Pflichten im Christentum, Jesus?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Neugierig2099,

ja, ich Christentum gibt es durchaus Pflichten! Zum Beispiel zeichnet sich ein echter Christ dadurch aus, dass er seinen Glauben nicht für sich behält, sondern gern mit anderen darüber spricht. Wenn wir an Jesu Leben denken, dann fällt auf, dass er hauptsächlich mit der Verkündigung der guten Botschaft (oder dem Evangelium) beschäftigt war. Will jemand sein Nachfolger sein, dann sollte die Verkündigung ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen.

Das betonte Jesus, als er seinen Jüngern den so wichtigen Auftrag gab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Es gibt natürlich vieles Weiteres, das zum Leben eines Christen gehört, wie z.B. Gott und seinen Nächsten zu lieben, anderen Gutes zu tun, friedliebend zu sein, nicht zu lügen oder zu stehlen etc. Wer Jesus nachfolgt, ist genauso wie er darum bemüht, Gottes Willen zu tun und ihn an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. Er sieht das nicht als eine Last an, sondern tut das voller Freude!

Das Leben eines Christen kann auch gewisse Härten mit sich bringen. Jesus machte mit folgenden Worten darauf aufmerksam: "Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig" (Matthäus 16:24). Sich selbst zu "verleugnen" kann z.B. heißen, eigene Wünsche und Interessen hintenan zu stellen. Und der sinnbildliche "Marterpfahl" kann Verfolgung, Leiden und sogar den Tod mit einschließen!

Bevor sich daher jemand entschließt, Christ zu werden, sollte er das machen, was Jesus einmal gleichnishaft beschrieb, als er sagte:"Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen" (Lukas 14:28-30).

Dazu, "die Kosten zu berechnen" gehört es eben auch, sich zu fragen: "Bin ich bereit, alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat oder ist mir einiges davon zu schwer?" Wer verstanden hat, was wahres Christentum alles einschließt, ist auch dazu bereit die Worte zu bedenken, die Jesus in dem vorangehenden Vers sagte: "Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14:27).

Und nun zu Deiner zweiten Frage, inwiefern Jesus für die Sünden der Menschen gestorben ist. Sorry, wenn der Text insgesamt etwas lang wird!

Hierbei geht es um eine sehr wichtige Lehre des christlichen Glaubens: Die Lehre vom Lösegeld! Um diese vom Grundsatz her verstehen zu können, ist es notwendig, zuerst einmal an den Anfang der Menschheitsgeschichte zurückzukehren.

Nachdem Gott den Menschen erschaffen hatte, bestand zwischen ihnen und Gott völlige Harmonie. Dann geschah etwas, was eine tiefe Kluft entstehen ließ: Die ersten Menschen, Adam und Eva, lehnten sich gegen Gott auf, indem sie willentlich ein Gebot Gottes übertraten und somit war die Sünde in die Welt gekommen.

Das hatte weitreichende Auswirkungen auf sie selbst und auf alle ihre Nachkommen. Ihre Sünde gegen Gott bewirkte, dass ihre ursprüngliche Vollkommenheit an Körper und Geist verlorenging und damit auch ihre Aussicht auf ein endloses Leben.

Die Bibel sagt darüber folgendes: "Darum, so wie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten" (Römer 5:12). Dadurch, dass die ersten Menschen zu Sündern geworden waren, gaben sie zwangsläufig diese Sünde auch an alle ihre Nachkommen und damit letztendlich auch an uns, weiter. Die Sünde ist es also, die bis heute eine Trennung zwischen Gott und den Menschen herbeiführt.

Da Gott jedoch barmherzig ist, wollte er nicht, dass all die Nachkommen Adams und Evas, die ja ohne ihr Hinzutun die Sünde geerbt hatten, für immer verloren sind. Unmittelbar nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, ersann er einen Weg, um die Menschheit von Sünde und Tod zu befreien.

Hierbei mag die Frage auftauchen, ob es nicht viel einfacher gewesen wäre, allen in Sünde geborenen Nachkommen Adams und Evas einfach zu vergeben und so die entstandene "Kluft" zu schließen.

