Pferd zwickt sobald ich etwas fordere?
Hallo, meine Stute ist zur Zeit ziemlich „seltsam" . Also sie zwickt Extrem oft. Bis vor kurzem hat Sie das eigentlich nie gemacht sie ist im Gelände sogar neben mir getrabt (in meinem tempo!) ohne das ich sie festgehalten habe, aber es wird immer schlimmer. Wenn ich mit ihr BA mache oder auch spazieren gehe dann kann sie nicht mal neben mir traben weil sie dann gleich die Ohren anlegt und nach mir schnappt. Ich mach dann meistens die Trense drauf dann habe ich sie besser unter Kontrolle aber wenn sie dann trabt legt sie stark die Ohren nach hinten, rempelt mich und will mich immer überholen. Also immer wenn ich nur ein bisschen was von ihr fordere, zwickt sie. Ich denke sie will mir damit etwas sagen, ich weis nur nicht was. Ich bin schon seit langem auf der Suche nach einem Trainer oder wenigstens einem Kurs aber ich finde einfach nichts. :( habt ihr irgendwelche Tipps? Lg
8 Antworten
Ohhh!!! Zwicken, Beißen, Schlagen ect ist ein no go für mich!!
Bin ich mir sicher das es bei dem Pferd nicht irgendwo "zwickt" also irgendwo Schmerzen oder unangenehmheit am Körper hat, ist es wohl testen beim Pferd.
Wie lange hast Du das Pferd den schon? Haben mehr Leute mit diesem Pferd Kontak? Also von mehr Leuten geritten, geführt oder mit ihm gearbeitet wird!!
Ich halte normal nix von grobem Tätigkeiten am Pferd, es gibt aber doch einen Unterschied. Und zwar einen Klapps oder schlagen. Das zweite sollte unterbunden sein!!!
Versucht mich ein Pferd beim Führen oder Sonstiges vom Boden aus zu Beißen, gibt's mit dem Strick nen Klapps auf die Nase und das Pferd wird sofort von mir 2-3 Schritte rückwärts geschickt. Das tue ich indem ich mich sofort vor das Pferd stelle und es mit energischer Stimme aufrechter Haltung und mit einem Handzeichen zurück schicke. Die meisten Pferde tun das auch sofort da sie mit so einer Handlung des Menschen nicht rechnen. Vor allem wenn das Beißen/Zwicken schon länger von statten geht und man nie reagiert hat.
Es gibt da natürlich auch einige Dinge zu beachten!!!
- Das Pferd muß beim Führen immer genau im Seitenwinkel beobachtet werden. Die meisten Pferde legen vorher die Ohren an.
- Es muß sofort gehandelt werden, am besten bereits bei einem Versuch des Pferdes. Also wenn es schon die Ohren anlegt und in Deine Richtung schnappt.
- Es darf nicht übertrieben werden, da die Gefahr besteht das das Pferd Kopfscheu wird!!
- Geht das Pferd rückwärts muß man versuchen die Situation wieder ins ruhige zu bringen. Das heißt sobald es dies getan hat, kommt ein ruhiges "gut" von mir und man bleibt kurz stehen.
- Außerdem muß mit den Leckerli gebremst werden. Man kann ein Pferd auch durch Streicheleinheiten und ruhiger Stimme loben. Schiebt man ständig Leckerli in das Pferd kann dies ein Schuss nach hinten werden. Es tritt die Fressgier ein und somit das beißen. Das kann man auch unter den Pferden oft gut beobachten.
- Lob darf nicht vergessen werden, auch wenn man sich vielleicht vorher aufgeregt hat. Ein Pferd darf nur zurecht gewießen werden und zwar sofort in dieser Sekunde!! Steht man da und überlegt lange ist es zu spät.
Die darf man nur so machen wenn man weis das man sich selbst nicht in Gefahr bringt. Ist es ein Pferd das z.B. zum steigen anfängt darf man sich in solch ein Situation nicht vors Pferd stellen. Da die Gefahr besteht das Du eine drüber bekommst und das Pferd evtl sogar nach hinten kippt und umfällt.
Muß also gut durchdacht sein und mit Vorsicht gehandelt werden.
Aber wie gesagt, es darf dem Pferd nichts fehlen auch an der Ausrüstung nicht. Für solch ein Verhalten kann oft schon ein kleiner Kratzer am Genick schuld sein der unter dem Schopf ist und das Halfter drückt.
Da ist die Reaktion des Pferdes durchaus gerechtfertigt!!
