Piercing entzündet, wer übernimmt Behandlungskosten?
Ich habe mir vor einigen Wochen ein conch stechen lassen. Vor 2 Wochen hatte es sich von den einen auf den anderen Tag stark entzündet, sodass ich am Sonntag ins Krankenhaus gefahren bin. Dicker Abszess wurde entfernt, seit dem bin ich in täglicher Behandlung beim hno. Da ich schon gelesen hatte dass die Krankenkasse selbstverschuldete Krankheiten aus ästhetischen Grund nicht übernimmt wollte ich fragen ob es da vllt noch Lücken gibt. Ich bin seit einem halben Jahr arbeitslos mit ca. 600 € im Monat für meinen Lebensunterhalt. Versichert bin ich über die hkk. Hat damit jemand Erfahrung, bis jetzt kam noch keine Rechnung, wie hoch würde sie ca sein? Ich bin ausserdem garnicht fähig hohe summen zu zahlen.
Danke für hilfreiche Antworten.
Update 17.10.2023:
Mein Abzess musste operativ nochmals entfernt werden. Bis dato habe ich keine Rechnung erhalten. Bin wohl doch noch davon gekommen ;)
4 Antworten
Du bist auf Kulanz angewiesen. Ob es diese gibt wirst du sehen.
Wie hast du es gepflegt, und was hast du in den 2 Wochen bis zur nötigen Behandlung getan? Frage deshalb, weil eine nötige Behandlung meist vermeidbar gewesen wäre, hätte man sich angepasst an die Situation drum gekümmert.
Vor 2 Wochen fing das piercing am Samstag an leicht dick zu werden, darauf hin zum piercer gelatscht, der hat nh Salbe mitgegeben. Am Sonntag lief Eiter raus wie blöd, hat gepocht und das Ohr war doppelt so gross wie vorher. Sonntag abend dann ins kh gefahren, seit dem in täglicher Behandlung...
Deswegen sollte man mit einem entzündeten Piercing zuerst zum Piercer gehen, deswegen haben gute Studios auch Notfallnummern wenn das Studio grade geschlossen hat.
Ein dicker Abzeß entwickelt sich ja auch nicht über Nacht, da hätte man bestimmt schon eher etwas gegen unternehmen können.
Ob und in welcher Höhe die Krankenkasse Geld zurückfordert kannst du nur abwarten, das Quartal ist ja grade erst zuende, daher wird die Abrechnung sicher noch etwas dauern. Gegebenenfalls kann man Ratenzahlung beantragen wenn man es nicht auf einmal zurückzahlen kann.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)
Da war ich, hab eine Salbe mit bekommen, Sonntags war es dann un aushalten. Vermute das das piercing sich durch eine mittelohrentzündung mit infiziert hatte trotz täglichen desinfizieren.
(1) Haben sich Versicherte eine Krankheit vorsätzlich oder bei einem von ihnen begangenen Verbrechen oder vorsätzlichen Vergehen zugezogen, kann die Krankenkasse sie an den Kosten der Leistungen in angemessener Höhe beteiligen und das Krankengeld ganz oder teilweise für die Dauer dieser Krankheit versagen und zurückfordern.
(2) Haben sich Versicherte eine Krankheit durch eine medizinisch nicht indizierte ästhetische Operation, eine Tätowierung oder ein Piercing zugezogen, hat die Krankenkasse die Versicherten in angemessener Höhe an den Kosten zu beteiligen und das Krankengeld für die Dauer dieser Behandlung ganz oder teilweise zu versagen oder zurückzufordern
Du kannst mit bis zu 50 % der Kosten beteiligt werden. Du wirst Post von der Krankenkasse bekommen, in der du sowohl Stellung nehmen kannst (bringt nicht viel, da du es "verschuldet" hast) als auch deine finanzielle Situation belegen musst.
Danach bekommst du eine Zahlungslaufforderung, die du begleichen darfst. Werden keine 50%, da du zu wenig Einkommen hast.
Nein, werden in angemessener Form beteiligt mit bis zu 50% der Behandlungskosten. Ich weiß ja, nicht, wo du versichert bist, wir praktizieren es so.
Ich weiß ja nicht, was meine Versicherung damit zu tun haben könnte oder wer "wir" sein soll - aber ich weiß von diversen Fortbildungen und auch aus dem Austausch mit Berufskollegen, daß gesetzliche Krankenkassen bis zu 100% fordern können und es solche Fälle auch bereits gegeben hat.
In sehr vielen Fällen schreiben Ärzte aber auch einfach nichts von Piercing und ersparen sich und dem Patienten den Stress mit der KK.
Die übernimmst wenn dann du selbst.
Es können bis zu 100% der Kosten auf den Versicherten umgelegt werden, und es richtet sich nicht nach dem Einkommen. Es kommt vor allem drauf an, was Arzt bzw Krankenhaus in den Bericht schreiben.