Das konnte Gott jedoch nicht, ohne gegen seine eigenen Rechtsgrundsätze zu verstoßen. Einer dieser Grundsätze lautet, dass Sünde zum Tod führt. Hätte Gott diesen Grundsatz einfach ignoriert und sich darüber hinweggesetzt, dann hätte man ihn selbst des Unrechts bezichtigen können. Deswegen musste er einen anderen Weg gehen.

Die Lösung lag in der Beschaffung eines „Lösegeldes“, das die Menschen von Sünde und Tod freikaufen könnte. Hier kommt ein anderer Rechtsgrundsatz Gottes zum Tragen, der da lautet: "Seele wird für Seele sein" (5. Mose 19:21).

In der Anwendung auf die Menschheit heißt das folgendes: Der erste Mensch, Adam, hatte sein vollkommenes Leben eingebüßt, das für sich und seinen Nachkommen endloses Leben bedeutet hätte. Durch die Sünde büßte Adam jedoch dieses vollkommene Leben ein.

Es gab nur einen einzigen Weg: Ein vollkommenes menschliches Leben musste gegeben werden, um einen Ausgleich zu dem von Adam verwirkten Leben zu schaffen oder anders ausgedrückt: Ein Lösegeld in Form eines vollkommenen menschlichen Lebens musste „gezahlt“ werden.

LG Philipp


Philipp59  28.07.2023, 07:57

Vielen Dank für den Stern! :-)

1)Gibt es im Christentum auch Pflichten wie im Islam(Fasten, beten, spenden usw..)

Nein, das gehört zur Beziehung zu Gott dazu. Es gibt keine Pflich wie oft man sowas tun soll. Wir werden zu Taten der Liebe und Armen helfen aufgefordert. Doch man kan sich nicht mit Taten den Himmel verdienen (erkläre ich gleich nochmal), sondern der wahre Glaube an Jesus als den Hernn rettet. Wenn du aber ein Mörder bist oder kein verlangen hast gutes zu tun, kannst du nicht behaupten Jesus ist dein Herr. Aus diesem Grund bist du nicht erretet.

Wir sollen ständig beten, es gibt aber keine bestimmte anzahl. Fasten wird auch gerne gemacht, es gibg keine Festen Regeln was wann und wie lange.

2) In wie fern ist Jesus für die Sünden der Menschenheit gestorben...

Können die Menschen jetzt so viel Sünden machen wie sie wollen?

Nein, können sie nicht.

Bei Gottes Gesetz gilt wer ein Gebot gebrochen hat, hat das Ganze Gesetz gebrochen.

Hast du schonmal gelogen? Jemanden gehasst? Neidisch gewesen? Geschworen?

Hast du eins davon gemacht hast du das ganze Gesetz gebrochen.

Gesetz brechen -> Bestrafung -> Hölle

Wir alle haben die Hölle verdient.

Nur weil ein Mörder ab und zu Obdachlosen hilft macht das ihn nicht unschuldig.

Wir können unsere Schlechten Taten nicht mit guten ausgleichen, wir sind trotzdem Schuldig.

Und Gott kann nicht einfach ein Auge zudrücken. Er kann Sünde nicht igorieren denn er ist Heilig und gerecht.

Er weiß aber das wir in einer Sündigen Welt leben und so alle Menschen die Gott so sehr liebt.

Kennst du das wenn man mit einer Geldsumme einen Menschen freikaufen kann?

Abee was könnte wertvoll genug sein um die Sünde der ganzen Welt abbzubezahlen?

Gott wurde Mensch in Jesus. Er lebte ein sündloses Leben, erfüllte Gottes Gesetz und starb am Kreuz. Und er stand am dritten Tag auf und hat damit den Tod besiegt.

Jesus Opfer am Kreuz hat unsere Sünden abbezahlt. Sein Sündloses Leben hat er für uns gegeben. Sein Blut wäscht uns frei von aller Schuld.

Als Jesus am Kreuz hing, war da ein Mann neben ihm auch am Kreuz. Dieser bekannte Jesus als seinen Herr, als König. Er glaubte Jesus obwohl er am Kreuz war und verspottet wurde, vertraute er darauf das das nicht das Ende von Jesus ist. In dem Moment wurde ihm vergeben durch das Opfer das gerade geschah.