Man muß sich da sicher sein. Auch in seinem Handeln dies erfordert auch Erfahrung, da dort bereits mit den Mimiken und Körpersprache gearbeitet werden muß. Diese sofort erkennt werden müssen. Reaktionen der Pferde kann man durchaus vorhersehen bevor sie passieren, da die meisten Pferde es vorher zeigen. Eben durch Mimiken und Körpersprache. Genau so wie der Mensch.
Kleines Beispiel! Gehe ich auf einen anderen Menschen selbstbewusst mit Aufrechter Haltung zu wird dieser anders reagieren als wenn ich gedückt mit den Augen zum Boden zu ihm gehe.
Das gleiche gilt auch dem Pferden gegenüber. So ist es auch unter den Pferden.
Mit dieser Art habe ich bereits Erfolge gehabt. Habe aber trotz dieser Handlungen das Vertrauen der Pferde gewonnen, da ich loben und Zuneigung zu den Pferden nicht vergessen habe und sie trotz gewissen Problemen mit Respekt behandelt habe.
Falls Du Dir bei diesem aber nicht sicher bist, suche weiter nach jemanden der Dir hilft. Aber untersuche das Pferd mal. Taste es ab ob ihm was weh tut und lass die Leckerli mal komplett weg!!
Ich wünsch Dir/Euch viel erfolg ;)
Hallo, danke für deine Antwort sie war wirklich seeehr hilfreich! Und Leckerlies benutze ich sowieso nie ich lobe immer mit Stimme und streicheln. LG:)
Ich bin ein bisschen schockiert von den Antworten, die fordern, dass sie das Pferd gefälligst zur Unterordnung zu bringen hat.
Im Grunde ist das nicht falsch, aber es ist die Schuld des Menschen, dass es das überhaupt braucht!
Wer immer klar und eindeutig, fair und verständlich dem Pferd gegenüber ist, der muss nicht zu solchen Mitteln greifen.
sie ist im Gelände sogar neben mir getrabt (in meinem tempo!) ohne das ich sie festgehalten habe
Ich stelle mir grad ein Wendy-Mädchen vor, das mit seinem Pferd frei über die Wiesen läuft.. da graust es mir. Dir mag es vielleicht als Vertrauensbeweis vorkommen, für das Pferd ist sowas aber teilweise sehr verwirrend.
Es gibt genug mobile Trainer und wenn du da entweder ein bisschen Anfahrt zahlst oder wartest, bis du auf einer Tour liegst, dann geht das auch.
Den Abklatsch eines Reiters, der nur mit Halsring über Stoppelfelder rasen will, am Besten noch im Kleid usw.
Die ersten drei anrworten sagen eigentlich schon alles aus:
Jedes Pferd versucht immer mal wieder, seine soziale Position in der Herde zu verbessern und sich hoch zu rempeln, beißen, zwicken oder treten.
Eure Beziehung muß dringend neu geklärt werden, sonst wird es immer schlimmer!
Dominanztraining ist dringend angesagt.
Da findest du fundierte Anleitung und auch Kurse.
Frag auch mal deinen reitlehrer. Der wäre der erste Ansprechpartner.
Ideal wäre auch ein kurs MIT der Stute.
Kann es sein, dass du ihr gelegentlich Leckerlies gibst? Kenne das von meinem Pferd. Nachdem ich sämtliche Leckerlies weggelassen habe macht er das nicht mehr!
LG
Wie alt ist das Pferd? Viele Pferde werden in den Flegeljahren (ca 7) ziemlich aufmüpfig.
Wie lange hast du es schon? Vielleicht möchte es noch mal klarstellen, nach wessen Regeln hier gespielt wird.
Ist das Pferd ausgelastet? Vielleicht bewegt es sich nicht ausdauernd genug ( warum sollten Tiere schlauer sein als wir: wer nicht gefordert wird, macht meist weniger, als ihm gut täte), oder braucht ein wenig Arbeit für den Kopf.
Vielleicht mag es schlicht keine Bodenarbeit und wäre, sofern es alt genug ist, besser mit reiten oder fahren beschäftigt.
Stress mit Dritten ( andere Menschen, Probleme in der Herde...?)Oder körperliche Gegebenheiten wie Hormone (Rossig?)
Ja also sie ist 8 Jahre alt und ich habe sie ca. Ein halbes Jahr erst, also konnte das was du schreibst gut möglich sein:)
Was meinst du mit einem "wendymädchen"?