Philosophische Fragen Gibt es Richtig und Falsch und wer entscheidet was richtig oder falsch ist?
Gibt es Richtig und Falsch ? Wer entscheidet was richtig oder falsch ist ?
16 Antworten
Verstehe deine Überlegung nicht....mit der 2. Frage gibst du dir doch schon Antwort auf die 1.
Es kann kein Richtung und Falsch geben, denn dazu müsste es jemanden geben, der berechtigt ist dies einzustufen.
Und da du nicht nur für dich allein verantwortlich bist hat niemand allein diese Berechtigung.
Ist es in meinen Augen doch gar nicht. Wer will das beurteilen? Wer kennt Motive und Hintergründe?
Es wird so viel manipuliert, dass Dinge die als "falsch" erachtet werden eigentlich gut waren und umgekehrt.
Ich bleibe dabei, es gibt kein endgültiges Richtig oder Falsch, kein Gut oder Böse.
Die Kirche meint ja auch gut zu sein und Gottesnahe.
Wer aber nur ein bisschen etwas von Religionskriegen gehört hat, der weiß, dass da nicht alles Gold ist, was glänzt.
- Richtig und falsch sind Begriffe, die sich in einer Vielzahl von Bedeutungen verwenden lassen.
- So sind richtig und falsch gemessen an einem gegebenen System durchaus klar zuordbar, z.B. in der Mathematik ist ein Ergebnis im allgemeinen ganz eindeutig entweder richtig und falsch, ebenso in der binären Logik. Auch rein willkürlich definierte System wie Rechtschreibung erlauben eine Zuordnung von richtig und falsch.
- Im moralischen Sinne gibt es so etwas wie gut und böse, nachahmenswert oder vermeidenswert. Wie schon im ersten Absatz gilt auch hier: Gemessen an einem gegebenen System kann man es zuordnen, aber einen absoluten Wert entspricht das nicht. Gut und Böse ist immer relativ zu einem Wertesystem und das wiederum ist meist Glaubenssache und nicht Fakt.
Gut und böse sind klar erkennbar. Sie sind nicht relativ. Das Gute für das gute Ziel ist gut. Möglichst gutes und gleich gutes Leben für alle herbeizuführen, ist gut. Für Niederträchtige ist das Böse gut. Wer siegen will, hält das für gut, was zum Sieg führt. Das Wertesystem von böswilligen Menschen ist unbrauchbar für die Beurteilung der gut-schlecht Beschaffenheit der Welt. Bösartige Wertesysteme sind falsch und ungültig. Das Gute für böse zu halten, ist nicht relativ, sondern falsch.
Das Gute (das gute Ziel, die gute Handlung, der gute Zustand, ....) ist ein Wert und keine Glaubenssache. Denkbereite Menschen sind in der Lage dazu, die Welt zu beurteilen. Gutwillige Denkbereite können die Welt korrekt beurteilen. Sie haben gute Ziele, und sie verwenden korrekte Vergleichsmaßstäbe. Wer behauptet, die Welt ist nicht korrekt beurteilbar, der will die Welt gar nicht korrekt beurteilen. Es gibt Menschen, die Angst davor haben, sich selbst zu entlarven. Deshalb reden sie sich ein, dass eine korrekte gut-schlecht Beurteilung nicht möglich ist.
Wer falsche Ziele verfolgt, urteilt auch falsch. Nur wer korrekte Ziele verfolgt, muss keine Angst davor haben, sich selbst zu entlarven.
Das Relativitätsprinzip (die Gleichwertigkeit verschiedener Bezugssysteme) bezieht sich auf physikalische Vorgänge, und nicht auf die ethische gut-schlecht Beurteilung.
Was heißt hier "Copy and paste"? Ich kann so oft ich will, von mir selbst abschreiben. Jeder darf von mir abschreiben.
Kommt auf den Fachbereich ein. Dass z. B. 1 = 1 ist, ist die Folge von Definitionen, die Mathematiker festgelegt haben. Es gibt einige wenige Axiome (Grundvoraussetzungen), die als gegeben angenommen werden und alles andere wird daraus gefolgert.