Also warum darf man nun nicht weiter sündigen. Man wird es trotzdem tun aber warum sollte man nicht mit gutem Gewissen weiter sündigen so viel man will.

Jesus sagte ein guter Baum bringt gute Früchte, ein schlechter Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann keine Schelchten Früchte hervorbringen und ein Schlechter Baum keine guten.

Ich nutze das jetzt mal. Der Baum ist dein Glaube und die Frucht deine Taten.

Glaubst du wirklich das Jesus dein Herr ist, kannst du keine schlechten Taten hervorbringen ohne es direkt zu bereuen. Du wirst automatisch nicht mehr in der Sünde leben.

Der Mann am Kreuz neben Jesus war ein Dieb. Er hat nicht immer gute Früchte hervorgebracht. Aber weil er am Ende zu einem gutem Baum wurde ist er erretet und kam ins Paradies.

Er hat nie seine Früchte gezeigt. Er starb ja danach. Doch hätte er weiter gelebt wären es nicht seine Früchte die ihn gerettet hätten, sondern er wurde bereits durch seinen Baum, seinen Glauben erretet. Hätte er danach schelchte Früchte hervorgebracht, hätte Jesus nie zu ihm gesagt das er im Paradies sein wird. Denn nur ein Schlechter Baum kann gute Früchte hervorbringen.

Daher gilt, wer wirklich an Jesus glaubt will überhaupt nicht Sündigen. Sagt jemand er glaubt an Jesus und lebt in der Sünde lügt er.

Gute Taten sind Folgen des Glaubens.


Können die Menschen jetzt so viel Sünden machen wie sie wollen?

Wer Gott liebt, der will sich freiwillig an seine Gebote halten und mit schlechten Taten aufhören. Man hält sich also nicht an die Gebote, da man Angst vor Strafe hat, sondern man hält sich an die Gebote, da man sie für sinnvoll hält und aus Liebe zu Gott sich an seine Gebote halten möchte.

Zuerst einmal muss man grob drei Gruppen von Christen unterscheiden.

  • "Papier"-Christen - durch Geburt in eine christliche Familie gekommen - wenig Interesse am religiösen Leben.
  • Durchschnitts-Christen - hin und wieder mal in der Bibel lesen; gelegentliche Gottesdienstbesuche und kirchliche Anlässe. Beten in Notsituationen und aus Tradition beim Essen.
  • Gläubige, bekehrte Christen. Lesen - fast - jeden Tag in der Bibel. Hören - fast - jeden Sonntag eine Predigt. Beten ist ihnen sehr wichtig.

Festgeschriebene Pflichten gibt es im Christentum keine - Ausnahme Heilige Messe, Firmung, Taufe, Ehe und Beichte (katholische + orthodoxe? Gläubige). Doch wird ein gläubiger Christ schauen, wie er nach den Vorgaben von Jesus leben kann, vor allem nach dem wichtigsten Gebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

In Galater 5,22+23 kann man nachlesen, woran man gläubige Christen erkennen kann - erkennen sollte. Leitplanken im Leben bilden auch die 10 Gebote. Jeder kann sie übertreten, aber er / sie trägt dann auch die Folgen.

2) Können die Menschen jetzt so viel Sünden machen wie sie wollen?

Sicher nicht.

20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20

Jesus ist für die Menschen gestorben, welche in ihm den Retter und Erlöser sehen. Durch die Umkehr verpflichten sie sich, so weit wie möglich nach der Lehre von Jesus zu leben. Das bedeutet, so wenig Sünden wie möglich zu begehen. Sonst wären es Lippenbekenntnisse, welche einem kein ewiges Leben im Paradies ermöglichen.

Von Pflichten möchte ich nicht sprechen. Eine Pflicht, die Bibel zu lesen oder zu beten kenne ich nicht. Aber: Ist es nicht ein großartiges Vorrecht, mit dem Schöpfer des Himmels sprechen zu können? Ihm alles anzuvertrauen, was ich auf dem Herzen habe? Und ist es nicht ein großes Vorrecht, zu erfahren, was Gott mir zu sagen hat? Im Gottesdienst? Und wenn ich die Bibel lese? Ich glaube, mit diesen kurzen Ausführungen ist eine lange Registerlatte von Fragen, die Du Dir stellst, beantwortet.