma als „Schussel“ bekannt, und viele Kollegen beurteilen mich oft danach, statt meine tatsächliche Leistung zu sehen.
Es ist mir wichtig zu betonen, dass ich meine ADHS nicht als Ausrede benutze. Ich arbeite aktiv daran und hole mir auch Unterstützung, um Fehler weiter zu reduzieren. Leider wird das in der Firma oft ignoriert, und Verständnis für meine Situation fehlt. Ich gebe mir wirklich Mühe und strenge mich an, Anerkennung durch Leistung zu gewinnen. Trotzdem bleiben bei manchen Kollegen immer diese negativen Vorurteile.
Erst gestern ist mir wieder etwas passiert: Der Bauherr hatte uns unter Druck gesetzt und gefragt, ob wir bis Ende der Woche fertig werden. Ich hatte zu wenig Berufserfahrung, um das genau einzuschätzen, und wollte ihm gefallen, also habe ich gesagt, dass es machbar ist. Jetzt bin ich bei meinem Chef und einigen Kollegen wieder derjenige, der „Schussel-Fehler“ macht. Es gibt ein paar Gesellen, die hinter mir stehen, aber viele sehen in mir nur den Schussel.
Meine Frage ist also an euch, vor allem an ADHSler oder Leute, die im Handwerk Ähnliches erlebt haben: Wie schafft ihr es, mit solchen Vorurteilen klarzukommen? Was kann ich tun, um den Leuten zu zeigen, dass ich kein Schussel bin, sondern mich wirklich ins Zeug lege? Wie habt ihr es geschafft, euch trotz ADHS im Beruf Anerkennung zu erarbeiten?
1 Antwort
Heyy, ich finde es schön und mutig von dir, dass du darüber reflektierst und nachdenkst. Wenn du der Schussel bist, dann bist du der Schussel. Das ist eine herausfordernde Position, weil du mit ganz viel Hate klarkommen musst, aber die meinen es nicht persönlich sondern die wollen jemand auf den sie mit dem Finger zeigen können. Du musst wissen, das beste was du tun kannst sind Fehler, je mehr Fehler umso mehr wirst du lernen (kennst du Gordon Ramsey?👨🏻🍳). Trau dich Fehler zu machen, aber vergiss nicht: deine Arbeit definiert nicht wer du bist. Egal ob du Azubi, Geselle oder Meister bist. Du bleibst immer du selbst.
Du möchtest gesehen werden? Ich glaube das wird ganz natürlich passieren, spätestens wenn der nächste "Schüssel" auftaucht. Dann wirst du das große Vorbild sein und alle sind mächtig stolz auf dich, weil du nicht aufgegeben hast.
Vielleicht wäre es mal interessiert zu reflektieren, warum du allen gefallen möchtest? Was steckt dahinter und woher kommt das?
Ich konnte damit nicht umgehen, hatte damals noch nicht die nötige Sozialkompetenz (habe ich vermutlich immer noch nicht). Ich habe den Eindruck bekommen, sie wären ohne mich besser dran und hab mir was neues gesucht, obwohl ich eigentlich viel Spass bei der Arbeit hatte. Wir haben alle eine Unterschiede Lebensgeschichte wodurch wir unterschiedlich mit Situation umgehen. Es ist wichtig keine Angst vor Fehlern zu haben und seine Gefühle ernstzunehmen.
Hab ich vielleicht falsch ausgedrückt es geht mir weniger um Anerkennung, sondern darum einfach wie jeder andere Mitarbeiter angesehen zu werden. Ich möchte nicht der Schussel sein, sondern einer, wie jeder andere Mitarbeiter auf den Verlass ist, beziehungsweise von dem man sagt, dass auf einen Verlass ist. Vielen Dank für dein Verständnis oft trifft man bei dem Thema oft auf Unverständnis da entweder die Krankheit, als keine angesehen wird oder jeder denkt ich würde diese als Ausrede benutzen, was keinesfalls mein Plan ist. Und ja ich kenne Gordan Ramsey ^^