Beispiel: Ein Mann wurde erschossen.
Man sagt es sei falsch so etwas zu tun. Warum soll es aber falsch sein?
Es ist in einem Kontext falsch. Unser Kontext sind die Gesetze, aber auch die Ethik und die Moral, sowie unser Umfeld, in dem wir aufgewachsen sind.
Selbst die Ethik funktioniert nicht ohne Voraussetzungen.
Es gibt, mal grob gesponnen, zwei Oberziele. Gut miteinander leben zu können und selbst glücklich zu werden. Viele Gesetze usw. leiten sich daraus ab.
"Beispiel: Ein Mann wurde erschossen.
Man sagt es sei falsch so etwas zu tun. Warum soll es aber falsch sein?"
Ist das im Ernst der Stand Deiner philosophischen Qualität? Zu mehr als zu diesem unscharfen Beispiel, das je nach Situation unterschiedlichste Bewertungen nach sich zieht, die einfach außen vor gelassen werden, reicht das eigene Denken nicht.
"Man sagt" nicht, weil man sich meistens davor hütet, unqualifizierte Urteile abzugeben ohne die jeweilige Situation einzubeziehen. Es ist doch ein Unterschied, ob ein Dieb den Hausherrn erschießt, der ihn beim Diebstahl überrascht oder ob ein Polizist einen Terroristen erschießt, der sich mit Kindergartenkindern in die Luft zu sprengen droht.
Hilft Dir das auf die Sprünge?
Der Gedanke ist doch vielmehr: Wer entscheidet letztendlich, ob
zB die Tat eines islamistischen Selbstmörders (um ein ganz krasses Beispiel herzunehmen) falsch oder richtig ist,
wenn auf der einen Seite (zB der westlichen) diese Tat als falsch, aber auf der anderen Seite (zB aus der Sicht der IS) diese Tat als richtig betrachtet wird?
Wer von den beiden hat nun recht?
Hier geht es nicht um die Frage, ob die Erschießung des Diebes durch den Hausherrn 'moralischer' wäre, als die Erschießung des Hausherrn durch den Dieb...
...doch auch hier müsste man wieder abwägen, ob der Dieb sich aus Notwehr verteidigt hatte, da er sonst selbst erschossen worden wäre...
denn selbst der Hausherr dürfte den Dieb nicht so ohne Weiteres erschießen; bei uns (in den USA sieht das evtl. wieder anders aus - aber auch hier: Wer hat hier recht: Wir, oder die USA?)
Gruß Fantho
@Fantho
Du hast meine Gedankenanregungen zu mehr Differenzierung noch etwas weitergetrieben und z.B. auch noch die Perspektive bzw. die ideologische/religiöse Wertung mit ins Spiel gebracht. Das alles zeigt, dass sehr viel abzuwägen ist.
Die Frage ist zu allgemein.
Sehr oft wird geantwortet: Ist vom Betrachter abhängig; vom Normensystem usw. Mag für Handlungen manchmal stimmen.
Im täglichen Leben ist es einfacher. Wenn ich eine bekannte Melodie singe (z.B. deutsche Nationalhymne) und ich treffe den Ton nicht, dann ist das falsch. Da erübrigt sich eine Diskussion.
Wenn ich nach Köln fahren möchte aber ich steige im Zug nach Berlin ein, ist das auch falsch.
Und was Moral betrifft: Es gibt einen Moralkodex oder Moralkonsensus, welche in den meisten Fällen definiert, welche Handlungen richtig oder falsch sind.
Wenn aber zwei Moralnormen in einer bestimmten Situation widersprüchlich sind (ich halte die eine Norm ein und verletze dadurch die andere) dann gibt es ein sogenanntes Dilemma. In so einem Fall ist ,,richtig oder falsch" nicht eindeutig definiert. Leider!
Beispiel: Ein Mann wurde erschossen.
Man sagt es sei falsch so etwas zu tun. Warum soll es aber falsch sein?