Physiotherapie oder Heilpraktiker - Berufschancen? Neurowissenschaften Studienzulassung?
Guten Tag, habt ihr Erfahrungen mit einem der beiden Berufe (Physiotherapeut oder Heilpraktiker) oder etwas ähnlichem? Ich möchte gerne eine Ausbildung machen, nach der ich drei Jahre arbeiten kann und dann für einen damit verbundenen Studiengang zugelassen werde. Mich interessieren besonders die Verbindungen aus traditioneller Medizin und unserem heutigen Schulwissen. Mich faszinieren Neurowissenschaften, besonders in Verbindung mit Kognition, Psychischer Gesundheit und unserem Nervensystem. Auch die Bereiche Ernährung, Hormone und Psychotherapie interessieren mich sehr.
Dass man auf diesem Weg (Ausbildung + 3 Jahre Berufserfahrung) Medizin studieren kann, das weiß ich, aber wie sieht es mit Neurowissenschaften aus? Das ist ja auch ein Medizinischer Studiengang, oder?
Heilpraktiker hätte den Vorteil, dass ich keine Schule brauche, um zu lernen. Ich würde mir die Bücher anschaffen und mich selbst auf die Prüfung vorbereiten. Das finde ich für mich persönlich besser geeignet als eine Schule.
Zudem kann man als Heilpraktiker viele Zusatzausbildungen machen: Osteopathie etc.
Aber das geht als Physiotherapeut auch, oder?
Gibt es nicht auch viele Leute, die beides machen? Erst Physiotherapeut und dann zusätzlich den Heilpraktiker?
Als was/wo kann man nach einer bestandenen Heilpraktiker-Prüfung gut arbeiten?
Ich hoffe, ihr könnt zumindest ein paar meiner vielen Fragen beantworten. Vielen Dank :)
2 Antworten
Hey...also ich würde dir vom Heilpraktiker abraten, wenn du das machen möchtest um die Zulassungsvoraussetzung zum Stiudium zu erwerben- der Grund-HP ist keine anerkannte Berufsausbildung, über die du dich beruflcih qualifizieren könntest.
Aufgrund dienes Interessenprofiles würde ich dir dazu raten, Psychologie zu studieren und dann deinen Master in Neurowissenschaften oder in Psychotherapie dran zu hängen.
Ein geeigneter Ausbildungsberuf wäre aus meiner sicht Ergotherapeut, diese arbeiten ja auch in der neurologischen Rehabilitation sehr intensiv mit den Patienten und besitzen in diesem Fachgebiet auch ein sehr fundiertes Fachwissen
Ja, der Heilpraktiker bedarf keinerlei Ausbildung sondern nur einer entsprechenden Überprüfung, als einen Vorteil würde ich das jedoch keinesfalls betrachten, denn es ist in der Medizinbrache bekannt und wenn du dich bewirbst heißt es etwas wie "der hat keine Ausbildung", außerdem, zur Heilpraktikerprüfung wird nur zugelassen, wer das 25. Lebensjahr vollendet hat (Durchführungsverordnung zum Heilpraktikergesetz), man hat also mehr als genug Zeit vorher eine Ausbildung zu absolvieren. Die Arbeitschancen sind auch nicht gut, soweit mir bekannt ist, sind die Heilpraktiker alle selbstständig tätig und nicht in einem Angestelltenverhältnis, das bringt enorme Kosten mit sich (Praxisräume, Mitarbeiter und vorallem auch eine teure Versicherung, als Arbeitnehmer hat man das nicht). "Es gibt genügend Leute die zuerst Physiotherapeut und dann zusätzlich den Heilpraktiker machen", das ist korrekt und die Begründung ist, dass laut dem Heilpraktikergesetz neben Ärzten nur Heilpraktiker zur eigenständigen Ausübung der Heilkunde berechtigt sind, der Physiotherapeut führt zwar die Therapie durch, er tut dies aber auf ärztliche Verordnung, wer die Patienten ohne ärztliche Anordnung physiotherapeutisch behandeln möchte, der bedarf einer Heilpraktikererlaubnis um sich nicht strafbar zu machen (§1 und §5 des Heilpraktikergesetzes).